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Plakatmotiv: Poseidon (2006)

Ausgetrockenete Neuverfilmung
ohne Witz und Esprit

Titel Poseidon
(Poseidon)
Drehbuch Mark Protosevich
nach dem Roman "Schiffbruch" von Paul Gallico
Regie Wolfgang Petersen, USA 2006
Darsteller

Kurt Russell, Jacinda Barrett, Richard Dreyfuss, Emmy Rossum, Mía Maestro, Mike Vogel, Kevin Dillon, Freddy Rodríguez, Jimmy Bennett, Stacy Ferguson, Andre Braugher, Kirk B.R. Woller, Kelly McNair, Gabriel Jarret, Gordon Thomson u.a.

Genre Katastrophenfilm
Filmlänge 94 Minuten
Deutschlandstart
12. Juli 2006
Inhalt

Silvester auf dem Luxuskreuzer "Poseidon" – unterwegs im Atlantik Richtung New York. Das zwanzigstöckige Passagierschiff, mit 800 prunkvollen Kabinen und dreizehn Passagierdecks ausgestattet, ist nach dem griechischen Gott des Meeres benannt. Über 335 Meter lang und 4.000 Menschen fassend, gehört es zu den größten und luxuriösesten Kreuzfahrtschiffen seiner Zeit. Während ein Großteil der Passagiere Captain Bradfords Neujahrsansprache im eleganten Ballsaal verfolgt, bemerkt der erste Offizier auf der Brücke etwas Ungewöhnliches am nächtlichen Horizont. Es ist eine fünfzig Meter hohe Welle. Sie nähert sich dem Schiff mit rasender Geschwindigkeit.

Es ist viel zu spät, das Schiff noch in eine günstiger Position zu manövrieren. Mit voller Wucht kracht die Wasserwand steuerbord über die "Poseidon". Der Luxusliner legt sich auf die Seite und kentert. Wasser dringt durch die zerbrochenen Fenster ein, während zerstörte Gas- und Ölleitungen Brände an Bord auslösen. Der Strom an Bord fällt aus, die "Poseidon" treibt kieloben im nachtschwarzen Meer.

Mehrere hundert Menschen haben das Unglück im noch intakten Ballsaal überlebt. Der Saal allerdings befindet sich unter der Wasseroberfläche. Captain Bradford appelliert an die Passagiere, hier auf Rettung zu warten. Aber nicht jeder hält das für die richtige Lösung. Dylan Johns zum Beispiel, professioneller Glücksspieler, zieht auf eigene Faust los und kann eine kleine Gruppe um sich scharen. Da ist der Teenager Conor James, seine alleinerziehende Mutter, da ist Robert Ramsey, ein ehemaliger Feuerwehrmann und Bürgermeister der Stadt New York, der seine Tochter Jennifer sucht, die Silvester mit ihrem Freund Christian in der Borddisco verbringen wollte – die befindet sich jetzt über dem Ballsaal. Der trinkfreudige Spieler Lucky Larry und der schwule Mittfünfziger Richard Nelson schließen sich an.

Dylan weigert sich, für die Handvoll Menschen die Verantwortung zu übernehmen und so schlüpft Ex-Feuerwehrmann Ramsey in die Rolle des Anführers. Während der Ballsaal implodiert und die dort ausharrenden Menschen zu Tode kommen, bahnen sich Ramsey und die Handvoll Überlebende einen Weg durch die von Trümmern, Feuer und Leichen übersähten Decks, während die Poseidon langsam sinkt …

Was zu sagen wäre

DVD-Cover: PoseidonNeuverfilmung der Höllenfahrt der Poseidon (Ronald Neame – 1972). Dem politisch korrekten Zeitgeist geschuldet hat sich das Häuflein der aufrechten Überlebenden um Minderheitenvertreter erweitert, der Widerpart des Helden ist kein Polizist mehr, sondern ein Spieler. Und die Special Effects sind ein bisschen besser, als in der Ur-Version. Aber das war's dann auch.

Die Version, die Wolfgang Petersen (Troja – 2004; Der Sturm – 2000; Air Force One – 1997; Outbreak – 1995; In the Line of Fire – 1993; "Tod im Spiegel" – 1991; Enemy Mine – 1985; Die unendliche Geschichte – 1984; Das Boot – 1981; Smog – 1973) über die der abenteuerlichen Seefahrt erzählt, gerät zum Actionthriller der Durchschnittsklasse, der vergessen ist, wenn der Abspann läuft. Spannend nur für den Moment des Guckens. Manchen reicht das. Ich erinnere mich bei der Kombi Petersen – Schiff – Katastrophe an Petersens Film Das Boot (1981). Und dagegen wirkt Poseidon wie die Schattenseite der Filmindustrie in Hollywood.

Wertung: 3 von 6 €uro
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