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Plakatmotiv: Acts of Violence (2018)

Billige Auschussware mit einem
Ex-Superstar als Aushängeschild

Titel Acts of Violence
(Acts of Violence)
Drehbuch Nicolas Aaron Mezzanatto
Regie Brett Donowho, Kanada 2018
Darsteller
Bruce Willis, Cole Hauser, Shawn Ashmore, Ashton Holmes, Melissa Bolona, Sean Brosnan, Sophia Bush, Mike Epps, Tiffany Brouwer, Jenna B. Kelly, Patrick St. Esprit, Rotimi, Matthew T. Metzler, Kyle Stefanski, Boyd Kestner, Nicolas Petron, David Vegh, Jerrad Christian u.a.
Genre Action, Krimi
Filmlänge 86 Minuten
Deutschlandstart
3. Mai 2018 (DVD-Premiere)
Inhalt

Mia feiert ihren Junggesellinnenabschied in einer Bar, in der sie mit zwei Zuhältern aneinandergerät, von denen sie später vor der Bar entführt wird. Ihr Verlobter Roman MacGregor macht sich mit seinen Brüdern Deklan und Brandon, zwei ehemaligen Army Rangern, auf die Suche.

Mittels einer App kann er Mias Handy orten, so dass sie zu einem Haus kommen, aus dem gerade zwei gefesselte Frauen von zwei Gangstern in einen Transporter gebracht werden sollen. Die drei können die Gangster überwältigen, und in dem Haus entdeckt Deklan noch weitere gefangene Frauen und erschießt einen dritten Gangster. Mia ist aber nicht unter den Frauen.

Der Polizist James Avery, der schon lange gegen einen Ring von Frauenhändlern und -entführern ermittelt, erklärt den Brüdern, dass ihre Aktion illegal war. Er rät ihnen, die Suche nach Mia der Polizei zu überlassen, doch angesichts der Masse an verschwundenen Mädchen, die Avery auf einer Landkarte markiert hat, setzen die drei ihre Suche lieber selber fort.

Avery sieht seine Chance gekommen, das Kartell endgültig zu vernichten. Allerdings sind ihm als Cop offiziell die Hände gebunden …

Was zu sagen wäre

Eine Rache- und Selbstjustizgeschichte, von der Bruce Willis in diesem Jahr gleich zwei abliefert. Neben dem vorliegenden Film kam ja erst vor zwei Monaten mit Death Wish noch die Neuverfilmung des alten Charles-Bronson-Films Ein Mann sieht rot (1974) ins Kino.

"Acts of Violence" schafft es in Deutschland nicht ins Kino, er kommt gleich auf DVD und Bluray in die Läden. Es ist eine gewisse Bruce-Willis-Müdigkeit ausgebrochen. Zu unterschiedlich die Qualität der Filme, in denen er mitspielt, ein paar beliebte Willis-Gesichter zieht, herumballert und dann die hohe Gage mitnimmt . Die begeisternden Filme mit ihm liegen Jahre zurück ("First Kill" – 2017; Once Upon a Time in Venice – 2017; Sin City 2: A Dame to Kill For – 2014; R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. – 2013; G.I. Joe – Die Abrechnung – 2013; Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben – 2013; Looper – 2012; Lady Vegas – 2012; The Expendables 2 – 2012; Moonrise Kingdom – 2012; The Cold Light of Day – 2012; R.E.D.: Älter. Härter. Besser. – 2010; The Expendables – 2010; Cop Out – Geladen und entsichert – 2010; Surrogates – Mein zweites Ich – 2009; Inside Hollywood – 2008; Planet Terror – 2007; Stirb langsam 4.0 – 2007; 16 Blocks – 2006; Sin City – 2005; Hostage - Entführt – 2005; Ocean's Twelve – 2004; Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht! – 2004; Tränen der Sonne – 2003; Das Tribunal – 2002; Banditen! – 2001; Unbreakable – Unzerbrechlich – 2000; The Kid – Image ist alles – 2000; Keine halben Sachen – 2000; An deiner Seite – 1999; The Sixth Sense – 1999; Breakfast of Champions – Frühstück für Helden – 1999; Plakatmotiv (US): Acts of Violence (2018) Ausnahmezustand – 1998; Armageddon – Das jüngste Gericht – 1998; Das Mercury Puzzle – 1998; Der Schakal – 1997; Das fünfte Element – 1997; Last Man Standing – 1996; 12 Monkeys – 1995; Stirb langsam – Jetzt erst recht – 1995; Nobody's Fool – Auf Dauer unwiderstehlich – 1995; Pulp Fiction – 1994; Tödliche Nähe – 1993; Der Tod steht ihr gut – 1992; The Player – 1992; Last Boy Scout – 1991; Hudson Hawk – Der Meisterdieb – 1991; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Stirb Langsam 2 – 1990; Stirb langsam – 1988; Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten – 1987). In "Acts of Violence" sitzt Willis meistens ratlos am Schreibtisch. Der Film erzählt eigentlich vom Rachefeldzug dreier Brüder gegen einen Mädchenhändlerring und dessen sadistischen Boss.

Cole Hauser und Shawn Ashmore spielen die beiden taffen Brüder, die die coole, selbstbewusste Verlobte ihre jüngsten Bruders aus den Händen von nicht so hellen Kartell-Gangstern befreien, die die Frau mit viel Mühe in ihren Van gezerrt bekommen und dann vergessen, ihr das Handy abzunehmen, obwohl sie täglich sehen, wie den geraubten Mädchen GPS-Sender implantiert werden – dass ein Handy nichts anderes ist, haben die beiden nie gehört; aber so haben es die Afghanistan erfahrenen Kampfbrüder – und das Drehbuch – einfacher, den Gangstern auf die Spur zu kommen. Cole Hauser kennen wir aus dem Actionkino als harten Hund (Olympus Has Fallen – 2013; Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben – 2013; 2 Fast 2 Furious – 2003; Tränen der Sonne – 2003; Das Tribunal – 2002; Pitch Black – Planet der Finsternis – 2000; Good Will Hunting – 1997). Im neuen Film verarbeitet sein Charakter, Deklan, ein Kriegstrauma und findet Halt im Kreis der jüngeren Brüder, die beide in glücklichen Beziehungen leben, jeweils mit Frauen, die schon seit Jugendtagen quasi zur Familie gehören. Familie, sagt er, sei wie die Kameraden, mit denen Du Dich gegen den Feind stellst, denen Du blind vertraust. Mit dieser Motivation zieht er in Ckleveland in den Krieg gegen die Gangster. Sean Ashmore kennen wir vor allem als "Ice Man" mit dem romantisch verklärten Gesichtsausdruck in den frühen X-Men-Filmen – und eher nicht aus zahllosen anderen TV-, Video- und B-Filmen.

Der Film nimmt seinen erwartbaren Verlauf, bietet ein wenig Tragik, unspektakulär in Szene gesetzte Schießereien, die aus vielen Krimiserien bekannte und den wackeren Bürger zur Selbstjustiz zwingende Kungelei zwischen Behörden und Chefgangstern. Und Bruce Willis hat den letzten Schuss. Wer nach dem fünften Glas über den Film demnächst im Nachtprogramm von RTL 2 stolpert, ist hier genau richtig. Die anderen eher nicht.

Wertung: 2 von 8 €uro
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