Dutch Van Den Broeck, ein Washingtoner Polizist für interne Angelegenheiten, und Kay Chandler, eine Kongressabgeordnete, die gerade mitten in einer Wiederwahlkampagne steckt, glauben zu wissen, was Vertrauen bedeutet. Ihre Karrieren hängen davon ab. Ihre Ehen sind darauf gegründet – zumindest dachten sie das. Als jedoch bei einem Flugzeugabsturz ihre beiden Ehepartner ums Leben kommen, ist das erst der Anfang einer Reihe schockierender Enthüllungen: Denn wie sich nach und nach herausstellt, hatten Dutchs Frau und Kays Mann ein Verhältnis miteinander.
Konfrontiert mit dieser schmerzvollen Wahrheit, führt das Schicksal zwei unterschiedliche Menschen zueinander, die der selbe Betrug miteinander verbindet. Gemeinsam versuchen Kay und Dutch Licht in das Dunkel der mysteriösen Todesumstände ihrer Ehepartner zu bringen …
Ja, und? Was weiter? Bei diesem Film bleibt offen, was er eigentlich will. Er ist oberflächlich passabel, aber unter Oberfläche … was, ein Thriller? Zu langatmig zäh. Eine Romanze? Zu hölzern. Eine Schauspiel, ein Drama? Zu hölzern gespielt. Der Film lässt mich ratlos zurück.
Wenn ich böse bin, behaupte ich, dieser Film wirke, als habe ihn sich Harrison Ford (Sechs Tage, sieben Nächte – 1998) bestellt, damit er nach Filmen wie Das Kartell (1994) oder Auf der Flucht (1993) in Erinnerung bringen kann, dass er mehr kann als Action- und Abenteuerrollen. Ambitionierte Rollen, wie in Mike Nichols' In Sachen Henry (1991) Peter Weirs Mosquito Coast (1986), in Der einzige Zeuge (1985) oder Aus Mangel an Beweisen (1990) liegen teils zehn Jahre und mehr zurück.
Das Studio wird froh gewesen sein, so prominente Zugkraft für das Filmprojekt gefunden zu haben und die Berater von Kristin Scott Thomas werden glücklich gewesen sein, ihrer im gehaltvollen Kino beheimateten Klientin die Major-Produktion eines Major-Studios unter der Regie des Edelmeisters Sydney Pollack (s.u.) zuschustern zu können. Das wäre dann die hollywoodeske Form einer Win-Win-Situation – egal, wie das Drehbuch dann ist.
Die Rechnung ging nicht auf: Dem Umsatz-Portal Box Office Mojo zufolge hat der Film weltweit 74,6 Millionen Dollar eingespielt. Gekostet haben soll er 64 Millionen Dollar – keine gute Investition. Da halfen auch keine Plakatsprüche wie „Auf seiner Suche nach der Wahrheit kann ihn nichts aufhalten.“
Die Kinofilme von Regisseur Sydney Pollack
Sydney Irwin Pollack (* 1. Juli 1934 in Lafayette, Indiana; † 26. Mai 2008 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, -produzent und Schauspieler sowie mehrfacher Oscar- und Golden-Globe-Preisträger.
Sein Leinwanddebüt als Filmschauspieler gab er 1962 mit dem Kriegsfilm "Hinter feindlichen Linien", bei dem auch Robert Redford debütierte. Seitdem waren beide befreundet und Redford war in zahlreichen Filmen Pollacks Hauptdarsteller, nachdem Pollack hinter die Kamera gewechselt hatte. Pollack gehört neben John Frankenheimer, der ihm den Wechsel ins Regiefach nahelegte, Franklin J. Schaffner, George Roy Hill und Martin Ritt, zu den Filmemachern, die Anfang der 1960er Jahre vom Fernsehen ins Kino drängten und dort für frischen Wind sorgten. 1985 erreichte er mit dem mit insgesamt sieben Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Jenseits von Afrika den Höhepunkt seines Schaffens. 1973 war Sydney Pollack Mitglied der Jury beim Filmfestival in Cannes und 1986 Präsident der Jury.
Pollack galt als einer der intelligentesten Regisseure und war vor allem bei Schauspielern sehr beliebt. Er beherrschte viele Genres und gilt als einer der erfolgreichsten Vertreter der konservativen Hollywood-Ästhetik,
- Stimme am Telefon (The Slender Thread, 1965)
- Dieses Mädchen ist für alle (This Property Is Condemned, 1966)
- Mit eisernen Fäusten (The Scalphunters, 1968)
- Der Schwimmer (The Swimmer, 1968)
- Das Schloss in den Ardennen (Castle Keep, 1969)
- Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss (They Shoot Horses, Don't They?, 1969)
- Jeremiah Johnson (1972)
- So wie wir waren – Cherie Bitter (The Way we were, 1973)
- Yakuza (The Yakuza, 1974)
- Die 3 Tage des Condor (The three Days of the Condor, 1975)
- Bobby Deerfield (1977)
- Der elektrische Reiter (The Electric Horseman, 1979)
- Die Sensationsreporterin (Absence of MAlice, 1981)
- Tootsie (1982)
- Jenseits von Afrika (Out of Africa, 1985)
- Havanna (1990)
- Die Firma (The Firm, 1993)
- Sabrina (1995)
- Begegnung des Schicksals (Random Hearts, 1999)
- Die Dolmetscherin (The Interpreter, 2005)
- 2005: Sketches of Frank Gehry (Dokumentarfilm, 2005)
- Amazing Grace (Dokumentarfilm, 2015)