IMDB

DVD-Cover: Die Gebrüder Skladanowsky (1995)

Große Party: Wim Wenders
feiert das 100 Jahre alte Kino

Titel Die Gebrüder Skladanowsky
Drehbuch Sebastian Andrae + Henrick Heckmann + Veit Helmer + German Kral + Barbara Rohm + Alina Teodorescu + Wim Wenders
Regie Wim Wenders, Deutschland 1995
Darsteller

Udo Kier, Otto Kuhnle, Nadine Büttner, Christoph Merg, Rüdiger Vogler, Wim Wenders, Lucie Hürtgen-Skladanowsky, Rolf Zacher, Thomas Rosié, Bodo Lang, Hans Moser, Alfred Szczot u.a.

Genre Biografie, Drama
Filmlänge 79 Minuten
Deutschlandstart
28. November 1995
Website wimwendersstiftung.de
Inhalt

Wim Wenders dreht im Jubiläumsjahr des Kinos mit Studenten der HFF München eine Hommage an die Gebrüder Skladanowsky, die im Jahre 1895 im Wintergarten in Berlin ihre Kurzfilme zeigten, die zusammen mit der Präsentation der Gebrüder Lumière in Paris die Geburtsstunde des Kinos markierten. Wenige Wochen, bevor die Gebrüder Lumière ihren "Cinematografen" präsentierten, zeigten Max, Emil und Eugen Skladanowsky schon auf ihrem Projektionsapparat "Bioscop" bewegte Bilder vor Publikum.

Aber die Lumières hatten einfach die ausgereiftere Technik …

Was zu sagen wäre

In Zusammenarbeit mit Studenten der Münchner Filmhochschule HFF inszeniert Wim Wenders eine Mischung aus Dokumentarfilm und Fiktion über die Filmpioniere Max, Emil und Eugen Skladanowsky. Die Filmschaffenden griffen für ihren Film über die Entstehung des Kinos recht authentisch für die schwarz-weißen historischen Szenen auf eine Handkurbelkamera aus der Stummfilmzeit zurück.

Es ist ein rührender Film, dem man den Enthusiasmus und die Freude seiner Macher ansieht. Die schwarz-weiße, slapstickartige Aufmachung des Films durch die Handkurbelkamera gibt dem Film, der ja immerhin spannende, authentische Filmwirtschaftsgeschichte erzählt, eine entspannte Atmosphäre. Doku-Spielfilme, wie sie die ARD etwa zeigen würde, können den Elan, die Innovation der Erfinder von damals nicht so gut transportieren, wie die Kurbelkamera.

Und natürlich haben die HFF-Studenten in Lucie Hürtgen-Skladanowsky einen echten Knaller als Hauptfigur aufzubieten: die 91-jährige Tochter von Erfinder Max – seine jüngste Tochter, Jahrgang 1904. Lucie kommentiert locker, hellwach und witzig die Fotos aus jener fernen Zeit, die ihr Wenders und seine Studenten hinhalten. Und sie darf am Ende den Film, den wir alle gerade gesehen haben, kommentieren: „Wie fanden Sie denn unseren Film?“ „Naja, die Liebesgeschichte mit Onkel Emil …wie sagt man dazu … künstlerische Freiheit, nich, beim Drehen? Dit andere war ziemlich authentisch.“ Dem ist eigentlich an dieser Stelle nichts hinzuzufügen.

Wertung: 10 von 11 D-Mark
IMDB