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Plakatmotiv: Mother's Day: Liebe ist kein Kinderspiel (2017)

Die Liebe einer Mutter
ist immer besonders

Titel Mother's Day: Liebe ist kein Kinderspiel
(Mother's Day)
Drehbuch Anya Kochoff & Lily Hollander & Matthew Walker & Tom Hines & Garry Marshall
Regie Garry Marshall, USA 2016
Darsteller

Jennifer Aniston, Kate Hudson, Julia Roberts, Jason Sudeikis, Britt Robertson, Timothy Olyphant, Margo Martindale, Shay Mitchell, Jack Withehall, Hector Elizondo, Sarah Chalke, Jennifer Garner, Caleb Brown, Brandon Spink, Sam Marshall, Siena LaGambina, Joseph Leo Bwarie, Matthew Walker, Suzanne Haring, Marty Nadler, Rob Nagle, Lily Marshall-Fricker, Ethan Marshall, Emma Marshall, Violet Morris, Barbara Marshall, Penny Marshall, Adam Freeman, Adreana Gonzalez, Lisa Roberts Gillan, Rory O'Malley, , Finn Moder, Hazel Moder, Henry Moder, Mikaela Gilden, Aasif Mandvi, Robert Pine,Cameron Esposito, Owen Vaccaro, Ayden Bivek, Anoush NeVart, Larry Miller, Donielle Artese, Sean O'Bryan, Wedil David, Kate Linder, Ella Anderson, Jessi Case u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 118 Minuten
Deutschlandstart
25. August 2016
Website seemothersday.com
Inhalt

Der Muttertag ist alles andere als ein Kindergeburtstag. Vor allem, wenn das Leben nicht verläuft, wie man es sich erträumt hat. So geht es fünf Frauen und einem Witwer, denen der Festtag einiges an Schwerbekömmlichem beschert.

  • Die alleinerziehende Innenarchitektin Sandy muss verdauen, dass ihr Ex heimlich eine Jüngere geheiratet hat und diese ihren gemeinsamen Söhnen wie selbstverständlich als Zweit-Mama präsentiert.
  • Ihre Freundin Jesse, heimlich mit einem indischstämmigen Arzt verheiratet, und deren lesbische Schwester Gabi kommen nicht mehr umhin, ihren rassistischen und stockkonservativen Eltern endlich die Wahrheit über ihre Lebensverhältnisse zu sagen.
  • Miranda, als Star eines Homeshopping-Senders zum Festtag geradezu allgegenwärtig, wird damit konfrontiert, auf ihr eigenes Mutterglück verzichtet zu haben.
  • Ein Kindheitstrauma will die Kellnerin Kristin überwinden, die nach der Geburt zur Adoption freigegeben wurde: Erst wenn sie sich mit ihrer leiblichen Mutter aussöhnt, kann sie ihre Bindungsangst überwinden.
  • Auch für den alleinerziehenden Bradley ist der "Mother‘s Day" ein besonderes Datum, leider ein Gedenktag für seine verstorbene Frau. Noch ist der Vater von zwei Töchtern nicht bereit, sich auf eine neue Liebe einzulassen. Das beginnt sich zu ändern, als er Sandy durch Zufall begegnet.
Was zu sagen wäre

Garry Marshall, Regisseur des romantischen Klassikers Pretty Woman, der 1990 Julia Roberts in die Umlaufbahn der Stars schoss, hat auf seine alten Tage ein Geschäftsmodell entwickelt, das es ihm erleichtert, schöne Menschen in seichte Romanzen ohne Dramaturgie vor seiner Kamera so zu verquicken, dass ein unterhaltsamer Film dabei rumkommt. Er erzählt episodisch; mehrere Einzelschicksale, die sich irgendwie zusammenfügen zu einer romantischen Komödie. Robert Altman hat diese Erzähltechnik salonfähig gemacht mit seinen Episodenfilmen The Player (1992) und Short Cuts (1993).

Garry Marshall hat das Komplexe, Dramatische gegen Charme und Leichtigkeit getauscht und so die Filme Valentinstag (2010) und Happy New Year (2011) inszeniert. "Mother's Day" ist der dritte im Bunde und er wirkt ein bisschen, wie eine Fortsetzung, weil er so locker leicht daher kommt. Aber er ist keine Fortsetzung. Marshall hat ein paar Klassiker des zeitgenössischen Kinos inszeniert ("Plötzlich Prinzessin 2" – 2004; Plötzlich Prinzessin! – 2001; Die Braut, die sich nicht traut – 1999; Frankie und Johnny – 1991; Freundinnen – 1988; "Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser" – 1987; Nothing in Common – Sie haben nichts gemeinsam – 1986), seine Schwester Penny hat ein paar weitere an der Kinokasse erfolgreiche Filme beigesteuert (Eine Klasse für sich – 1992; big – 1988), Kinder und Enkelkinder tauchen in Klein(st)rollen auf und so hat sich der Marshall-Clan über die Jahre ein Netzwerk wohlgesonnener AAA-Stars geknüpft, die für den ein oder die andere Marshall gerne kurz mal vor die Kamera treten oder die wissen, dass es Gute-Laune-Tage werden, wenn sie mit Garry Marshall einen Film machen; denn so sieht auch dieser Film aus: als hätten die Leute vor der Kamera einfach Spaß – und der überträgt sich in den Kinosaal. So wäre jedenfalls zu erklären, dass selbst Julia Roberts in solchen Kurzfilmen mitmacht (Im August in Osage County – 2013; Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen – 2012; Larry Crowne – 2011; Valentinstag – 2010; Duplicity – 2009; Der Krieg des Charlie Wilson – 2007; Ocean's Twelve – 2004; Hautnah – 2004; Mona Lisas Lächeln – 2003; Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind – 2002; Voll Frontal – 2002; Ocean's Eleven – 2001; America's Sweethearts – 2001; Erin Brockovich – 2000; Die Braut, die sich nicht traut – 1999; Fletchers Visionen – 1997; Die Hochzeit meines besten Freundes – 1997; Alle sagen: I love you – 1996; Michael Collins – 1996; Mary Reilly – 1996; Prêt-à-Porter – 1994; I love Trouble – 1994; Die Akte – 1993; The Player – 1992; Hook – 1991; Entscheidung aus Liebe – 1991; Der Feind in meinem Bett – 1991; Flatliners – 1990; Pretty Woman – 1990; Magnolien aus Stahl – 1989; Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel – 1988).

Für Schauspieler sind solche Filme wenig stylish. Hier können sie keine Charaktere entwickeln, hier gilt es, Stereotypen ein Leben zu geben. Und auch da kann Garry Marshall Vertrauen aufbauen: Seine Karriere begann als Producer und Regisseur in Live-TV-Shows, er hat gelernt, schnell, effektiv und auf den Punkt zu produzieren. Deswegen wirkt Jennifer Aniston wie die hibbelige, romantisch überforderte Rachel in ihren besten "Friends"-Zeiten, also: liebenswert.

Julia Roberts, Megastar der 90er und Nuller-Jahre und seitdem gern gesehenes Gesicht in markanten Nebenrollen, sieht aus, als sie einer Zeitmaschine entstiegen. Ihr Homeshopping-Star Miranda hat jene orangerot strahlende Bob-Frisur, die 1999 Roberts' Anna Scott als Star eines Science-Fiction-Films trug, für den sie in England Promotion machte und sich dabei in einen Buchhändler in Notting Hill verliebte. Eine nette Geste an die Nerds im Kinosessel, auch das spricht für das locker leichte Unterhaltungsverständnis, mit dem sich Marshall in den Regiestuhl setzt.

Die Trilogie hat Marshall jetzt komplett. Irrungen und Wirkungen an neuralgischen Gefühlstagen: Erst die einsamen Herzen am 14. Februar, dann die Vergessenen am 31. Dezember. Und jetzt die Mütter, in denen sich all die vorherigen Emotionen bündeln – Mutter/Kind, Frau/Mann, Mutter/Vater, Ex/Ex, Tochter/Sohn und so weiter. Es gibt die Mutter, die ihr Kind zur Adoption gegeben hat. Es gibt die Mutter, die ihre Kinder mit der neuen Frau ihres Ex-Mannes teilen muss. Es gibt die konservative Mutter, die nicht erträgt, dass ihre Töchter dunkelhäutige Männer oder Frauen (egal mit welcher Hautfarbe) heiraten. Es gibt Töchter, die um ihre verstorbene Mutter trauern, aber ihrem Vater klar machen müssen, dass das Leben trotzdem weitergeht und sie eben auch ihn, den Vater, brauchen. Und da geht es immer um Liebe und Vertrauen und unverbrüchliche Ewigkeit der Liebe zwischen Mutter und Kind, bzw. Vater und Kind. Kurz: Es ist viel Platz für viel Emotion.

"Mother's Day" ist filmgeschichtlich gesehen keine Überraschung mehr. Aber ein netter Film für einen romantischen Abend zweier Menschen, die schon wissen, dass Liebe nicht ganz unkompliziert ist. Vor allem nicht, wenn Kinder ins Spiel kommen, Kinder im Alter zwischen 0,6 und 17 Jahre.

Wertung: 4 von 8 €uro
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