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Plakatmotiv: Short Cuts (1993)

Ein großartiges Panoptikum
menschlicher Schwächen und Größen

Titel Short Cuts
(Short Cuts)
Drehbuch Raymond Carver & Robert Altman & Frank Barhydt
Regie Robert Altman, USA 1993
Darsteller

Andie MacDowell, Bruce Davison, Jack Lemmon, Zane Cassidy, Julianne Moore, Matthew Modine, Anne Archer, Fred Ward, Jennifer Jason Leigh, Chris Penn, Joseph C. Hopkins, Josette Maccario, Lili Taylor, Robert Downey Jr., Madeleine Stowe u.a.

Genre Drama, Komödie
Filmlänge 187 Minuten
Deutschlandstart
6. Januar 1994
Inhalt

Der Film behandelt den Alltag und das ineinander verflochtene Schicksal von 22 in Los Angeles lebenden Personen: Geschichten um Liebe, Tod und den Kampf ums Überleben.

Unter anderem werden Beziehungsprobleme, ein Autounfall mit tödlichen Folgen, die unglamouröse Wirklichkeit des Telefonsex sowie der Fund einer Wasserleiche dargestellt.
Die einzelnen, lose miteinander verbundenen Handlungsstränge entwickeln ein komplexes Geflecht – eine Haupthandlung im klassischen Sinne gibt es nicht. Zwei Ereignisse verbinden alle Stränge: Ein Hubschrauberflug über Los Angeles zu Beginn des Filmes sowie ein Erdbeben an dessen Ende …

Was zu sagen wäre

Das Prinzip, rund zwei Dutzend Hauptdarsteller in einem miteinander verwobenen Netz von Handlungssträngen gleichberechtigt einzusetzen, ist eine Erfindung des Regisseurs Robert Altmann (The Player – 1992; "Quintett" – 1979; "Eine Hochzeit" – 1978; "Nashville" – 1975; Der Tod kennt keine Wiederkehr – 1973; "McCabe & Mrs. Miller" – 1971; M.A.S.H. – 1970). Multi character form nennt er das Verfahren, das er bereits erfolgreich in dem Film "Nashville" (1975) anwendete. Der normalen Betrachtunbg – und damit üblichen Kritik – entzieht sich der Film durch seine vielen kleinen Parallelhandlungen; alleine, hier das Auge draufzuhalten und den Faden nicht zu verlieren, ist eine Leistung – die vielen Stars in ihren unterschiedlich großen Rollen bei Laune zu halten, eine zweite bewundernswerte. Und wenn dann auch noch ein so unterhaltsamer, trotz drei Stunden Länge nicht langweiliger Film entsteht … dem gesamten Darstellerstab sind Spezialpreise der Internationalen Filmfestspiele von Venedig sowie des Golden Globe zuerkannt worden.

Der Film bietet einen tiefen Blick in das Durchschnittsleben der Durchschnittstypen, die in Los Angeles leben. Es bleiben einzelne Augenblicke, die – kunstvoll verschlungen mit anderen Augenblicken aus dem us-amerikanischen Durchschnitt – zu einem wunderbaren Berg an Geschichten und Leben zusammenwachsen.

Robert Altman (geb. am 20. Februar 1925 in Kansas City, Missouri) drehte in seiner Heimatstadt zunächst zahlreiche Dokumentar- und Industriefilme, ehe er sich der Unterhaltungsbranche zuwandte. Seinen ersten Spielfilm, "The Delinquents", inszenierte er 1957. Aufsehen erregte die schwarze Komödie M*A*S*H (1970), die in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.

Nachdem sich die 1980 realisierte Comic-Verfilmung "Popeye" als Flop erwies (mit dem jungen Robin Williams in der Titelrolle), distanzierte sich Altman von Hollywood. Sein Comeback gelang ihm 1990 mit der Satire The Player, für die er 60 Hollywood-Stars verpflichten konnte.

Wertung: 10 von 10 D-Mark
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