Als Teenager Ayana noch klein ist, musste sie mitansehen, wie Gamera im Kampf mit Gyaos ihr Elternhaus samt Familie darin zertrampelte. Seitdem hasst sie die Riesenamphibie.
Nun wächst sie bei tante und onkel auf dem Land auf und entdeckt in einer Höhle hinter einem geheimnisvollen Schrein ein geheimnisvolles Ei, um dessen Ausgeburt sie sich liebevoll kümmert – es ist ein flugfähiges Tentakelwesen, das Ayana Iris tauft in Gedenken an ihre bei Gameras Angriff ebenfalls umgekommene Katze.
Ayana hofft, dass Iris Gamera eines Tages bezwingen und töten wird. Iris aber ergreift Besitz von seiner Pflegemama, entwickelt sich zur stattlichen Landplage und geht auf die Suche nach Gamera.
In den rauchen Trümmern von Kyoto kommt es zum entscheidenden Kapmp Giganten …
In der Natur hängt alles mit allem zusammen, zu jedem Yin hat sie ein Yang erschaffen. Zu den gigantischen Gyaos-Monstern, die Japan – und mittlerweile auch den Rest der Welt überfallen – hat sie Gamera erschaffen, der die Natur ein ums andere mal wieder ins Gleichgewicht bekommen soll. In der japanischen Mythologie stehen der Natur immer noch der ein oder andere widerstreitende Geist zur Seite, aber im Wesentlichen ist das der bemerkenswerte Grundgedanke, der diesem Monsterfilm zugrunde liegt, der deshalb so ganz anders ist, als all die anderen Monsterfilme.
Die Gamera-Serie hat schon immer Wert auf die Verbindung zwischen Kindern und Kreatur gelegt. Das Monster gilt als Freund der Menschen. Dennoch planen diese zu Beginn des Films noch, ihn nun zu vernichten. Die Regierung glaubt, die Gyaos würden Japan wegen ihm dauernd angreifen.
Gleichzeitig erzählt der Film die Geschicte eines Kindes, das durch das Monster seine Familie verloren hat und das deshlab nun erklärtermaßen kein Freund Gameras ist. Eine für Monsterfilme ebenfalls bemerkenswerte Perspektive: Opfer der Monster kommen gewöhnlich nicht zu Wort.
„The Revenge of Iris“ ist ein klassischer Coming-of-Age-Film – ein junges Mädchen sucht seine Bestimmung und findet ein hilfsbedürftiges Wesen, dem es sich auch erotisch zugeneigt fühlt. Am Ende muss das Mädchen sich entscheiden zwischem seinem vermeindlichen Ziehkind und dem Mörder seiner Familie.
Shûsuke Kaneko erzählt das mit Gespür fürs große Drama, und in den entscheidenden Monsterszenen mit Wucht. Sein Gamera agiert wie ein geübter Kneipenschläger. Der Schlusskampf in der gläsernen Bahnhofskathedrale von Tokyo ist eine Benchmark für das Genre. Der Antagonist, Iris, setzt die Tradition skuriller Gamera-Gegner fort, in der es schon lebende Schwerter und geplatzte Chilischoten zu Gegnerehren gebracht haben. Hier ist es eine filigran schwebende Lichtgestalt mit harten Gesichtszügen und schwingenden Klingen an den Tentakeln.
Anders als der große Bruder Godzilla, der menschliche Hybris beklagt und den Missbrauch der Wissenschaft anprangert, erzählt die Gamera-Serie die Monstergeschichten über die mystische Seite. In „Revenge of Iris“ etwa spielt ein uralter Erdgeist, der auf dem Grund des Meeres wohnt, eine Rolle, junge Frauen stehen in telepathischer Verbindung zu der Kreatur (wie es das im Godzilla-Kosmos nur mit den Pristerinnen Cosmos bei Mothra gibt).
Es ist die andere Seite Japans – dort die brillanten Ingenieure mit ihren hochentwickelten Erfindungen, hier die moderne Variante der Legenden um Drachen, Feuer und Zauberinnen.
Godzilla, Gamera, Gappa & Co. – Japans Monster-Kino
- Godzilla (1954)
- Godzilla kehrt zurück (1955)
- Die fliegenden Monster von Osaka (1956)
- Die Rückkehr des King Kong (1962)
- Godzilla und die Urweltraupen (1964)
- Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah (1964)
- Frankenstein – Der Schrecken mit dem Affengesicht (1965)
- Gamera – Frankensteins Monster aus dem Eis (1965)
- Befehl aus dem Dunkel (1965)
- Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966)
- Frankenstein – Zweikampf der Giganten (1966)
- Gamera gegen Barugon (1966)
- Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn (1967)
- Gamera gegen Gaos (1967)
- King-Kong, Frankensteins Sohn (1967)
- Gappa: Frankensteins fliegende Monster (1967)
- Frankenstein und die Monster aus dem All (1968)
- Gamera gegen Viras (1968)
- Godzilla – Attack all Monsters (1969)
- Gamera gegen Guiron (1969)
- Monster des Grauens greifen an (1970)
- Gamera gegen Jiggar (1970)
- Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971)
- Gamera gegen Zigra (1971)
- Frankensteins Höllenbrut (1972)
- King Kong – Dämonen aus dem Weltall (1973)
- King Kong gegen Godzilla (1974)
- Die Brut des Teufels (1975)
- Der Koloss von Konga (1977)
- Gamera Super Monster (1980)
- Godzilla – Die Rückkehr des Monsters (1984)
- Godzilla – Der Urgigant (1989)
- Godzilla – Duell der Megasaurier (1991)
- Godzilla – Kampf der Sauriermutanten (1992)
- Godzilla gegen MechaGodzilla II (1993)
- Godzilla gegen SpaceGodzilla (1994)
- Gamera – The Guardian of the Universe (1995)
- Godzilla gegen Destoroyah (1995)
- Gamera – Attack of the Legion (1996)
- Godzilla (1998)
- Godzilla 2000: Millennium (1999)
- Gamera – Revenge of Iris (1999)
- Godzilla vs. Megaguirus (2000)
- Godzilla, Mothra and King Ghidorah (2001)
- Godzilla against MechaGodzilla (2002)
- Godzilla: Tokyo SOS (2003)
- Godzilla: Final Wars (2004)
- Gamera the Brave (2006)
- Godzilla (2014)
- Shin Godzilla (2016)
- Godzilla II – King of the Monsters (2019)
- Godzilla vs. Kong (2021)
- Godzilla x Kong: The New Empire (2024)
Die schwarz markierten Filme gehören nicht zur Monster-Serie aus den Toho-Studios