Er heißt Jimmy Doyle. Freund und Feind jedoch nennen ihn nur "Popey". "Popey" Doyle ist Rauschgiftfahnder in New York. Einer von der harten, der unnachgiebigen Sorte. Er und sein Kollege Buddy Rosso führen gerade ihre x-te Routine-Razzia in einer Fixer-Kneipe durch. Aber dieses mal stoßen sie auf Gold: Offenbar kommt bald eine große Ladung Heroin nach Brooklyn – eingeschifft aus Marseille.
Hinter dem Deal steht der Franzose Alain Charnier, ein Drogen-Tycoon, der hierdurch hofft, endlich ordentliche Kontakte zu einem Mafiaboss zu schließen. Der bekannte Fernsehstar Henri Devereaux soll die heiße Ware nach New York schaffen. Doyle setzt alles dran, dem inzwischen in Brooklyn eingetroffenen Charnier das Handwerk zu legen. Seine Ermittlungsmethoden sind kompromisslos und brutal.
Es gelingt ihm, den auf ihn angesetzten Killer Pierre Nicoli auszuschalten und die Ganoven bei der Geld- und Heroinübergabe zu überraschen. Die meisten enden im Kugelhagel der Polizei, nur Charnier entkommt …
„Du bist auch nicht besser als die Junkies“, sagt sein Captain. „Auf Deine Weise bist Du genau so süchtig wie die.“ Mit diesem Urteil über seinen kompromisslosen Detektive Doyle steht der Captain nicht ganz falsch. Doyle ist rund im die Uhr im Einsatz, zählt die meisten Verhaftungen im Departement, „aber immer nur kleine Fische, verdammt, Doyle“, ranzt sein Chef ihn an. Und seit er den Tipp mit dem Stoff aus Frankreich bekommen hat, geht er gar nicht mehr schlafen, steht sich die kalten Füße auf Brooklyns Winterstraßen platt, während er Verdächtige beschattet, folgt ihnen durch die Stadt, friert, wartet und ist insgesamt kein freundlicher Mensch; Puertoricaner und Farbige kann er gar nicht leiden.
Charakterstudien wie die der beiden Cops Popey und Cloudy waren bislang undurchsichtigen Privatdetektiven und korrupten Polizisten vorbehalten. William Friedkin beruft sich auf reale Vorbilder, die auch beide Gastrollen im Film haben, der eine als Captain, der andere als Kollege von Doyle und Cloudy; auch der Zufall zu Beginn, dass Doyle kurzerhand entscheidet, Boca aus dem Nachtclub heraus zu verfolgen und dadurch der French Connection auf die Spur kommt, entstammt der Wirklichkeit. Gene Hackman und Roy Scheider waren mit ihren realen Vorbildern einen Monat auf Streife gegangen und haben sich vielerlei abgeguckt vom rauen Alltag eines Cops, der nichts Glanzvolles, nichts Gebügeltes hat, nur Lebensgefahr, verlorene Illusionen, Überstunden und eine harte Sprache.
Gene Hackman als "Popeye" Doyle schafft hier eine neue Form von Leinwand-Polizist. Er kreiert das komplexe Porträt eines kaputten Einzelkämpfers ohne Skrupel, der im Grunde genau so kaputt ist wie die Straßen, in denen er frierend Drogenhändlern und Junkies hinterher rennt. Er ist ein Produkt dieser Straßen.
<Nachtrag1999>Gene Hackmans Copfigur ging in die Filmgeschichte ein und wurde in den darauf folgenden Jahren Vorbild für viele Film- und TV-Serien-Cops. Mit der Autojagd unter der Hochbahn, in der Doyle ohne Rücksicht auf Leib und Leben von Passanten einen Verdächtigen verfolgt, hat William Friedkin (Der Exorzist – 1973) einen der ewig gültigen Magischen Momente im Kino geschaffen und sich ein Denkmal gesetzt. "The French Connection" ist ein Meilenstein des Drogenthrillers.</Nachtrag1999>
Der Film erhielt 5 Oscars:
- Bester Film
- Regie William Friedkin
- Hauptdarsteller Gene Hackman
- Drehbuch Ernest Tidyman
- Schnitt Jerry Greenberg
Für den Oscar nominiert waren zudem:
- Nebendarsteller Roy Scheider
- Kamera Owen Roizman
- Ton Theodore Soderberg, Christopher Newman
Die Fortsetzung: The French Connection II (1975)