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Plakatmotiv (US): K 19 - The Widowmaker (2002)

Harrison Ford mit neuer Facette
im russischen Atom-U-Boot

Titel K 19 – Showdown in der Tiefe
(K-19: The Widowmaker)
Drehbuch Louis Nowra & Christopher Kyle
Regie Kathryn Bigelow, USA 2002
Darsteller

Harrison Ford, Liam Neeson, Sam Spruell, Peter Stebbings, Peter Sarsgaard, Christian Camargo, Joss Ackland, Roman Podhora, Sam Redford, John Shrapnel, Donald Sumpter, Steve Nicolson, Ravil Issyanov, Tim Woodward, Lex Shrapnel u.a.

Genre Drama
Filmlänge 138 Minuten
Deutschlandstart
5. September 2002
Inhalt

Russland 1961: Die K-19 ist das erste mit Nuklearraketen und ebensolchem Antrieb bestückte U-Boot der russischen Flotte. Erste Testläufe ergeben: Es hakt an allen Ecken, die Technik präsentiert mehr technischen Wunsch als professionelle Wirklichkeit, es hapert sogar an einfachen, funktionierenden Sicherungen. Kapitän Polenin hat die Folgen zu tragen: Ihm wird Kapitän Vostrikov vor die Nase gesetzt, ein ehrgeiziger, linientreuer Sturkopf, der das offiziell fertige Boot in die Tiefe jagen und zum Stolz der Marine machen soll. Polenin bleibt als erster Offizier an Bord.

Schon im Vorfeld der ersten Fahrt sind zehn Soldaten durch K-19 zu Tode gekommen, der letzte in dieser Reihe war der Schiffsarzt, dem die falschen Medikamente geliefert wurden – er wird durch einen Doktor ohne Schiffserfahrung ersetzt. Vostrikov fährt einen knallharten Kurs und treibt Crew und das eben nicht fertige Boot an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Folge: Ein Leck im Kühlsystem des Reaktors macht die K-19 zur Zeitbombe.

Gelingt nicht innerhalb von Stunden eine Reparatur, droht eine nukleare Katastrophe. Gefolgt von Weltkrieg III, weil das Boot vor der amerikanischen Küste zu detonieren droht. Die einzige Rettungsmöglichkeit führt die Besatzung direkt ins nukleare Zentrum der K-19 – ohne taugliche Schutzanzüge …

Was zu sagen wäre

Harrison Ford (Schatten der Wahrheit – 2000; Begegnung des Schicksals – 1999; Sechs Tage, sieben Nächte – 1998; Air Force One – 1997; Vertrauter Feind – 1997; Das Kartell – 1994; Auf der Flucht – 1993; Die Stunde der Patrioten – 1992; In Sachen Henry – 1991; Aus Mangel an Beweisen – 1990; Die Waffen der Frauen – 1988; Frantic – 1988; Mosquito Coast – 1986; Der einzige Zeuge – 1985; Blade Runner – 1982; Jäger des verlorenen Schatzes – 1981; Ein Rabbi im Wilden Westen – 1979; Apocalypse Now – 1979; Krieg der Sterne – 1977; "Der Dialog" – 1974; American Graffiti – 1973) als Starrkopf Vostrikov macht eine gute Figur und gibt erschreckend glaubwürdig den kristallkalte Arsch, der über Leichen geht.

Liam Neeson ("Ein Herz & eine Kanone" – 2000; Das Geisterschloss – 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Les Misérables – 1998; Michael Collins – 1996; Rob Roy – 1995; Nell – 1994; Schindlers Liste – 1993; Ehemänner und Ehefrauen – 1992; Darkman – 1990; Das Todesspiel – 1988; Suspect – Unter Verdacht – 1987; Mission – 1986; Krull – 1983; Excalibur – 1981) hat als Polenin die Good-Guy-Rolle abbekommen, die traditionell nicht so viel hergibt, wie die des Bad Guy – das ist ein interessantes Duell zwischen Haudegen Ford und Charaktermime Neeson.

Plakatmotiv (US): K 19 - The Widowmaker (2002)Ein packendes Drama mit den notwendigen Versatzstücken

Überhaupt ist der erwartet durchschnittliche U-Boot-Thriller mit den beliebten Genrethemen Klaustrophobie, Wassereinbruch stressigem Kompetenzgerangel und ticking clock alles andere als das. Kathryn Bigelow, Fachfrau für stahlharte Dramen (Strange Days – 1995; Gefährliche Brandung – 1991; Blue Steel – 1990; Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis – 1987), nimmt sich das Stück als Drama vor, in dem die oben genannten Zutaten zwar nicht fehlen, aber dann auch nur eine Nebenrolle spielen.

Ein spannendes Suspense-Drama unter Wasser, mit einigen Längen und Nebenrollen, die schnell in Opfer und Überlebende unterscheidbar sind, an dessen Ende nicht das patriotisch wehende US-Banner steht, sondern ein Wodka der Überlebenden über dem Grab der Opfer.

Based on a true Story

Ein interessantes Experiment als Filmdebüt des National Geografic Verlages. Ein amerikanischer Militärfilm über Russland – noch dazu beruhend auf einer wahren Begebenheit – in dem zwar die russische Bürokratie und Admiralität gewohnt schlecht wegkommen, nicht aber der russische Soldat an sich. Hat es lange nicht gegeben. Die Jagd auf Roter Oktober (John McTiernan, 1990) war da weniger realistisch.

Wertung: 4 von 6 €uro
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