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Plakatmotiv: Detective Knight – Redemption (2022)

Bruce Willis in einem
Film ohne Inhalt

Titel Detective Knight: Redemption
(Detective Knight: Redemption)
Drehbuch Edward Drake & Corey Large
Regie Edward Drake, USA 2022
Darsteller

Paul Johansson, Bruce Willis, Lochlyn Munro, Corey Large, John Cassini, Cody Kearsley, Beau Mirchoff, Miranda Edwards, Mitchell Baker, Jenn Bird, Dax Campbell, Alice Comer, Hunter Daily, Michael Eklund, Bernie Gewissler, Casey Graf, Jimmy Jean-Louis, Yorkie Joaquin, Cillian Lennarson u.a.

Genre Action
Filmlänge 97 Minuten
Deutschlandstart
10. März 2023
Inhalt

Der "Christmas Bomber" macht die Straßen Manhattans unsicher. In den Weihnachtstagen zieht er mit seiner in Nikolausmänteln gewandeten Gang durch die Banken in Downtown und raubt sie aus. Die Polizei ist ratlos. Als der Bomber auch noch einen Ausbruch im Hochsicherheitsgefängnis orchestriert und damit die Schlagkraft seiner Bande maßgeblich verstärkt, streckt Policecaptain Anna Shea die Waffen.

Helfen kann jetzt nur einer. Aber der sitzt im Knast. Zwar in dem, in dem eben der große Ausbruch stattfand. Aber an dem hat er nicht teilgenommen. James Knight ist lieber auf seiner Pritsche geblieben: „Tja, ein gutes Bett ist heutzutage nunmal schwer zu finden.“ Knight war Detective beim Los Angeles Police Departement, bis er außerhalb seines Hoheitsgebietes in New York ein Verbrechen blutig vereitelt hat. Dabei war er nicht ganz nach Vorschrift vorgegangen, wurde seines Amtes enthoben und ins Gefängnis gesteckt.

Captain Shea bietet ihm an, dass er seinen alten Job zurückbekommen würde, wenn er den Christmas Bomber stoppt …

Was zu sagen wäre

Nicht überall, wo heutzutage "Bruce Willis" drauf steht, ist auch wirklich Bruce Willis drin. Er spielt zwar die Titelrolle des Detective Knight, nimmt am Gesamtgeschehen aber nicht übermäßig teil. Einzig bemerkenswert an seinem Auftritt ist vielleicht, dass seine Karriere einst Fahrt aufnahm, als er als New Yorker Cop außerhalb seines Hoheitsgebietes den Nakatomi-Tower in Los Angeles aus der Hand von Räubern befreite und hier nun umgekehrt als LA-Cop unfreiwillig in New York agiert. aber damit hat es sich auch.

Dieser Film ist Teil einer Serie um Detective Knight (s.u.), inszeniert von Edward Drake, der mit Willis auch so Enttäuschungen wie Cosmic Sin (2021) oder American Siege (2021) gedreht hat. Drake ist kein leidenschaftlicher Filmemacher. Er inszeniert gut budgetierte Fernsehkrimis für die Trinkspielrunde am späten Abend; das sind Filme, die in geschlossenen Räumen stattfinden, die das Drehteam billig anmieten kann, und aufgepeppt werden mit zugekauften Luftaufnahmen New Yorks. Der Held ist da immer ein ausgebrannter, desillusionierter, kaputter oder sonst wie gehandicapter Mann mit schuldbeladener Vergangenheit, der gegen einen intriganten, mächtigen Kontrahenten antreten muss. In diesem Fall nennt der sich The Christmas Bomber. In Wirklichkeit heißt er Richard Conlan, ist Gefängnispfarrer, war aber einst irgendein Special-Forces-Ass in irgendeinem der vielen Kriege, an denen die USA teilnehmen. Und jetzt ist er sauer, fühlt sich betrogen vom System. Als wahre Schurken hat Conlan Zeitgeistgemäß das obere 1% ausgemacht, das die anderen 99% ausnimmt. Mit Flüchen gegen dieses eine Prozent füllt er die Hälfte des Films.

Detective Knight, sein Antipode, hört sich das alles an, denkt sich wahrscheinlich seinen Teil. Erfahren tun wir das nicht, denn er spricht nicht viel und sein Gesichtsausdruck lässt auch nur unendliche Müdigkeit solchen Typen gegenüber vermuten. Dieser Detective ist ein Selbstjustittyp, dem im Kino alle Applaus klatschen würden. Er hat, soviel ist zu erfahren, einen offenbar überführten, aber juristisch nicht mehr zu belangenden Killer in den Rücken geschossen. Im richtigen Leben ist das nicht schön, aber im Kino? Und wenn der Typ ein Killer war? Und wenn der Detective von Bruce Willis gespielt wird (Wrong Place – 2022; White Elephant – 2022; A Day to Die – 2022; American Siege – 2021; Comic Sin – Invasion im All – 2021; Trauma Center – 2019; Motherless Brooklyn – 2019; Glass – 2019; Death Wish – 2018; Acts of Violence – 2018; Sin City 2: A Dame to Kill For – 2014; R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. – 2013; G.I. Joe – Die Abrechnung – 2013; Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben – 2013; Looper – 2012; Lady Vegas – 2012; The Expendables 2 – 2012; Moonrise Kingdom – 2012; The Cold Light of Day – 2012; R.E.D.: Älter. Härter. Besser. – 2010; The Expendables – 2010; Cop Out – Geladen und entsichert – 2010; Surrogates – Mein zweites Ich – 2009; Inside Hollywood – 2008; Planet Terror – 2007; Stirb langsam 4.0 – 2007; 16 Blocks – 2006; Sin City – 2005; Hostage - Entführt – 2005; Ocean's Twelve – 2004; Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht! – 2004; Tränen der Sonne – 2003; Das Tribunal – 2002; Banditen! – 2001; Unbreakable – Unzerbrechlich – 2000; The Kid – Image ist alles – 2000; Keine halben Sachen – 2000; An deiner Seite – 1999; The Sixth Sense – 1999; Breakfast of Champions – Frühstück für Helden – 1999; Ausnahmezustand – 1998; Armageddon – Das jüngste Gericht – 1998; Das Mercury Puzzle – 1998; Der Schakal – 1997; Das fünfte Element – 1997; Last Man Standing – 1996; 12 Monkeys – 1995; Stirb langsam – Jetzt erst recht – 1995; Nobody's Fool – Auf Dauer unwiderstehlich – 1995; Pulp Fiction – 1994; Tödliche Nähe – 1993; Der Tod steht ihr gut – 1992; The Player – 1992; Last Boy Scout – 1991; Hudson Hawk – Der Meisterdieb – 1991; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Stirb Langsam 2 – 1990; Stirb langsam – 1988; Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten – 1987)?

Je billiger der Film, kann man eine Faustregel nennen, desto sicherer die gefeierte Selbstjustiz durch die Hauptfigur; mehr an Eigenleben haben ihm die Autoren nicht zugebilligt, vielleicht ergibt sich was, wenn man alle drei Detective-Knight-Filme gesehen hat – aber zu erwarten ist das nicht.

Anfang 2023 hat die Familie von Bruce Willis bekannt gegeben, dass der sich aus dem Filmgeschäft zurückziehe; bei ihm sei frontotemporale Demenz diagnostiziert worden. Es handele sich dabei um „eine seltene Form einer schnell fortschreitenden Demenz“, bei der Nervenzellen im Stirnhirn und im Schläfenlappen des Gehirns absterben. Es war schon länger bekannt, dass Willis unheilbar erkrankt ist. Schon im März 2022 hatte seine Familie deshalb erklärt, Willis ziehe sich zurück. Darf man vor diesem Hintergrund also sagen, dass Willis' Leistung der Qualität des Films in nichts nachsteht? Oder erhebt man sich damit über einen kranken Mann? In den vergangenen drei Jahren hat Willis in 24 Filmen mitgewirkt, allein seit März 2022 in mindestens zwölf Filmen, unter anderem im vorliegenden. Reiten da skrupellose Produzenten ein totes Pferd oder nimmt Bruce Willis noch alles mit, um sich teure Medikamente leisten zu können?

An "Detective Knight: Redemption" ist nichts spannend, nichts aufregend, nichts clever, nichts raffiniert, nichts mitreißend. Der Film ist einfach nur ein Produkt, in dem frustrierte Kerle ihren Hass auf die Welt in den Abendhimmel schreien und mittels automatischer Waffen viel Blut verspritzen.

Wertung: 1 von 8 €uro
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