IMDB

Plakatmotiv: Bullets over Broadway (1994)

Eine leichte, witzige Komödie
über den Wahnsinn des Theaters

Titel Bullets over Broadway
(Bullets over Broadway)
Drehbuch Woody Allen & Douglas McGrath
Regie Woody Allen, USA 1994
Darsteller

John Cusack, Dianne Wiest, Jennifer Tilly, Chazz Palminteri, Mary-Louise Parker, Jack Warden, Joe Viterelli, Rob Reiner, Tracey Ullman, Jim Broadbent, Harvey Fierstein, Stacey Nelkin, Malgorzata Zajaczkowska, Charles Cragin, Nina von Arx u.a.

Genre Komödie, Crime
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
20. April 1995
Website woodyallen.com
Inhalt

Roaring Twenties: In den Kneipen tobt der Jazz, in den Straßen die Mafia und in der Theaterbranche junge aufstrebende Autoren. Nicht so hier: Der eher mittelbegabte Stückeschreiber David Shayne will am Broadway ein sozialkritisches Drama aufführen.

Um Geld für sein Projekt aufzutreiben, wendet sich sein Manager an den Mafiaboss Nick Valenti. Der gibt ihm auch Geld, aber dafür muss dessen Geliebte Olive Neal die Hauptrolle in dem Stück spielen. Gute Voraussetzungen für das Stück, um ein Desaster zu werden, denn Neal ist alles andere als eine Schauspielerin. Mit ihrer Talentlosigkeit macht sie aus den Proben grausame Schauererlebnisse.

Aber zum Glück gibt es noch den Gangster Cheech: Er erweist sich als begnadeter Autor und macht das Stück zum Erfolg …

Was zu sagen wäre

Kunst contra Kommerz. „Ich schreibe schlechte Stücke, damit sie nicht aufgeführt werden. Damit ich nicht reich werde und Künstler bleiben kann“, ruft Sheldon Flender seinem ambitionierten Freund David zu, der gerade seinen ersten großen Broadway-Hit gelandet hat. David hingegen will Erfolg mit seiner Kunst. Die sich aber als so lahm herausstellt, dass ein Mafiakiller ihm sein Theaterstück aufpumpen muss: „So redet kein Mensch. Die Leute glauben erst, was sie sehen, wenn sie auch die Sprache erkennen.

David wird viele kleine Kompromisse eingehen im Laufe des Films, den ersten gleich zu Anfang, als er sich Olive, die Freundin des Paten, der sein Stück finanziert, ins Stück besetzen lässt. Da ist sein Künstlerstolz noch groß, er schimpft sich selbst als Hure, die sich verkauft hat. Plakatmotiv (US): Bullets over Broadway (1994) Aber was soll's, sein Stück kann geprobt und aufgeführt werden. Das Schlimmste für David ist: Die Kompromisse machen das Stück besser. Und die Anmerkungen zum Drehbuch, die Mafiakiller Cheech hat, machen es richtig gut. Am Ende hat es eine gefeierte Premiere gegeben, ein paar Tote und einen geläuterten Mann sowie einen eindringlichen Dialog über die Qualitäten, auf die es beim Sex kommt auf nächtlicher Straße zwischen Davis auf der Straße und Bewohnern, die im offenen Fenster ihrer Wohnungen vor und hinter ihm stehen.Wenn man eine klassische Woody-Allen-Szene sucht. Dies ist eine. Allen dreht das in einer Einstellung, wie er so viele Szenen in diesem Film in einer Einstellung behält ohne Zwischenschnitte. In diesem Film über die Welt des Theaters gibt er seinen Schauspielern Raum zur Entfaltung, wie sie ihn auf einer Bühne hätten. Dabei kommen viele zauberhafte Momente mit wunderbaren Dialogen zustande.

Woody Allen bringt Theaterszene, Bohemiens und die Mafia zusammen. Allein das so fließend hinzubekommen, ist ein kleines Kunststück. Er stellt ein Panoptikum an eitlen, machtgeilen, sensiblen, fresssüchtigen, eingebildeten Figuren auf die Bühne und schaut zu, wie das Chaos ausbricht und aus Chaos Schönheit erwächst, in dem Fall ein Theaterstück, das das New Yorker Feuilleton auf die Knie gehen lässt.

Woody Allens Alter Ego, den zappligen, um seine Autorität bemühten Künstler, spielt John Cusack ("Bob Roberts" – 1992; The Player – 1992; "Der Preis der Macht" – 1991; Broadcast News – Nachrichtenfieber – 1987; Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers – 1986; Der Volltreffer – 1985; Das darf man nur als Erwachsener – 1984). Sein David lebt in einer Traumwelt. Er glaubt an die große Liebe, an den großen Erfolg, an die Kraft des Theaters. Wenn er sich in die eitle Diva Helen Sinclair verliebt, ist das keine Stunde glaubwürdig, spiegelt seine Traumwelt aber ganz gut wieder. Helen Sinclair wird von Dianne Wiest gespielt, die zum vierten Mal bei Woody Allen Auftritt und eine famose Vorstellung bietet: eine durch und durch aus der realen Welt gefallene Schauspielerin, die in einer ähnlichen Traumwelt lebt wie David.

Auch "Bullets over Broadway" lebt von Woody Allens Schreibkunst, seinen leidenschaftlichen, hintergründigen, witzigen Dialogen, von seiner leichthändigen Regie. Und es lebt durch einen großartig besetzten Cast.

Wertung: 8 von 10 D-Mark
IMDB