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Plakatmotiv: A Day to Die (2022)

Ein putziger Film mit
echt harten Dialogen

Titel A Day to Die
(A Day to Die)
Drehbuch Rab Berry & Scott Mallace
Regie Wes Miller, USA 2022
Darsteller

Kevin Dillon, Bruce Willis, Frank Grillo, Gianni Capaldi, Leon, Brooke Butler, Mohamed Karim, Vernon Davis, Alexander Kane, Johnny Messner, Curtis Nichouls, Devon Harbin, Aspen Kennedy, Jay Ward, Cheryl Prater, Cami Roebuck, Matthew Eli Judd, Keitra Bri Wilson u.a.

Genre Action, Krimi
Filmlänge 105 Minuten
Deutschlandstart
23. Juni 2022
Inhalt

Der Bewährungshelfer Conner Connolly tötet das Mitglied eines Drogen-Kartells, als er einen entlassenen Häftling beschützt. Gangsterboss Tyrone Bettis stellt ihn vor die Wahl: Entweder er tötet Conner, oder Conner beschafft ihm innerhalb von zwölf Stunden zwei Millionen Dollar. Wenn er das nicht schafft, werde erst Conners schwangere Frau und dann er selbst erschossen.

Connor besitzt natürlich so viel Geld nicht. Doch er will auch nicht alles verlieren, was ihm lieb und teuer ist. Also bittet er seine alten Militär-Kumpanen, angeführt von Brice Mason, um Hilfe, um das Geld gemeinsam aufzutreiben. Denn dass der korrupte Polizei-Chef Alston in diesem Fall eine Hilfe sein wird, ist nicht zu erwarten.

Die Jungs planen, eine konkurrierende Drogenbande auszunehmen. Nur damit können sie die horrende Summe vielleicht innerhalb kürzester Zeit zusammenbekommen …

Was zu sagen wäre

Die Arbeit bei der Army, in SWAT-Teams oder anderen Sondereinsatzgruppen unter US-Flagge müssen fürchterlich sein. Dauernd werfen diese Kampfverbände altgediente Kämpen auf die Straße, wo sie dann, von ihren Frauen verlassen, einem siechen Leben zwischen Sozialamt und Heroin anheim fallen. Muss man im fernen Deutschland jedenfalls annehmen, wenn man sich US-Filme anschaut. Da passiert das dauernd.

Auch in diesem Film wieder: Ein Spezialkommando soll Kinder aus der Hand schießwütiger Geiselgangster befreien. Der Coup geht schief, viele Geiseln und alle Geiselnehmer sterben. Die Mitglieder des Kommandos ziehen sich ausgebrannt in ihre jeweilige Einöde zurück. Aber als einer von ihnen angegriffen wird, kommen sie wieder zusammen und bringen zu Ende, was damals offen geblieben ist.

"A Day to Die" ist ein putziger Film. Der Gangsterboss ist ein zynischer Philosoph und Menschenfreund, der auf der Straße an fleißige Kinder mit guten Noten Dollarscheine verteilt und dann einen umlegen lässt, der ihn irgendwie geärgert hat. Als seine rehäugige Geisel ihn – „Wären Sie wohl so freundlich, …“ – höflich bittet, den Zigarillo auszumachen, respektiert der „selbstverständlich Deine Schwangerschaft“ und parliert dann freundlich mit der Gefesselten über die Unbill des Lebens, welches die so zusammenfasst: „Nichts ist perfekt. Ich meine, wir tragen unsere Last wie andere auch.“ Dann schickt der Boss seinen Handlanger los, ihm ein Fischbrötchen zu besorgen, er selbst geht aufs Klo, um in Ruhe zu rauchen und die rehäugige Schöne nutzt die Leere im Zimmer, um sich selbst zu befreien. So sind sie, die harten Gangster.

Der Held ist einer, der nach der Geiselgeschichte damals heute einen Job als ausgebrannter Bewährungshelfer fristet. Kevin Dillon spielt ihn, der beinahe mal sowas wie eine große Karriere vor sich hatte (Poseidon – 2006; The Doors – 1991; Platoon – 1986). Der Held hat die rehäugige Blonde zur Frau, die gerade schwanger ist und dann vom Gangsterboss entführt wird, damit der Held fügsam tut, was der Boss will. Über allem thront der korrupte Polizei Chief Alston, der bei der Geiselnahme damals auch keine rühmliche Rolle gespielt hat, es aber dennoch zum Chief gebracht hat – unter anderem mit dem Drogengeld des Gangsterbosses, dass sich der Chief morgens bar aus Banktresoren aushändigen lässt – aber merken tut keiner der braven Bürger was. Den Chief spielt mit nur wenigen, glanzlosen Auftritten Bruce Willis (Detective Knight: Redemption – 2022; American Siege – 2021; Cosmic Sin – Invasion im All – 2021; Trauma Center – 2019; Motherless Brooklyn – 2019; Glass – 2019; Death Wish – 2018; Sin City 2: A Dame to Kill For – 2014; R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. – 2013; G.I. Joe – Die Abrechnung – 2013; Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben – 2013; Looper – 2012; "Lady Vegas – 2012; The Expendables 2 – 2012; Moonrise Kingdom – 2012; The Cold Light of Day – 2012; R.E.D.: Älter. Härter. Besser. – 2010; The Expendables – 2010; Cop Out – Geladen und entsichert – 2010; Surrogates – Mein zweites Ich – 2009; Plakatmotiv: A Day to Die (2022) Inside Hollywood – 2008; Planet Terror – 2007; Stirb langsam 4.0 – 2007; 16 Blocks – 2006; "Lucky Number Slevin" – 2006; Sin City – 2005; Hostage - Entführt – 2005; Ocean's Twelve – 2004; Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht! – 2004; Tränen der Sonne – 2003; Das Tribunal – 2002; Banditen! – 2001; Unbreakable – Unzerbrechlich – 2000; The Kid – Image ist alles – 2000; Keine halben Sachen – 2000; An deiner Seite – 1999; The Sixth Sense – 1999; Breakfast of Champions – Frühstück für Helden – 1999; Ausnahmezustand – 1998; Armageddon – Das jüngste Gericht – 1998; Das Mercury Puzzle – 1998; Der Schakal – 1997; Das fünfte Element – 1997; Last Man Standing – 1996; 12 Monkeys – 1995; Stirb langsam – Jetzt erst recht – 1995; Nobody's Fool – Auf Dauer unwiderstehlich – 1995; Pulp Fiction – 1994; Tödliche Nähe – 1993; Der Tod steht ihr gut – 1992; The Player – 1992; Last Boy Scout – 1991; Hudson Hawk – Der Meisterdieb – 1991; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Stirb Langsam 2 – 1990; Stirb langsam – 1988; Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten – 1987).

Es wird in der Folge viel geschossen. Das hilft, nicht über den Unsinn des Drehbuches nachzudenken. Soll man auch nicht, hat schon Hitchcock gesagt: Wenn es dem Suspense dient, scheiß auf die Logik. Das tut auch Wes Miller, unter dessen Regie binnen Sekunden aus Feinden Verbündete werden und aus Brüdern Junkies, von denen wir schon wissen, dass sie den Heldentod sterben werden. Suspense will leider keiner aufkommen, dafür blitzt zur Spannungssteigerung in der ersten Filmhälfte immer mal wieder ein fetter Countdown auf, der die Zwölf-Stunden-Frist runter zählt. Das erzeugt allerdings keine Spannung, weil keiner aus dem Geld beschaffenden Kommandotrupp auch nur einmal nervös nach der Zeit schielt, dieser Faktor also augenscheinlich keine Rolle spielt. Dafür sagen die harten Jungs, wenn ihnen Kugeln und Granaten um die Ohren fliegen, harte Sätze: „Wenn alles auf dem Spiel steht, musst Du eine Entscheidung treffen zwischen Tod und Tod!“ oder auch „Wenn Du durch die Hölle gehst, geh' weiter!

Überraschend frühzeitig ist die Geldbeschaffung erledigt, eigentlich könnten nun alle nach Hause gehen. Aber dann drückt einer empört den Abzug, wieder wird geschossen und der afroamerikanische Gangsterboss Bettis setzt zur großen Wutbürger-Rede an, nach der wir alle von der weißen Regierung verarscht werden, die das Heroin-Geschäft nur deshalb kriminalisiere, um selbst damit das große Geschäft zu machen. Und weil alle Hauptpersonen noch leben, obwohl der Film "A Day to Die" heißt, ziehen alle zusammen los, um noch eine Bank zu überfallen, in der Chief Alston gerade sein spezielles Geld abheben will.

Ein putziger Film mit albernen Momenten und einer zusammengeklöppelten Geschichte aus dem Baukasten eines 12-Jährigen.

Wertung: 2 von 8 €uro
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