Vaiana lebt mit ihrem Stamm auf der Insel Motunui in Polynesien. Sie ist die Tochter des Stammeshäuptlings und soll ihrem Vater einmal folgen. So richtig begeistert davon ist das Mädchen nicht. Es zieht sie hinaus aufs Meer, was ihr Vater aber streng und unnachgiebigh verbietet. Das Meer tötet, sagt er, und wir haben doch hier alles – wir leben im Paradies. Das soll sich als Irrtum herausstellen: Das Paradies stirbt.
Die Fischer der Insel beklagen, dass sie keine Fische mehr finden. Auch die Palmen werfen zunehmend weniger Früchte ab. Daher will Vaiana auf das offene Meer segeln, um dort Nahrung zu finden. Bei ihrem ersten Versuch begleitet sie ihr Schwein Pua, doch sie kentert. Vaiana jedoch will nicht aufgeben, und nach einem weiteren Anlauf findet sie sich inmitten des Pazifiks wieder. Ihre Großmutter zeigt Vaiana dann in einer Höhle einige in Vergessenheit geratene Segelboote. Die Zeichnungen auf den Segeln erzählen ihr von längst vergangenen Zeiten, als sich ihre Ahnen sehr wohl hinaus aufs Meer wagten. Vaiana malt sich aus, wie es gewesen sein muss, wenn sie gemeinsam singend über das Meer fuhren und sich dabei nachts an den Sternen orientierten.
Von ihrer Großmutter hat Vaiana erfahren, dass ihre wie auch viele andere Inseln durch Finsternis bedroht ist, da einst der Halbgott Maui der Göttin Te Fiti ihr „Herz“, ein magisches Artefakt, gestohlen hat. Damit kann er neues Leben erschaffen. Vaiana will Maui aufspüren, und nachdem sie ihn gefunden hat, kann sie ihn dazu bewegen, mit ihr zusammen das Herz zurückzubringen. Maui kann sich mittels eines magischen Hakens in verschiedene Tiere verwandeln.
Vaiana und Maui segeln auf einer ereignisreichen Reise gemeinsam über den offenen Ozean, kämpfen gegen riesige Wellenberge und begegnen Meeresungeheuern. Als sie die Insel von Te Fiti erreichen, versperrt ihnen das Vulkanmonster Te Ka den Weg …
Disneys Arielle meets Pocahontas meets Disneys Hercules meets Pixars/Disneys Nemo meets Disneys/Lucas‘ Star Wars und so weiter … Es ist leicht, sich dem Zauber dieses Films hinzugeben und für 100 Minuten abzutauchen. Es ist ein Film aus den Disney-Werkstätten und das heißt zunächst einmal: Die Animation leuchtet wunderschön. Manchmal glaube ich wirklich, die Figuren – auch ohne 3D-Brille, die wie so oft gänzlich überflüssig ist – wirklich anfassen zu können.
Die Geschichte ist herzig, die klassische Heldenreise. Ron Clements, einer der Regisseure, erzählt gerne, wie sich die Autoren und Produzenten von der polynesischen Kultur haben inspirieren lassen, von der dort beheimateten Mythologie rund um den Halbgott Māui, und dass sie einen kulturell möglichst authentischen Film schaffen wollten, der die Geschichte und Religion Polynesiens aufgreift. Nun gut. Das hat Disney bei dem politisch durchaus heiklen Pocahontas (Indianer) auch gesagt. Das haben sie auch bei Mulan (China) gesagt.
Dabei ist das Mädchen durchaus einer näheren Betrachtung wert. Es sieht nicht aus, wie all seine Vorgängerinnen. Die Tochter des Chiefs, die es sich verbittet, Prinzessin genannt zu werden, hat weder eine Wespentaile wie etwa ihre große Unter-dem-Meer-Schwester Arielle, noch jagt sie zur Erfüllung ihres Traums einem Prinzen hinterher; im ganzen Film taucht kein potenziell zukünftiger Lover auf, das Mädchen spielt statt dessen mit einem Schweinchen und einem schielenden Hahn. Ihr Körper entspricht einer normalen menschlichen Figur, die bei Mädchen nicht sofort Abnehmattacken auslösen.
Auch die Musik ist diesmal nicht gut. Es spricht schon Bände, dass Golden Hollywood den Soundtrack zwar für einen Oscar nominiert, ihn aber nicht ausgezeichnet hat; sowas passiert Disney, oder wahlweise Pixar, eigentlich nicht.
Insgesamt wirkt der bunte Animationsfilm so, wie ein Sammelbecken vieler Ideen, die bei früheren Filmen nicht mehr untergekommen waren, die man ordentlich aufpoliert und hier zusammengebastelt hat. Schön. Aber keiner der künftigen Disney-Klassiker. Aber: Die Produktionskosten des Films lagen bei geschätzten 150 Millionen US-Dollar und eingespielt hat der Film weltweit rund 640,5 Millionen Dollar. Bei Disney schießen momentan auch die Durchschnittsfilme wirtschaftlich durch die Decke.
Kinoproduktionen aus der Reihe "Disneys Meisterwerke" ("Disney‘s Classics")
- Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
- Pinocchio (1940)
- Fantasia (1940)
- Dumbo (1941)
- Bambi (1942)
- Saludos Amigos (1943)
- Drei Caballeros (1944)
- Make Mine Music (1946)
- Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947)
- Musik, Tanz und Rhythmus (1948)
- Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949)
- Cinderella (1950)
- Alice im Wunderland (1951)
- Peter Pan (1953)
- Susi und Strolch (1955)
- Dornröschen (1959)
- 101 Dalmatiner (1961)
- Die Hexe und der Zauberer (1963)
- Das Dschungelbuch (1967)
- Aristocats (1970)
- Robin Hood (1973)
- Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977)
- Bernard und Bianca – Die Mäusepolizei (1977)
- Cap und Capper (1981)
- Taran und der Zauberkessel (1985)
- Basil, der große Mäusedetektiv (1986)
- Oliver & Co. (1988)
- Arielle, die Meerjungfrau (1989)
- Bernard und Bianca im Känguruland (1990)
- Die Schöne und das Biest (1991)
- Aladdin (1992)
- Der König der Löwen (1994)
- Pocahontas (1995)
- Der Glöckner von Notre Dame (1996)
- Hercules (1997)
- Mulan (1998)
- Tarzan (1999)
- Fantasia 2000 (1999)
- Dinosaurier (2000)
- Ein Königreich für ein Lama (2000)
- Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001)
- Lilo & Stitch (2002)
- Der Schatzplanet (2002)
- Bärenbrüder (2003)
- Die Kühe sind los (2004)
- Himmel und Huhn (2005)
- Triff die Robinsons (2007)
- Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008)
- Küss den Frosch (2009)
- Rapunzel – Neu verföhnt (2010)
- Winnie Puuh (2011)
- Ralph reichts (2012)
- Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
- Baymax – Riesiges Robowabohu (2014)
- Zoomania (2016)
- Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (2016)
- Chaos im Netz (2018)
- Die Eiskönigin II (2019)
- Raya und der letzte Drache (2021)
- Encanto (2021)
- Strange World (2022)
- Wish (2023)