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Plakatmotiv: Bobby Deerfield (1977)

Ein Liebesfilm
ohne Gefühle

Titel Bobby Deerfield
(Bobby Deerfield)
Drehbuch Alvin Sargent
nach dem Roman "Der Himmel kennt keine Günstlinge" von Erich Maria Remarque
Regie Sydney Pollack, USA, Frankreich 1977
Darsteller

Al Pacino, Marthe Keller, Anny Duperey, Walter McGinn, Van Doude, Gérard Hernandez, Stephan Meldegg, Norm Nielsen, Romolo Valli, Jaime Sánchez, Mickey Knox, Dorothy James, Guido Alberti, Monique Lejeune, Steve Gadler, Aurora Maris, Maurice Vallier, Antonino Faà di Bruno u.a.

Genre Drama
Filmlänge 124 Minuten
Deutschlandstart
24. November 1977
Inhalt

Schon der kleinste Fehler kann den Tod bedeuten! Ein Blinzeln, ein Zucken, eine Unachtsamkeit – und wenn sie nur den Bruchteil einer Sekunde dauert – die Zielgerade in den Tod liegt ständig vor ihm. Formel-1-Rennfahrer Bobby Deerfield ist ein berechnender, einsamer Kontrollfreak. Beruflich läuft alles sehr gut, er hat eine Siegesserie. Nachdem er den Tod eines Kollegen erlebt, beunruhigt ihn der Gedanke an den eigenen Tod.

Doch dann zeigt ihm eine ebenso unbekümmerte wie leidenschaftliche Frau, die wie er im Schatten des Todes lebt, was ein erfülltes Leben wirklich bedeuten kann …

Was zu sagen wäre

Du fährst im Kreis. Und immer dem Tod davon.“ So beschreibt Lillian das, was Rennfahrer Bobby beruflich tut. Sie selbst kann dem Tod nicht mehr davon fahren. Sie ist krank und wird sterben. Bobby, der Rennfahrer, liebt diese Frau, seit er sie das erste Mal im Krankenhaus gesehen und die Nacht mit ihr verbracht hat. Dass ihre Krankheit unheilbar ist, weiß er lange nicht. und als er es erfährt, weicht er nicht mehr von ihrer Seite. Mehr passiert nicht. Außer, dass die beiden die schönsten Panorama-Aussichtsplätze in Florenz besuchen und mit dem Auto durch die elegante, Pinien gesäumte Landschaft der Toskana fahren. Bobby selbst ist auch noch viel in Paris unterwegs.

Sydney Pollack (s.u.) wollte wohl mal in Europa drehen, dem Zentrum der Novelle Vague und des anspruchsvollen Kinos. Junge Filmemacher in den USA sind von dieser Art, Filme zu machen, begeistert Sie nennen das seit zehn Jahren, seit Bonnie und Clyde (1967), New Hollywood – raus aus den Studios, rauf auf die echten Straßen der Stadt. Plakatmotiv (US): Bobby Deerfield (1977) Was die Nouvelle Vague sich beim amerikanischen Kino der 30er und 40er Jahre abgeschaut hatte, schauen sich die Regisseure des New Hollywood wieder bei der Nouvelle Vague ab. Da schließt sich ein Kreis, der das Kino weit weg von den Menschen gebracht hatte, Stichwort Bigger than Life. Die jungen US-Filmemacher wollen statt dessen nun wieder das Leben selbst filmen.

Das kann ganz schön anstrengend sein. Al Pacino hat in seiner noch jungen Karriere vielfältige Charaktere gespielt (Hundstage – 1975; Der Pate II – 1974; Serpico" – 1973; Der Pate – 1972). die Rolle des Formel-I-Kontrollfreaks und Romantikers liegt ihm nicht. Was ihn an ihr fasziniert, erklärt sich nicht. Wahrscheinlich, weil kein so liebedienerisches Häschen ist, wie seine Freundin in Paris, die ihm alles hinterher trägt. Manche Männer reizt ja der Widerspruch. Marthe Keller (Schwarzer Sonntag – 1977; Der Marathon-Mann – 1976) hat es einfacher. Ihre Lillian gibt gar nicht erst vor, Deerfield zu lieben. Sie will statt dessen noch möglichst viel Spaß haben im Leben und weil sie aus reichem Hause ist, kann sie sich das leisten.

Sydney Pollack filmt mit schönen Landschaftsaufnahmen in ruhigen Einstellungen und minimalem Musikeinsatz. Aber er hat bei seinem Besuch in Europa nichts zu erzählen. Die Liebesgeschichte schlägt keine Funken, die Frau macht aus ihrer tödlichen Krankheit kein Gewese und stirbt halt am Ende. Er fährt zurück nach Paris. Das Leben geht weiter.

Wertung: 2 von 9 D-Mark
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