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Plakatmotiv: Vaiana 2 (2024)

Ein sehr buntes Abenteuer, in dem
Männer zu kaum was nutze sind

Titel Vaiana 2
(Moana 2)
Drehbuch Jared Bush & Dana Ledoux Miller
Regie Jason Hand + Dana Ledoux Miller + David G. Derrick Jr., USA 2024
Stimmen
Auliʻi Cravalho, Lina Larissa Strahl, Debby van Dooren, Dwayne Johnson, David Mayonga, Alan Tudyk, Temuera Morrison, Thomas Nero Wolff, Gerd Meyer, Rachel House, Angelika Bender, Nicole Scherzinger, Maud Ackermann, Rose Matafeo, Lea Kalbhenn, David Fane, Mike Carl, Awhimai Fraser, Tatjana Pokorny, Caroline von Brünken, Hualālai Chung, Felix Mayer, Khaleesi Lambert-Tsuda, Nika Rensink, Jemaine Clement, Tommy Morgenstern, Gerald Ramsey, Sebastian Winkler, Tofiga Fepulea'i, Stefan Günther u.a.
aufgeführt sind deutsche und US-Synchronsprecher
Genre Animation, Abenteuer
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
28. November 2024
Inhalt

Seit sie ihr Volk zurück aufs Wasser geführt hat, ist Vaiana vergeblich auf der Suche nach anderen Völkern. Als sie die Hoffnung fast schon aufgegeben hat, erhält sie eine unerwartete Nachricht von ihren Vorfahren, die ihr einen Weg weisen.

Mit einer kleinen Crew muss die junge Abenteurerin sich erneut raus aufs hohe Meer begeben und in gefährliche, längst vergessene Gewässer reisen. Denn sie will eine sagenumwobene Insel finden, welche erst die Verbindung zwischen allen Völkern Polynesiens ermöglicht.

Doch sie ahnt noch nicht, dass der zornige Sturmgott Nalo den Zugang zu dem sagenumwobenen Stück Land fast unmöglich gemacht hat. Plakatmotiv: Vaiana 2 (2024) Kann Vaiana Halbgott Maui helfen? Der steckt allerdings gerade selbst in der Klemme …

Was zu sagen wäre

Und wieder muss die junge Heldin, die immer noch keine Prinzessin sein will, über sich hinaus wachsen und diesmal – nachdem sie ja im ersten Film die Disney-Level "Selbsterkenntnis", "Willen definieren", An sich glauben" schon geschafft hat – lernen, an das Unmögliche zu glauben… „Es gibt immer einen anderen Weg“ – und wenn der Weg bedeutet, dass Du vorher in den Tod springen musst, mach das. Wird schon schiefgehen.

Dieses Mal muss sie die Menschheit wieder zusammenführen, die durch einen bösen Fluch voneinander auf den jeweiligen Heimatinseln gar nichts weiß. Bis es soweit ist, leben Vaianas Familie und Freunde ihr gemütliches Inselleben, wo sich selbst genügen – bis auf die Heldin natürlich, die es immer rauszieht aufs Meer und mittlerweile in ihrem Dorf der große Star ist, ein "Wegfinder". Darin hat sie es sich so ein bisschen eingerichtet. Sie sucht zwar nach wie vor das Abenteuer – und andere Menschen – aber das Abenteuer sollte sich doch bitte in bekannten Gewässern bewegen. Was natürlich nicht passiert.

Während Halbgott Maui sch Ärger mit einer Fledermaushexe eingehandelt hat und in irgendeinem Verlies von Schleim kotzenden Pflanzen geärgert wird, treiben die Vorfahren Vaiana wieder aufs offene Meer hinaus, diesmal begleitet von ein paar Stichwortgebern, die mehr als quieken und gackern können (natürlich sind der schielende Hahn und das knuddlige Schweinchen auch mit an Bord) und also die erzählerischen Längen auf der Reise mit Erklär-Dialogen oder unbeholfenen Hilferufen überbrücken können. Weder der muffige alte Botaniker, noch der junge, andauernd malende Chronist geben der Story irgendwas anderes als Möglichkeiten, das Geschick und die Cleverness Vaianas herauszustellen; Plakatmotiv: Vaiana 2 (2024) an Bord des neuen Schiffes ist lediglich ihre Freundin alleine lebensfähig. sie hat das Schiff gebaut und schafft es, selbst im größten Sturm mit Beil und Geschick Verbesserungen am Boot durchzuführen.

Männer sind die Witzfiguren. Halbgott Maui frönt seiner Eitelkeit, kann mit seinen beeindruckenden Muskelbergen Inseln vom Meeresboden holen und zeigt daneben auch mal die ein oder andere weiche Seite. Weitere Männer, so sie vorkommen, sind Geister der Vorfahren und naive Inselbewohner. Und dann gibt es noch Nalo, einen schurkischen Gott, der die Menschen einst auseinander trieb. Aber der taucht erst im Abspann persönlich auf, in dem er bereits die Brücke zu einem dritten Vaiana-Film schlägt. Er ist als Mann der böse Strippenzieher. Es sind die Frauen, die Die Welt mal wieder retten müssen. Mit Köpfchen und vollem Körpereinsatz.

Gesungen wird auch wieder. Und es ist, wenn man sich nicht entscheidet, die Originalfassung zu hören, schmerzhaft. Es gelingt den Autoren kaum, auf die Melodien und Rhythmen vernünftige deutsche Texte zu schreiben, sodass das, was gesungen wird, schwer zu verstehen ist – meistens geht es aber um sowas "Ich muss da jetzt durch"-artiges.

Visuell ist der Film großartig. Anderes wäre bei einer Disney-Produktion eine Enttäuschung. Stürme, "Kamera"bewegungen, Reflexionen auf dem Wasser, Schilfdächer – zwischendurch fragt man sich, warum die eigentlich nicht gleich einen Realfilm gedreht haben – der kommt dann wahrscheinlich in zehn Jahren, wenn die Zeichentrickklassiker alle neu verfilmt sind.

"Vaiana 2" ist mehr vom Gleichen, ähnelt dem ersten Film in seiner Dramaturgie sehr. Erst ein bisschen fröhliches Inselleben zwischen Göttern und Legenden, dann der Auszug ins Abenteuer, eine erste Bewährungsprobe – gegen ausgesprochen knuddlige, sehr aggressive Kokosnüsse – und dann der große kämpf, in dem die Heldin und ihre Mitstreiter keine Chance haben, die sie tapfer und singend ergreifen.

Wertung: 4 von 8 €uro
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