Im ganzen Königreich herrscht Aufregung, weil König Stefan seine geliebte Frau endlich eine Tochter bekommen. Von überall her kommen die Leute, um Aurora, die junge Prinzessin, zu sehen. Darunter ist auch der befreundete König Hubert, dessen Sohn Prinz Phillip sogleich dem Neugeborenen versprochen wird. Unter den Gratulanten sind auch die drei Feen Flora, Fauna und Sonnenschein, die Aurora jede eine Gabe mitgeben – Schönheit, eine schöne Singstimme und …
… mitten hinein in die Feier platzt die dunkle Fee Melefiz und belegt die Prinzessin mit einem Fluch. Bevor die Sonne am Ende ihres 16. Geburtstages untergeht, soll sich Aurora an einer Spindel stechen und sterben.
Zum Glück hat die dritte Fee, Sonnenschein, ihren Zauber noch nicht ausgesprochen und so schwächt sie den bösen Fluch. Statt zu sterben, soll Aurora nun in einen langen Schlaf fallen, bis sie der Kuss der wahren Liebe erweckt.
Um die Prinzessin vor den Machenschaften der Malefiz zu schützen, ziehen die drei Feen Aurora als Findelkind in einem tiefen Wald auf. Deren einzige Freunde sind die Tiere des Waldes, doch in ihren Träumen begegnet sie immer wieder einem Prinzen. Als plötzlich ein hübscher, junger Mann vor ihr steht, verlieben sich die beiden augenblicklich und vereinbaren ein Treffen noch am selben Abend.
Währenddessen wird Aurora über ihre wahre Identität aufgeklärt, und dass heute der große Tag der Rückkehr ins Schloss sei. Als sie jedoch erfährt, dass sie bereits einem Prinzen versprochen ist, fällt sie ob ihrer Begegnung im Wald in große Trauer.
Im Schloss angekommen, wird Aurora von den Feen mit ihrem Kummer für einen Augenblick alleingelassen. In diesem Moment wird die Prinzessin von Malefiz in Hypnose zu einer Spindel geführt – bevor die Feen eingreifen können, sticht sich Aurora und fällt in einen tiefen Schlaf …
Wir kennen das ja schon: Ein Mädchen (Prinzessin}, schöner als alle anderen, träumt vom Prinz, der einst kommen wird, singt mit den Vögeln und wird von böser, dunkler Frau bedroht. Mal heißt sie Schneewittchen (1937), mal Cinderella (1950, jetzt Dornröschen. Disney verfilmt nach „Cinderella“ zum zweiten Mal ein Märchen von Charles Perrault. Und er lässt sich nicht lumpen.
"Sleeping Beauty" ist nach Susi und Strolch (1955) erst der zweite Zeichentrickfilm in Cinemascope. Ub Iwerks, Disneys Filmtechniker und Spezial-Effekt-Experte, entwickelte für die Aufnahmen ein eigenes anamorphotisches Weitwinkelobjektiv. Strahlende, kräftige Farben, nahezu dreidimensionale Landschaften und mittelalterlicher Pomp leuchten von der Leinwand. Die Kamera ist dauernd in Bewegung, wir erleben den furchtbaren Kampf Mann gegen Drache und das Orchester interpretiert Tschaikowsky. Optisch und technisch definiert der Film eine eigene Liga in seinem Jahrgang. Das kann man vom Inhalt nicht so sagen – der ist monoton in diesem in Stereoton produzierten Film.
Es ist das Personal, das nicht befriedigt. Die drei Feen Flora, Merryweather und Fauna sind nette, mollige Tantchen, können aber Schneewittchens sieben Zwergen oder Cinderellas Mäusen, die dem kitschigen Melodram um neidische alte Frauen das Glitschige wegwitzeln, nicht das Wasser reichen. Und auch Malefiz‘ Rabe ist gänzlich unknuffig. Es ist tragisch, dass die Disney-Studios in ihren Zeichentrickwerken noch nie Menschen so realistisch auf der Leinwand hatten und ausgerechnet das nun dazu führt, dass alles etwas streng wirkt; es fehlt das Warme, Sentimentale.
Es gibt im Film eine Szene, die uns die herangewachsene Aurora näher bringen soll, sie leistet sich einen Gesangswettbewerb mit einer Amsel. Herzallerliebst schrauben beide die Töne immer höher, aber es kommt kein Lied dabei heraus. So ist das mit diesem Film. Grandios schraubt das Disney-Studio die Trickstandards nach oben, aber es kommt kein Film dabei heraus, der mich berührt.
2014 brachten die Disney Studios Maleficent – Die dunkle Fee ins Kino, einer Neuinterpretation des Zeichentrickfilms als Realverfilmung. Angelina Jolie als Maleficent. Elle Fanning spielt Prinzessin Aurora. Der Film kehrt die Geschichte um und präsentiert die im Original bösen Fee Malefiz als Heldin.
Kinoproduktionen aus der Reihe "Disneys Meisterwerke" ("Disney‘s Classics")
- Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
- Pinocchio (1940)
- Fantasia (1940)
- Dumbo (1941)
- Bambi (1942)
- Saludos Amigos (1943)
- Drei Caballeros (1944)
- Make Mine Music (1946)
- Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947)
- Musik, Tanz und Rhythmus (1948)
- Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949)
- Cinderella (1950)
- Alice im Wunderland (1951)
- Peter Pan (1953)
- Susi und Strolch (1955)
- Dornröschen (1959)
- 101 Dalmatiner (1961)
- Die Hexe und der Zauberer (1963)
- Das Dschungelbuch (1967)
- Aristocats (1970)
- Robin Hood (1973)
- Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977)
- Bernard und Bianca – Die Mäusepolizei (1977)
- Cap und Capper (1981)
- Taran und der Zauberkessel (1985)
- Basil, der große Mäusedetektiv (1986)
- Oliver & Co. (1988)
- Arielle, die Meerjungfrau (1989)
- Bernard und Bianca im Känguruland (1990)
- Die Schöne und das Biest (1991)
- Aladdin (1992)
- Der König der Löwen (1994)
- Pocahontas (1995)
- Der Glöckner von Notre Dame (1996)
- Hercules (1997)
- Mulan (1998)
- Tarzan (1999)
- Fantasia 2000 (1999)
- Dinosaurier (2000)
- Ein Königreich für ein Lama (2000)
- Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001)
- Lilo & Stitch (2002)
- Der Schatzplanet (2002)
- Bärenbrüder (2003)
- Die Kühe sind los (2004)
- Himmel und Huhn (2005)
- Triff die Robinsons (2007)
- Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008)
- Küss den Frosch (2009)
- Rapunzel – Neu verföhnt (2010)
- Winnie Puuh (2011)
- Ralph reichts (2012)
- Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
- Baymax – Riesiges Robowabohu (2014)
- Zoomania (2016)
- Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (2016)
- Chaos im Netz (2018)
- Die Eiskönigin II (2019)
- Raya und der letzte Drache (2021)
- Encanto (2021)
- Strange World (2022)