Doch damit ist die Bedrohung für Japan gleich doppelt so groß, da man sich beim letzten Kampf kaum Godzilla erwehren konnte, und die einzige wirksame Waffe mittlerweile unbrauchbar ist. Daher muss nun schnell eine Lösung gefunden werden, ehe die beiden Monster in ihrem Kampfrausch das Festland erreichen …
Nachdem der Original Godzilla (1954) so überraschend erfolgreich war, beschlossen die Toho-Studios, rasch eine Fortsetzung zu drehen. Aber wie das Monster eine Stadt kaputt macht, hatten die Menschen nun schon gesehen. Also erfanden die Produzenten rasch den Angilosaurus.
Aus Godzilla wurde Gigantis
„Er gehört zu der Gattung der Riesenreptilien, die vor Millionen Jahren auf der Erde lebten“, referiert ein Wissenschaftler auf einer Konferenz. „Zur gleichen Zeit, es dürfte etwa die Jura-Periode gewesen sein, lebte auch der Godzilla. Diese Ungeheuer bilden eine Übergangsversion bei der Entwicklung von Reptilien zu Landtieren. Der Körper des Angirus erreicht eine Länge von 50 bis 70 Metern.“ An dieser Stelle im Script erkennt man noch den Hang der Macher, ihrer Geschichte einen wissenschaftlichen Unterbau zu geben – irgendwie.
Redundante Nebengeschichten
Jetzt wird neben dem Kampf der Monster, die deutlich Männer in Gummianzügen sind, die in Zeitraffer sich durch Kulissenbauten schleudern, eine redundante Liebesgeschichte erzählt mit einer sehr lieben, sehr braven, sehr stillen Direktorentochter und einem sehr charmanten, sehr tatkräftigen, sehr bestimmenden Aufklärungspiloten einer Fischfabrik. Und es gibt dessen besten Kumpel, Kobayashi, der für die komischen Momente sorgen soll. Aber es bleiben alles Momente, die überhaupt keine Rolle spielen und lediglich den Gummimonstern Menschelndes entgegen stellen sollen. Ein zäher Film, aber Muster für viele Fortsetzungen.
„Vater!“
„Was hast Du denn, Liebes?“
„Kobayashi … er musste notlanden!“
„Was hast Du gesagt???“
Von dieser Qualität sind in etwa die Dialoge im Film, dem man das Bemühen ansieht zu kaschieren, dass man sich mehr Monsterzerstörungen nicht leisten konnte (oder wollte) – Angilus ist irgendwann plötzlich erledigt und raus aus dem Film – und also noch irgendwas erzählen muss; dauernd fliegen Piloten am Himmel, die aufs Wasser starren und entweder Thunfschschwärme suchen oder Godzilla, stumm sitzt derweil das Weibchen daheim im Schlafzimmer und bangt um ihren Liebsten, ihren Vater und die Welt, kernig geben Offiziere Befehle und feuern Raketenwerfer Raketen, die, woran wir in der oben schon erwähnten Wissenschaftlerkonferenz erinnert werden, gar keine Wirkung auf die Monster haben.
Der Film ist also zäh, wurde aber Muster für viele Godzilla-gegen-Jemand-Filme, die in den nächsten Jahren folgen sollten. Und warum Godzilla in die nördlichen Eisgegenden wandert, obwohl er Kälte nicht so gut verträgt, wie uns ein Pilot erklärt, bleibt ein Rätsel, das aber nochmal Stoff für schöne Actionsequenzen bietet, die nicht teuer sind, weil nur ein paar Modelflugzeuge und jede Menge Eiswürfel zum Einsatz kommen – und natürlich Godzilla.
Godzilla, Gamera, Gappa & Co. – Japans Monster-Kino
- Godzilla (1954)
- Godzilla kehrt zurück (1955)
- Die fliegenden Monster von Osaka (1956)
- Die Rückkehr des King Kong (1962)
- Godzilla und die Urweltraupen (1964)
- Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah (1964)
- Frankenstein – Der Schrecken mit dem Affengesicht (1965)
- Gamera – Frankensteins Monster aus dem Eis (1965)
- Befehl aus dem Dunkel (1965)
- Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966)
- Frankenstein – Zweikampf der Giganten (1966)
- Gamera gegen Barugon (1966)
- Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn (1967)
- Gamera gegen Gaos (1967)
- King-Kong, Frankensteins Sohn (1967)
- Gappa: Frankensteins fliegende Monster (1967)
- Frankenstein und die Monster aus dem All (1968)
- Gamera gegen Viras (1968)
- Godzilla – Attack all Monsters (1969)
- Gamera gegen Guiron (1969)
- Monster des Grauens greifen an (1970)
- Gamera gegen Jiggar (1970)
- Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971)
- Gamera gegen Zigra (1971)
- Frankensteins Höllenbrut (1972)
- King Kong – Dämonen aus dem Weltall (1973)
- King Kong gegen Godzilla (1974)
- Die Brut des Teufels (1975)
- Der Koloss von Konga (1977)
- Gamera Super Monster (1980)
- Godzilla – Die Rückkehr des Monsters (1984)
- Godzilla – Der Urgigant (1989)
- Godzilla – Duell der Megasaurier (1991)
- Godzilla – Kampf der Sauriermutanten (1992)
- Godzilla gegen MechaGodzilla II (1993)
- Godzilla gegen SpaceGodzilla (1994)
- Gamera – The Guardian of the Universe (1995)
- Godzilla gegen Destoroyah (1995)
- Gamera – Attack of the Legion (1996)
- Godzilla (1998)
- Godzilla 2000: Millennium (1999)
- Gamera – Revenge of Iris (1999)
- Godzilla vs. Megaguirus (2000)
- Godzilla, Mothra and King Ghidorah (2001)
- Godzilla against MechaGodzilla (2002)
- Godzilla: Tokyo SOS (2003)
- Godzilla: Final Wars (2004)
- Gamera the Brave (2006)
- Godzilla (2014)
- Shin Godzilla (2016)
- Godzilla II – King of the Monsters (2019)
- Godzilla vs. Kong (2021)
- Godzilla x Kong: The New Empire (2024)
Die schwarz markierten Filme gehören nicht zur Monster-Serie aus den Toho-Studios