Die Sterne stehen schlecht für den Hollywood-Produzenten Griffin Mill. Zum einen sitzt dem Erfolgsverwöhnten ein Konkurrent im Nacken, zum anderen erhält er per Post laufend mysteriöse Morddrohungen.
Er verdächtigt den Drehbuchautor David Kahane. Bei einer Aussprache zwischen den beiden kommt es zum Streit, Kahane stürzt – und ist tot. In der Hoffnung, ungeschoren davonzukommen, täuscht Mill einen Raubüberfall vor.
Im Verhör durch Detecitve Avery streitet er natürlich alles ab. Bei Kahanes Beerdigung lernt er dessen Freundin June kennen und eine heiße Liebesgeschichte beginnt. Als die Polizei jedoch eine Zeugin des Mordes präsentiert, scheint die Katastrophe unabwendbar …
Ein Film im Film im Film … im Film? Das auf den ersten Blick verborgene, aber dann nächstliegende Gütesiegel für diesen Film ist seine Besetzung – vor allem die der stummen Statistenrollen. Robert Altman hat sie alle bekommen. Vor seiner Kamera tummelt sich tout Hollywood, selbst die gerade angesagten Megas Bruce Willis und Julia Roberts räumen für ein knapp zweiminütiges Stelldichein ihren Terminkalender frei. Das tun diese A-Stars ja nicht, weil sie gerade Geld brauchen und auch ein Statist schonmal mehr als einen Hunderter Tagesgafge cash bekommt. Altman hat offensichtlich einen Nerv getroffen mit seiner in der Heimat des Filmbusiness‘ angesiedelten Krimikomödie. Die zahlreichen Cameoauftritte sind so etwas wie eine Promimäßige Unterschriftenaktion.
Nur: Unterschriften wofür? Oder wogegen?
Solche Vorstellungsriten heißen in der Branche Pitch; da hat dann der Anbieter zehn Sätze, drei Minuten, eine DIN-A5-Seite Platz, seine Idee und die Erfolgsaussichten einer möglichen Verfilmung zu skizzieren. Der britische Mime Richard E. Grant spielt bei Altman den erfahrenen Drehbuchautor Tom Oakley. Der hält sich gar nicht mit inhaltlichen Ideen bei der Präsentation auf. Er stellt seine Idee gleich über die eindringliche Schilderung der ersten fünf Kameraeinstellungen vor. Produzenten wollen offenbar nicht denken, nicht kalkulieren, nicht lesen, die wollen einen Film mit verkaufsfördernden Kameraeinstellungen („Oh, klingt gut. So etwas gab es noch nicht.“). Dass Menschen in dieser Welt nach denselben Marktkriterien angezogen und abgestoßen werden, bedarf kaum einer weiteren Erklärung und auch der Sympathieträger ist nur das schöner lächelnde Arschloch.
Es ist eine gewaltige Unterschriftenaktion, die die vielen Hollywoodstars als Robert Altmans Gäste da personifizieren. Und eine tiefe, respektvolle Verbeugung vor einem großen Erzähler ("Vincent & Theo" – 199; "Quintett" – 1979; "Eine Hochzeit" – 1978; "Buffallo Bill und die Indianer" – 1976; "Nashville" – 1975; Der Tod kennt keine Wiederkehr – 1973; "McCabe & Mrs. Miller" – 1971; M.A.S.H. – 1970).