Ein Team von Spezialisten der IMF (Impossible Mission Force) befindet sich im CIA-Auftrag in Prag. Bei einem geheimen Einsatz in der dortigen US-Botschaft soll verhindert werden, dass ein Verräter aus den eigenen Reihen eine Diskette mit den Codenamen aller verdeckten Topagenten klaut.
Die Mission geht schief, bei dem Einsatz werden fast alle Agenten ermordet, bis auf Ethan Hunt, dem klar wird, dass hinter der Mission ein perfides Doppelspiel steckt. Hunt taucht unter und sucht via Internet Kontakt zum Waffenhändler Max. Er bietet die Codeliste mit den Namen der Agenten im Tausch gegen den Namen des Verräters in den eigenen Reihen.
Ein hoher Preis: Noch liegt die Codeliste nämlich – mehrfach abgesichert – in den verschlüsselten Computerdateien des CIA-Hauptquartiers in Langley. Hunt stellt sich ein Team ehemaliger IMF-Mitglieder zusammen und plant den Einbruch …
Wenn mitten im Film unerwartet das Mission-Impossible-Thema von Lalo Schifrin aus den Boxen tönt, zieht eine Gänsehaut durch den Kinosaal. Die Musik wurde von U2-Schlagzeuger Larry Mullen Jr. und U2-Bassist Adam Clayton neu arrangiert.
Der Film hätte grandios schief gehen können. Wäre nicht nur nicht die erste TV-Serie, deren Leinwandversion absäuft, wäre auch nicht das erste Mal für Brian De Palma, danebenzuhauen (Carlito's Way – 1993; Mein Bruder Kain – 1992; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Die Verdammten des Krieges – 1989; Die Unbestechlichen – 1987; Scarface – 1983; Carrie – Des Satans jüngste Tochter – 1976; Schwarzer Engel – 1976; Die Schwestern des Bösen – 1972). Vor allem De Palma hatten Fans und mancher Insider als Schwachstelle des Projekts befürchtet. Das Gegenteil ist eingetroffen: "Mission: impossible" ist gelungenes Popcorn-Kino – bunt, laut, überraschend, gänsehautig. Und eine zeitgemäße Verbeugung vor dem TV-Original.
Brian De Palma schafft eine Ikonografie des Kinos
Die besten Szenen schnappt sich Jean Réno – sein cooler Brummbass spielt einfach alle an die Wand. Tom Cruise kann als Ethan Hunt nur verlieren, wenn er auf der Stelle alles verliert, was tomcruisig an ihm ist ("Interview mit einem Vampir" – 1994; Die Firma – 1993; Eine Frage der Ehre – 1992; In einem fernen Land – 1992; Tage des Donners – 1990; Geboren am 4. Juli – 1989; Rain Man – 1988; Cocktail – 1988; Die Farbe des Geldes – 1986; Top Gun – 1986; Legende – 1985; Der richtige Dreh – 1983; Die Outsider – 1983; Lockere Geschäfte – 1983; Die Kadetten von Bunker Hill – 1981). Ving Rhames kultiviert sein Image als wuchtbrummiger Teddybär-mit-Todespranke und als Waffendealer Max gibt Vanessa Redgrave (Das Geisterhaus – 1993; Wiedersehen in Howards End – 1992; "Bäreninsel in der Hölle der Arktis" – 1979; "Yanks – Gestern waren wir noch Fremde" – 1979; Mord im Orient-Express – 1974) wunderbar kühle Eleganz … und zu einer Ikonographie im Film hat es Brian De Palma auch gebracht: Wenn Ethan Hunt ins Computer-Herz der CIA einsteigt, abrutscht und Zentimeter über dem Boden hängend alle Viere austarieren muss, weil jede Bodenberührung, jede unnötige Bewegung Alarm auslösen kann, schafft De Palma ein Bild, das spätere Filmemacher gerne kopiert, zitiert, veralbert haben – und dabei doch selbst schon eine Verbeugung ist: Schon Jules Dassin hatte in seinem Heist Movie Topkapi 1964 einen Zirkusartisten von oben in den Museumssaal mit dem kostbaren Dolch abgeseilt, weil der Bodenkontakt Alarm auslöst.
<Nachtrag2011>Schaut man sich die Computertechnologie dieses Films an – 1996 gedreht, als die ziviele Menschheit gerade per AOL das Web 1.0 erforschte – wird einem nochmal deutlich, wie die Computerzeit rast. Ethan Hunts Technik sah damals ungeheuer zukunftsweisend und wahrscheinlich aus. Heute sieht es albern aus.</Nachtrag2011>
Mehr als drei Millionen Zuschauer – Goldene Leinwand
Der Film spielte am Startwochenende 74,9 Millionen US-Dollar ein und lag damit schon über den 60 Millionen Dollar Produktionskosten. Insgesamt spielte der Film 454 Millionen Dollar ein. In Deutschland sahen den Film 3,3 Millionen Kinobesucher. Dafür gab es die Goldene Leinwand.
Kritiker schrieben:
„Differenziert und an klassischen Vorbildern orientiert in Szene gesetzt. Leider ist die unnötig konfuse Handlung zu unoriginell, um es zu mehr als vordergründiger Spannung kommen zu lassen. Diese allerdings übertrifft unschwer den heutigen Durchschnitt des Genres.“
– Lexikon des internationalen Films: (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat besonders wertvoll.
Die Kinoserie
- Mission: Impossible (USA 1996)
- Mission: Impossible 2 (USA 2000)
- Mission: Impossible 3 (USA 2006)
- Mission: Impossible – Phantom Protokoll (USA 2011)
- Mission: Impossible – Rogue Nation (USA 2015)
- Mission: Impossible – Fallout (USA 2018)
- Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1 (USA 2023)
Die Kinofilme von Brian De Palma
Brian De Palma (* 11. September 1940 als James Giacinto De Palma jr. in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur.
In seinen Filmen geht es um Spannung, Mord, Besessenheit und psychische Störungen. Immer wiederkehrende Themen und Motive in seinen Filmen sind Voyeurismus und Überwachung, Doppelgänger, multiple Persönlichkeiten und Gewalt. De Palma bezieht sich in sehr vielen seiner Filme auf Alfred Hitchcock. So orientiert er sich in seinen Thrillern an Grundthemen und Motiven von Hitchcock-Filmen, zitiert Szenen und greift auf viele Strategien der filmischen Erzählung wie Plansequenzen und Nahaufnahmen in ähnlicher Weise wie Hitchcock zurück.
Filmtechnisch ist De Palma vor allem durch den ausgiebigen Einsatz der Steadicam bekannt. Sein Establishing Shot in Spiel auf Zeit führt beispielsweise mit nur einer, sehr elaborierten Kamerafahrt das gesamte Ensemble der Akteure ein. Als Erster hat De Palma den Split Screen als spannungserzeugendes filmtechnisches Mittel konsequent benutzt und auf diese Technik immer wieder zurückgegriffen.
Seinen ersten großen Erfolg feierte de Palma 1976 mit dem Horrorthriller Carrie – Des Satans jüngste Tochter, der auf dem Buch Carrie von Stephen King basiert. In den folgenden Jahren drehte er eine Reihe von weiteren Thrillern.
- Murder à la Mod (1968)
- Greetings (1968)
- The Wedding Party (1969)
- Hi, Mom! (1970)
- Hilfe, ich habe Erfolg (Get to know Your Rabbit, 1972)
- Die Schwestern des Bösen (Sisters, 1972)
- Das Phantom im Paradies (Phantom of the Paradise, 1974)
- Schwarzer Engel (Obsession, 1976)
- Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie, 1968)
- Teufelskreis Alpha (The Fury, 1978)
- Home Movies – Wie du mir, so ich dir (Home Movies, 1979)
- Dressed to Kill (1980)
- Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren (Blow Out, 1981)
- Scarface (1983)
- Der Tod kommt zweimal (Body Double, 1984)
- Wise Guys – Zwei Superpflaumen in der Unterwelt (Wise Guys, 1986)
- The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables, 1987)
- Die Verdammten des Krieges (Casualties of War, 1989)
- Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities, 1990)
- Mein Bruder Kain (Raising Cain, 1992)
- Carlito’s Way (1993)
- Mission: Impossible (1996)
- Spiel auf Zeit (Snake Eyes, 1998)
- Mission to Mars (2000)
- Femme Fatale (2002)
- The Black Dahlia (The Black Dahlia, 2006)
- Redacted (2007)
- Passion (2012)
- Domino (2019)