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Plakatmotiv: Eureka (1983)

Die Verfilmung der Erkenntnis
"Geld macht nicht glücklich"

Titel Eureka
(Eureka)
Drehbuch Paul Mayersberg & Marshall Houts & Robert W. Service
Regie Nicolas Roeg, UK, USA 1983
Darsteller
Gene Hackman, Theresa Russell, Rutger Hauer, Jane Lapotaire, Mickey Rourke, Ed Lauter, Joe Pesci, Helena Kallianiotes, Cavan Kendall, Corin Redgrave, Joe Spinell, Frank Pesce, Michael Scott Addis, Norman Beaton, Emrys James, James Faulkner, Ann Thornton, Emma Relph u.a.
Genre Drama, Thriller
Filmlänge 130 Minuten
Deutschlandstart
2. November 1991
Inhalt

Der arktische Goldsucher Jack McCann wird nach 15 Jahren einsamer Suche zu einem der reichsten Männer der Welt, als er 1925 buchstäblich in einen Berg voller Gold fällt. Zwanzig Jahre später, 1945, lebt er im Luxus auf einer Karibikinsel, die ihm gehört.

Aber sein Reichtum bringt ihm keinen Seelenfrieden, denn er muss mit Helen, seiner gelangweilten, alkoholkranken Ehefrau, zurechtkommen; mit Tracy, seiner eigensinnigen Tochter, die Claude Van Horn, einen ausschweifenden, schäkernden Aufsteiger, geheiratet hat; sein paranoider Assistent Charles Perkins; und Miamis Mafiosi unter der Führung von Aurelio D’Amato, die von Mayakofsky geschickt wurden und seine Insel für den Bau eines Casinos haben wollen.

Als Jack brutal ermordet wird, wird sein Schwiegersohn Claude für das Verbrechen verhaftet und vor Gericht gestellt 

Was zu sagen wäre

Vom Leben enttäuscht sitzt der Milliardär auf seiner privaten Insel in seiner Villa, die er "Eureka" getauft hat. Der Name kommt aus dem Altgriechischen und wird Archimedes zugeschrieben: „Ich habe (es) gefunden!“ Jack McCann, der Milliardär hatte Gold gefunden, soviel, dass es ihn zum reichsten Mann der Welt gemacht hat.

In Nicolas Roegs Film (Der Mann, der vom Himmel fiel – 1976; Wenn die Gondeln Trauer tragen – 1973) sieht man nicht viel von dem Reichtum. Die Villa ist üppig, aber ohne Wow-Effekt. Auch schwirren um den reichsten Mann der Welt nicht dauernd Bittsteller herum; lediglich sein Assistent, der ihm ein paar Italiener vom Hals halten soll, vermutlich die Mafia, die seine Insel kaufen und dort ein Casino errichten wollen. McCann lehnt das alles ab. Er will seine Ruhe. Er fand das Finden des Goldes draußen in dem weiten, weißen, kalten Land des Nordens aufregend, nicht das Besitzen. Damit kann er nicht viel anfangen, ist dafür damit beschäftigt, seine Frau zu verachten, die zu viel trinkt, und seinen Schwiegersohn zu vergraulen, den er für einen Schürzen- und vor allem Mitgiftjäger hält.

Gene Hackman spielt diesen genervten Milliardär ruppig, aber ohne größere Ambition (Under Fire – 1983; "Reds – Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit" – 1981; Superman – 1978; Die Brücke von Arnheim – 1977; French Connection II – 1975; 700 Meilen westwärts – 1975; Frankenstein Junior – 1974; "Der Dialog" – 1974; Die Höllenfahrt der Poseidon – 1972; Die Professionals – 1972; French Connection – 1971; Leise weht der Wind des Todes – 1971; Bonnie und Clyde – 1967). Plakatmotiv (Fr.): Eureka (1983) Er liebt seine Tochter und kann mit allen anderen Menschen nichts anfangen, ein Mann, der alles hat, außer Empathie für seine Mitmenschen. Das ist im Konzept eine tragische Figur, die den Zuschauer aber kalt lässt. Als er ermordet wird, ist er selbst nicht übermäßig daran interessiert, den Mord zu verhindern. Seine Luxustochter spielt Theresa Russell (Der letzte Tycoon – 1976), die im ersten Drittel des Films vor allem Sex mit ihrem blonden Ehemann hat, dem vermeintlichen Mitgiftjäger, den Rutger Hauer (Der Blade Runner – 1982; Nachtfalken – 1981) mit unheimlichem Blick spielt. Diese Tochter ist gierig auf Leben, nimmt sich, was sie haben will und erträgt nicht, dass ihr geliebter Vater ihren geliebten Gatten nicht mag. Aber sonst hat sie nichts vor. Ähnlich, wie ihr Vater, der aber immerhin am Ende tot ist, hat Tochter Tracy keine Entwicklung.

Wenigstens die zwielichtigen Italiener bringen ein wenig Handlung in den Film, der sonst nicht vom Fleck kommt. Hier spielt Mickey Rourke (American Diner – 1982; Body Heat – Eine heißkalte Frau – 1981; Heaven's Gate – 1980; 1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood – 1979) einen Anwalt, der den Inselkauf organisieren soll, aber am dickköpfigen Milliardär scheitert. Dann aber auch an dieser Stelle: Keine Diskussionen, keine Drohgebärden, schon gar keine Schießereien, sondern Er-sagt-Sie-sagt-Dramaturgie.

Über dem Film hängt eine schwere drückende Wolke, die ihn und die Zuschauer immer wieder in den Sekundenschlaf treibt. Ein Mann ist unglücklich in seinem Reichtum und weiß mit seinem Leben nichts weiter anzufangen. Seine Tochter sucht, heißblütig, noch ihren Platz im Luxusleben. Und die Unterwelt will dem Milliardär nicht an dessen Geld, sondern nur ein Casino bauen.

Klingt aufregend, wird es aber nicht.

Wertung: 2 von 9 D-Mark
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