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Plakatmotiv: Rookie – Der Anfänger (1990)

Einer dieser Actionfilme mit finster
blickenden Typen und Feuerbällen

Titel Rookie – Der Anfänger
(The Rookie)
Drehbuch Boaz Yakin & Scott Spiegel
Regie Clint Eastwood, USA 1990
Darsteller

Clint Eastwood, Charlie Sheen, Raul Julia, Sônia Braga, Tom Skerritt, Lara Flynn Boyle, Pepe Serna, Marco Rodríguez, Pete Randall, Donna Mitchell, Xander Berkeley, Tony Plana, David Sherrill, Hal Williams, Lloyd Nelson u.a.

Genre Action
Filmlänge 120 Minuten
Deutschlandstart
18. April 1991
Inhalt

Der Partner des wortkargen Cops Nick Pulovski wird bei der Fahndung nach Strom, dem Chef einer Autoschieberbande, getötet. Als neuer Partner wird ihm der junge und noch nicht sehr erfahrene Polizist David Ackerman zugeteilt.

Pulaski ist alles andere als begeistert, denn David ist nicht nur Anfänger. Er schleppt auch noch ein unbewältigtes Kindheitstrauma mit sich herum, das mit dem Tod seines Bruders zu tun hat.

Als die beiden – entgegen ihrer Befehle – weiter gegen Strom und seine Geliebte Liesl ermitteln, geht prompt alles schief. David vermasselt den Einsatz, er selbst wird angeschossen und Nick wird von den Autoschiebern als Geisel genommen. Die Gangster verlangen zwei Millionen Dollar Lösegeld.

Aber David hat einen anderen Plan. Er beschließt, es auf eigene Faust mit den Killern aufzunehmen und seinen Partner zu retten …

Was zu sagen wäre

Als David einen Kampfhund erschießt, geben die bulligen Latino-Schläger in der Bar klein bei. Bis dahin hatte sich David gut geschlagen – buchstäblich – dennoch freuten sich die Schläger darauf, ihn demnächst zu Brei zu hauen. Aber einen Hund erschießen? Wer so tough ist, ist gefährlich auch Menschen gegenüber.

Was genau Clint Eastwood mit seiner 14. Regiearbeit erreichen wollte, bleibt unklar. Der Film ist nichts weiter als einer dieser Durchschnittsactionfilme, von denen Hollywood jedes Jahr zwei bis drei auf den Markt wirft, um die Zeit zwischen Knallern wie Stirb Langsam und Lethal Weapon zu überbrücken. Womöglich hatte Eastwood Lust, ein wenig sein Dirty Harry-Image zu verulken, indem er seinem harten Cop Pulovski einen Anfänger an die Seite stellt, dessen Trauma diesen nicht unbedingt lähmt, sondern eher zu harten Schlägen treibt. Diesen Rookie gibt Charlie Sheen ("Men at Work" – 1990; "Die Indianer von Cleveland" – 1989; Young Guns – Sie fürchten weder Tod noch Teufel – 1988; Wall Street – 1987; Platoon – 1986; Ferris macht blau – 1986; "Die rote Flut" – 1984).

Sheen macht das ganz charmant mit seinen begrenzten Möglichkeiten, er überrascht mit Überlegenheit, wenn wir ihn überrumpelt sehen. Er ist der coole Typ, wenn wir den Loser erwarten würden. Er erschießt einen Hund. Er ist immer das, was der Film und seine Story gerade brauchen. Zu fassen bekommen wir ihn aber nicht. Wer ist er? Reiche Eltern, die hohe Erwartungen hatten? Klischee. Ein Drama in der Kindheit, das ihn traumatisiert? Aber in welcher Weise? Während Clint Eastwood einfach einen Clint-Eastwood-Cop-Typen ohne Überraschungen spielt, gibt Sheen einen gebrochenen Charakter, dessen Gebrochenheit, dessen Motivation aber schwammig bleiben. Wie sich herausstellt, ist der reiche Daddy dann auch nicht mal ein Arschloch – das wäre eine Motivation, sich zu wehren gewesen.

Unterm Strich ist es halt einer dieser Actionfilme, in dem finster blickende Typen mit Waffen und ausländischem Akzent hantieren, ein paar Autos zu Schrott fahren und irgendwie bösartig sind. Und in den letzten 45 Minuten geht dann eine Bombe hoch und ein Flugzeug zu Bruch. Unterhaltsam ist anders.

Wertung: 2 von 10 D-Mark
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