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Plakatmotiv: Im Fadenkreuz – Allein gegen alle (2001)

Leidlich spannend erzählt,
klare Schwarz-Weiß-Zeichnung

Titel Im Fadenkreuz – Allein gegen alle
(Behind enemy lines)
Drehbuch Jim Thomas & John Thomas & David Veloz & Zak Penn
Regie John Moore, USA 2001
Darsteller

Owen Wilson, Gene Hackman, Gabriel Macht, Charles Malik Whitfield, David Keith, Olek Krupa, Joaquim de Almeida, Vladimir Mashkov, Marko Igonda, Eyal Podell, Geoff Pierson, Aernout Van Lynden, Sam Jaeger, Shane Johnson, Don Winston u.a.

Genre Action, Krieg
Filmlänge 106 Minuten
Deutschlandstart
31. Januar 2002
Inhalt

Bosnien-Herzegowina, Mitte der 90er Jahre: Bei einem Routineflug über Ex-Jugoslawien decken Navy-Pilot Chris Burnett und sein Partner Michael Stackhouse einen Genozid der serbischen Miliz an Moslems auf – und werden abgeschossen. Chris landet unverletzt auf dem Boden, doch sein Partner bricht sich dabei ein Bein.

Als Christ die Gegend erkundet, finden serbische Freischärler Michael und erschießen ihn. Chris jedoch hält sich vewrsteckt und funkt seinem Kommandanten, Admiral Reigart, einen Notruf.

Reigart sind aber aus politischen Gründen die Hände gebunden, da eine militärische Aktion die aktuell laufenden Verhandlungen mit dem Ziel einer Befriedung der Gegend behindern würden.

Mit der Gewissheit, dass niemand kommen wird, um ihm zu helfen, beginnt für Chris der Kampf ums Überleben. Er muss sich durch das feindliche Gebiet schlagen, um die sicheren Regionen zu erreichen, die unter der Kontrolle der NATO sind.

Dabei wird er von serbischen Freischärlern gejagt …

Was zu sagen wäre

Eine Melange aus realen Kriegsgräueln und cineastischer Fantasy. Der Film wandelt zwischen US-amerikanischem Militarismus, der Grausamkeit fremder Völker und Heldentum à la US. Es gibt diesen bärbeißigen Kommandanten des Flugzeugträgers, Reigart, den Gene Hackman einmal mehr als diese Harte-Hund-mit Herz-Nummer spielt, und der schließlich seine eigene Karriere für das Leben eines Kameraden gibt. Denn dieser eine Kamerad, Lieutenant Burnett, überlegt gerade, dass es sich nicht lohne, sich für eine längere Dienstzeit zu verpflichten. Da muss also Werbung für das Militär gemacht werden.

Zwei Soldaten, der eine ist Burnett, haben, während sie ihre Patrouillentour nicht ganz vorschriftsmäßig flogen, einen Genozid der serbischen Miliz an Moslems entdeckt und diese mit Hilfe einer Spezialkamera aufgezeichnet. Das heißt zweierlei: Der serbische Milizführer lässt die F-18 abschießen. Und die Westpolitik würde diese extrem eindeutige Genozid-Nummer gerne zugunsten des sehr komplizierten Friedensprojekts unter den Tisch kehren.

Aber nicht mit Hollywood. Und mehr lässt sich über diesen Film auch schon nicht sagen. John Moore inszeniert sein Regiedebut als Action-Abenteuer und beruft sich auf wahre Begebenheiten aus dem Bosnien der frühen 90er Jahre. Leidlich spannend inszeniert, klares Feindbild, strahlende Helden. Und Gene Hackmann hatte wohl gerade nichts Besseres zu tun (Die Royal Tenenbaums – 2001; Heist – 2001; Heartbreakers – 2001; Mexican – 2001; Helden aus der zweiten Reihe – 2000; Der Staatsfeind Nr. 1 – 1998; Im Zwielicht – 1998; Absolute Power – 1997; Die Kammer – 1996; "Extrem… mit allen Mitteln" – 1996; The Birdcage – 1996; Schnappt Shorty – 1995; Crimson Tide – 1995; Wyatt Earp – 1994; Geronimo – 1993; Die Firma – 1993; Erbarmungslos – 1992; Das Gesetz der Macht – 1991; Narrow Margin – 1990; Eine andere Frau – 1988; Mississippi Burning – 1988; No Way Out – 1987; Superman IV – Die Welt am Abgrund – 1987; Die verwegenen Sieben – 1983; Under Fire – 1983; Eureka – 1983; Superman – 1978; Die Brücke von Arnheim – 1977; Abenteurer auf der Lucky Lady – 1975; French Connection II – 1975; 700 Meilen westwärts – 1975; Frankenstein Junior – 1974; "Der Dialog" – 1974; Die Höllenfahrt der Poseidon – 1972; Die Professionals – 1972; French Connection – 1971; Leise weht der Wind des Todes – 1971; Bonnie und Clyde – 1967).

Der Film wirkt wie so ein Erbauungsstück über das Leben im Krieg, das den Soldaten zeigen soll, wie toll die Kameradschaft funktioniert. Wo doch der Admiral wegen eines einfachen Soldaten seine Karriere riskiert. Unabhängig von der Tatsache, dass der zentrale US-Pilot Scott O’Grady sich von der Drehbuchfigur distanziert hat, die ganze Erzählung also in Frage stehen bleibt, ist auch die Dramaturgie eher ausgelutscht. Schon in den 1960er Jahren haben Kommandoaktionen den einen Mann hinter den feindlichen Linien gerettet. Dieser Film ersetzt halt die stiernackigen Deutschen gegen stiernackige Serben.

Irgendwie aufregender macht das den Film aber auch nicht.

Wertung: 1 von 6 €uro
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