IMDB
Plakatmotiv (Jap.): Gamera gegen Guiron (1969)
Diesen Abenteuerfilm hat
Gamera nicht verdient
Titel Gamera gegen Guiron
(Gamera tai daiakuju Giron)
Drehbuch Niisan Takahashi
Regie Noriaki Yuasa, Japan 1969
Darsteller

Nobuhiro Kajima, Miyuki Akiyama, Christopher Murphy, Yûko Hamada, Eiji Funakoshi, Kon Ohmura, Hiroko Kai, Reiko Kasahara, Akira Natsuki, Edith Hanson u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 82 Minuten
Deutschlandstart
19. Juli 2003 (DVD-Premiere)
Website Godzilla-Wiki
Inhalt

Die Buben Akio und Tom beobachten, wie ein Raumschiff in einem nahen Wald landet. Mit Akios Schwester Tomoko machen sie sich auf den Weg zur Landezone. Tatsächlich sehen sie das Vehikel - und die Jungs steigen ein.

DVD-Cover: Gamera gegen Guiron (1969)Da startet das Raumschiff und bringt die beiden ferngesteuert zum Planeten Tera, der in unserem Sonnensystem liegt, aber bisher unbekannt blieb, weil er exakt gegenüber der Erde auf einer Umlaufbahn ist. Als erstes werden die Kinder Zeuge vom Kampf zweier Monster: Eine All-Version von Gyaos wird von Guiron besiegt, einem riesigen lebenden Schwert.

Akio und Tom fliehen – und landen bei Barbella und Florbella, den einzigen Bewohnern des Planeten. Die haben jedoch finstere Pläne. Das Erd-Monster Gamera kommt zur Hilfe …

Was zu sagen wäre

Die Infantilisierung der Filme um das schildkrötenartige Monster Gamera ist abgeschlossen – dieser fünfte Film der Serie ist nun ganz auf Kinder zugeschnitten und ganz auf Billigproduktion umgestellt. Zwei kleine Jungs – wie schon im Vorgängerfilm Gamera gegen Viras ein Japaner und ein US-Boy – spielen die Hauptrollen, die mittels fliegender Untertasse auf einen fernen Planeten reisen, unterwegs dorthin Gamera treffen, der für sie einen Asteroiden aus dem Weg räumt. Regisseur Noriaki Yuasa begründet seine Motivation in einem PR-Interview für eine Video-Compilation mit alten Gamerafilmen so: „Hört auf die Stimmen der Kinder. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt, in der die Erwachsenen auf ihre Kinder eingehen, sie wahrnehmen und sie lieben, beinahe verloren gegangen ist. Das rührt aus meinen eigenen Erfahrungen her. Ich habe einmal in einem Heim für Kinder, die von ihren Eltern ausgesetzt worden waren, gedreht. Ich habe die tragische Lage dieser Kinder gesehen, und von da ab war ich fest entschlossen, dass zumindest in meinem Film „Gamera“ der Freund der Kinder sein muss. Gamera sollte sie aufmuntern. Auch wenn Ihr weder Vater noch Mutter habt, Gamera ist immer für Euch da.

Die Monster, ihre Kämpfe wie ihre Kostüme, sind so schlecht, wie die Konkurrenten aus den Godzillafilmen nie waren: Guiron, das „lebende Schwert“ hat so  schwer an seinem Schwertschädel zu tragen, dass es kaum vorwärts kommt. Die Ausstattung ist auf Legostein-Niveau, der Spannungsaufbau so, dass er, obwohl auch mal ein Gehirn angebohrt wird, auch die Kleinsten kein Trauma davontragen. Um Drehtage zu sparen, werden, wie schon im Vorgänger wieder ausführlich Szenen aus früheren Gamerafilmen gezeigt.

Die Grundzüge der Handlung sind indes gut von den Kollegen aus den Toho-Studios (Godzilla) geklaut: Außerirdische schmeicheln sich bei Erdenbewohnern ein, um Übles zu tun – dort deren Planeten zu übernehmen, hier sie zu kannibalisieren.

Das Ganze ist nur schwer zu ertragen, aber wir wollen unseren Kindern die Freude nicht verderben.

Wertung: 2 von 8 D-Mark
IMDB