Gegen Ende der Kolonialzeit reist die Dänin Karen Blixen nach Afrika mit der Absicht, dort mit ihrem Mann, dem Baron Bror von Blixen-Finecke, eine Molkerei aufzuziehen. Doch es kommt anders: Der blaublütige, aber arme Baron hat ihre Mittel verbraucht, um eine Kaffeeplantage anstelle der Molkerei zu erwerben. Zudem zeigt er wenig Neigung, in dieser Plantage zu arbeiten, sondern zieht es vor, zu jagen.
Obwohl die Heirat einvernehmlich als Zweckehe arrangiert war (Karens Familie ist vermögend, während der Baron einen Adelstitel einbringt), beginnt Karen jedoch eine gewisse Zuneigung zu ihrem Mann zu fassen und ist betrübt, als sie von seinen Seitensprüngen erfährt.
Schließlich zieht sich Karen eine Syphilis zu. Die damals sehr gefährliche Krankheit zwingt Karen, nach Dänemark zurückzukehren, um, da es noch kein Penicillin gab, eine Kur mit Arsphenamin zu machen. Der Film lässt vermuten, dass Karen von ihrem Mann angesteckt wurde.
Nach ihrer Genesung und Rückkehr nach Afrika trennt sie sich von ihrem Ehemann und beginnt eine Beziehung mit Denys. Doch nach vielen misslungenen Versuchen, ihre Affäre in eine dauerhafte Beziehung zu wandeln, eventuell sogar in eine Ehe, muss Karen einsehen, dass Denys genauso wenig gezähmt werden kann, wie die afrikanischen Wildtiere
Afrika ist ein sehr realer Kontinent und die Menschen dort sehr reale Menschen mit sehr realen Problemen. Das vergessen wir hier in Europa bisweilen, weil wir meistens von afrikanischen Diktaturen, Hungersnöten lesen, weil wir in Fernsehen und Kino ein märchenhaftes Land vorgeführt bekommen mit unglaublichen Landschaften in orangerotem Licht des Sonnenaufgangs und in Zeitlupe wandernden Wildtieren.
Der Film beschreibt die Geschichte in sechs locker miteinander verbundenen Episoden, unterbrochen durch Blixens Erzählung. Die letzte Episode stammt aus ihrem Buch Out of Africa, während die anderen, ihren lyrischen Schreibstil nachahmend, explizit für den Film geschrieben wurden. Der oft langsame Fortgang des Films ist eine Anlehnung an das Buch, „die Eingeborenen mögen die Schnelligkeit nicht, so wie wir den Lärm nicht mögen …“ (zitiert aus: Out of Africa). In dieses Melodram vor kenianischer Kulisse hinein fällt es Robert Redford zu, den Weißen hier und da den Kopf zurecht zu rücken – denen auf der Leinwand und denen im Kinosaal – wer uns eigentlich sage, dass die Kinder in Kenia eine Schule nach weißem Muster bräuchten. „Wir sind hier nur auf der Durchreise“, sagt er über die Weißen, die sich anschicken, Kolonialherren zu werden.
„Schön, dass sie mitgekommen sind“, sagt er einmal zu Karen, als die während einer Safari einen angreifenden Löwen erschießt. Pollack inszeniert die beiden in dieser Szene wie ein eingeübtes Kämpferpaar und schließt die Szene, indem Denys ihre Lippe abwischt, auf die sie sich gebissen hat, während sein Blick stumme Bewunderung, Respekt und Freude ausdrückt. Das Unprätentiöse, Bodenständige dieser Liebe macht den Film aus, Romantik ohne Schmalz.
Die Produktion ist eine strukturelle Meisterleistung, die Schauspieler – Meryl Streep ("Eine demanzipierte Frau" – 1985; Der Liebe verfallen – 1984; "Silkwood" – 1983; "Sophies Entscheidung" – 1982; Kramer gegen Kramer – 1979; Manhattan – 1979; Die durch die Hölle gehen – 1978) als durchsetzungsstarke Frau, Robert Redford als Lonesome Cowboy, Klaus-Maria Brandauer ("Oberst Redl" – 1985; James Bond 007 – Sag niemals nie – 1973; "Mephisto" – 1981) als promiskuitiver Schmierlappen, superb, die Landschaft … naja, Kenia eben.
Aber der Film als Ganzes bleibt ein oberflächliches Melodram in exotischer Hochglanzwelt, grandios in Film übersetzte Buchstaben, aber in seiner sentimentalen Wehmut unverbindlich.. Das deuten auch die sieben Oscars an, mit denen der Film ausgezeichnet wurde (Film, Regie, Adaptiertes Drehbuch, Kamera, Ausstattung, Ton und Musik von James-Bond-Komponist John Barry). Sie zeugen von der ungebrochenen Faszination für die Einzigartigkeit dieses Kontinents, auf die jeder seine individuellen Sehnsüchte oktroyieren kann, die freilich mit den Realitäten des Lebens dort kaum zu tun haben. Die Schauspieler, die ein Drama tragen müssen, blieben am Oscarabend unerwähnt.
Der Film hat 28 Millionen US-Dollar gekostet. Am weltweiten BoxOffice holte "Out of Africa" rund 227,5 Millionen US-Dollar.
Der Film basiert auf Episoden aus dem Leben der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen, wie sie diese in ihrem autobiografischen Roman „Afrika, dunkel lockende Welt“ (auch: „Jenseits von Afrika“; Originaltitel: Out of Africa/Den afrikanske farm) von 1937, der Novelle „Schatten wandern übers Gras“ (Originaltitel: Skygger pa graesset) und in ihren „Briefen aus Afrika. 1914−1931“ (Originaltitel: Breve fra Afrika) geschildert hat.
Weitere Quellen für das Drehbuch von Kurt Luedtke waren die Biografien „Tania Blixen. Ihr Leben und Werk“ (Originaltitel: Isak Dinesen. The Life of a Storyteller) von Judith Thurman und Silence will speak. A study of the life of Denys Finch Hatton and his relationship with Karen Blixen von Errol Trzebinski.
Die Kinofilme mit Robert Redford
- Hinter feindlichen Linien (1962)
- Lage hoffnungslos - aber nicht ernst (1965)
- Verdammte süße Welt (1965)
- Ein Mann wird gejagt (1966)
- Dieses Mädchen ist für alle (1966)
- Barfuß im Park (1967)
- Butch Cassidy und Sundance Kid (1969)
- Schussfahrt (1969)
- Blutige Spur (1969)
- Stromer der Landstraße (1970)
- Vier schräge Vögel (1972)
- Jeremiah Johnson (1972)
- Bill McKay – Der Kandidat (1972)
- Cherie Bitter / So wie wir waren (1973)
- Der Clou (1973)
- Der große Gatsby (1974)
- Tollkühne Flieger (1975)
- Die drei Tage des Condor (1975)
- Die Unbestechlichen (1976)
- Die Brücke von Arnheim (1977)
- Der elektrische Reiter (1979)
- Brubaker (1980)
- Der Unbeugsame (1984)
- Jenseits von Afrika (Out of Africa, 1985)
- Staatsanwälte küsst man nicht (1986)
- Havanna (1990)
- Sneakers – Die Lautlosen (1992)
- Ein unmoralisches Angebot (1993)
- Aus nächster Nähe (1996)
- Der Pferdeflüsterer (1998)
- Die letzte Festung (2001)
- Spy Game – Der finale Countdown (2001)
- Anatomie einer Entführung (2004)
- Ein ungezähmtes Leben (2005)
- Von Löwen und Lämmern (2007)
- The Company You Keep – Die Akte Grant (2012)
- All Is Lost (2013)
- Captain America: The Winter Soldier (2014)
- Picknick mit Bären (2015)
- Der Moment der Wahrheit (2015)
- Elliot, der Drache (2016)
- The Discovery (2017)
- Unsere Seelen bei Nacht (2017)
- Ein Gauner & Gentleman (2018)
- Avengers: Endgame (2019)
Die Regiearbeiten von Robert Redford fürs Kino
- Eine ganz normale Familie (1980)
- Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld – (1988)
- Aus der Mitte entspringt ein Fluss (1992)
- Quiz Show (1994)
- Der Pferdeflüsterer (1998)
- Die Legende von Bagger Vance (2000)
- Von Löwen und Lämmern (2007)
- Die Lincoln Verschwörung (2010)
- The Company You Keep – Die Akte Grant (2012)
Die Kinofilme von Regisseur Sydney Pollack
Sydney Irwin Pollack (* 1. Juli 1934 in Lafayette, Indiana; † 26. Mai 2008 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, -produzent und Schauspieler sowie mehrfacher Oscar- und Golden-Globe-Preisträger.
Sein Leinwanddebüt als Filmschauspieler gab er 1962 mit dem Kriegsfilm "Hinter feindlichen Linien", bei dem auch Robert Redford debütierte. Seitdem waren beide befreundet und Redford war in zahlreichen Filmen Pollacks Hauptdarsteller, nachdem Pollack hinter die Kamera gewechselt hatte. Pollack gehört neben John Frankenheimer, der ihm den Wechsel ins Regiefach nahelegte, Franklin J. Schaffner, George Roy Hill und Martin Ritt, zu den Filmemachern, die Anfang der 1960er Jahre vom Fernsehen ins Kino drängten und dort für frischen Wind sorgten. 1985 erreichte er mit dem mit insgesamt sieben Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Jenseits von Afrika den Höhepunkt seines Schaffens. 1973 war Sydney Pollack Mitglied der Jury beim Filmfestival in Cannes und 1986 Präsident der Jury.
Pollack galt als einer der intelligentesten Regisseure und war vor allem bei Schauspielern sehr beliebt. Er beherrschte viele Genres und gilt als einer der erfolgreichsten Vertreter der konservativen Hollywood-Ästhetik,
- Stimme am Telefon (The Slender Thread, 1965)
- Dieses Mädchen ist für alle (This Property Is Condemned, 1966)
- Mit eisernen Fäusten (The Scalphunters, 1968)
- Der Schwimmer (The Swimmer, 1968)
- Das Schloss in den Ardennen (Castle Keep, 1969)
- Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss (They Shoot Horses, Don't They?, 1969)
- Jeremiah Johnson (1972)
- So wie wir waren – Cherie Bitter (The Way we were, 1973)
- Yakuza (The Yakuza, 1974)
- Die 3 Tage des Condor (The three Days of the Condor, 1975)
- Bobby Deerfield (1977)
- Der elektrische Reiter (The Electric Horseman, 1979)
- Die Sensationsreporterin (Absence of MAlice, 1981)
- Tootsie (1982)
- Jenseits von Afrika (Out of Africa, 1985)
- Havanna (1990)
- Die Firma (The Firm, 1993)
- Sabrina (1995)
- Begegnung des Schicksals (Random Hearts, 1999)
- Die Dolmetscherin (The Interpreter, 2005)
- 2005: Sketches of Frank Gehry (Dokumentarfilm, 2005)
- Amazing Grace (Dokumentarfilm, 2015)