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Plakatmotiv: Abenteuer in Rio (1964)

Ein bunter Abenteuerfilm
mit grotesken Wendungen

Titel Abenteuer in Rio
(L'homme de Rio)
Drehbuch Jean-Paul Rappeneau & Ariane Mnouchkine & Daniel Boulanger & Philippe de Broca
Regie Philippe de Broca, Frankreich, Italien 1964
Darsteller

Jean-Paul Belmondo, Françoise Dorléac, Jean Servais, Roger Dumas, Daniel Ceccaldi, Milton Ribeiro, Ubiracy De Oliveira, Sabu Do Brasil, Adolfo Celi, Simone Renant u.a.

Genre Action, Abenteuer, Komödie
Filmlänge 112 Minuten
Deutschlandstart
17. April 1964
Inhalt

Eine Gruppe von Dieben bricht ins Pariser Völkerkundemuseum ein und stiehlt eine seltene Skulptur, die der verloren gegangenen Maltec-Zivilisation zuzuordnen ist. Die Diebe haben es auch auf die anderen der insgesamt drei Statuen abgesehen, da der Legende nach die Vereinigung der Objekte zu einem sagenumwobenen Schatz im tiefsten Dschungel des Amazonas führen soll.

Ihr nächstes Opfer wird Agnès, deren verstorbener Vater, so wissen sie, einst eine der Skulpturen besessen hat. Agnès weiß, wo er die Statue versteckt hat. In ihrem ehemaligen Garten in Rio de Janeiro. Die Diebe kidnappen Agnès, setzen sie unter Drogen und fliegen mit ihr nach Rio. Doch die rücksichtslose Bande hat die Rechnung ohne Agnès' Freund Adrien gemacht, einem Soldaten auf Kurzurlaub, der die Täter in letzter Sekunde aufspürt und ihnen bis nach Südamerika folgt.

Es beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd …

Was zu sagen wäre

Philippe de Broca steckte in den ersten Vorbereitungen zu einem Tim-und-Struppi-Film (nach den Comics von Hergé), bis er feststellte, dass daraus nichts werden würde – das Geld reichte nicht, die Geschichte passte nicht zum Geist der Comics – also entschied er sich, einen Tim-und-Struppi-Film ohne Tim und Struppi zu machen. Heraus kam "Abenteuer in Rio". Der Film kann diese Wurzeln nicht leugnen.

De Broca (Cartouche, der Bandit – 1962) und seine Autoren Jean-Paul Rappeneau, Ariane Mnouchkine und Daniel Boulanger (für die Dialoge) bieten irrwitzige Situationen, hanebüchene Entwicklungen, die nur im Kino funktionieren; da dann aber sehr gut. Plakatmotiv (Fr.): L'homme de Rio (1964) Eben erst mit dem Zug in Paris eingetroffen hat Adrien gerade seine Freundin begrüßt, als die entführt wird. Er rennt hinterher, landet in einem Flugzeug nach Rio und rennt dort weiter. Entweder, er verfolgt, oder er wird verfolgt. Er kann Agnès aus den Fängen der Kidnapper befreien, aber anstatt, dass es heim nach Paris geht, sucht auch sie nun die zweite Statue und so rennt er ihr hinterher, die Kidnapper den beiden und der Statue und das in Rio de Janeiro, in der vom Architekten Oscar Niemeyer auf dem Reisbrett entworfenen, ästhetisch feingliedrigen Hauptstadt Brasilia (die hier noch eine halbe Baustelle ist) und im Dschungel des Amazonas.

Jean-Paul Belmondo darf sich austoben, zu Fuß, auf Motorrädern, an Hauswänden, in Flugzeugen, und als er mit seinem Fallschirm in einem Baum über einem Fluss landet, schwimmt gleich ein Krokodil heran. Wenn er es nicht mit Schlägern und Killern zu tun hat, streitet er sich mit Agnès, die gar nicht verstehen kann, wieso ihr Liebster so gestresst ist, wo sie doch in einem so schönen Land unterwegs sind. Sie findet, er sollte ihr mehr Aufmerksamkeit schenken. De Broca inszeniert Abenteuer als leichte Unterhaltung. Adrien kommt nach Brasilien mit den Sachen, die er am Leib trägt und ohne Geld. Er findet immer jemanden, der ihm hilft: mal einen kleinen Jungen, der sich allein durchschlägt und seinen Lebensunterhalt mit Schuhputzen verdient, dann einen Abenteurer und auch einen Milliardär, der ihm für einen abendlichen Empfang einen weißen Smoking besorgt, in dem er später noch allerlei Schießereien, Verfolgungen und Schlägereien erlebt. 

Im Hintergrund, welcher die Aktion ins Rollen bringt, die Charaktere treibt zu tun was sie tun, geht es um einen sagenhaften Schatz, der den Finder zum „reichsten Mann der Welt“ machen wird. Dafür muss man in den Besitz dreier unscheinbarer Statuen kommen, diese in einer bestimmten Höhle irgendwo im Amazonasgebiet an markierte Plätze stellen und da fällt dann zu einer bestimmten Zeit des Tages das Licht so herein, dass die Edelsteine in den Statuen den Punkt erleuchten, an dem der Schatz begraben liegt. Der Hintergrund gibt dem Film, in dem ein Mann seiner entführten Freundin nachjagt, sie befreit und sich dann ununterbrochen mit ihr streitet, das mystische Flair des großen Abenteuers. Schwungvoll mit ironischen Seitenhieben erzählt, une Adventure à la française.

Wertung: 5 von 7 D-Mark
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