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Plakatmotiv: Der rosarote Panther 2 (2009)

Aufpolierte Klamauk-Gala, die keinen
Panther hinter dem Ofen hervorlockt

Titel Der rosarote Panther 2
(The Pink Panther 2)
Drehbuch Scott Neustadter & Michael H. Weber & Steve Martin
mit Charakteren aus der Feder von Maurice Richlin & Blake Edwards
Regie Harald Zwart, USA 2009
Darsteller
Steve Martin, Jean Reno, Emily Mortimer, Andy Garcia, Alfred Molina, Yuki Matsuzaki, Aishwarya Rai Bachchan, John Cleese, Lily Tomlin, Jeremy Irons, Johnny Hallyday, Geoffrey Palmer, Philip Goodwin, Armel Bellec, Jack Met u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 92 Minuten
Deutschlandstart
12. März 2009
Inhalt

Sein Vorgesetzter Dreyfus hat Jacques Clouseau zur Verkehrspolizei versetzt. In unmittelbarer Nähe des Eiffelturmes verteilt der übereifrige Inspektor nun Strafzettel für falsches Parken. Seine große Stunde schlägt, als trotz Dreyfus' Bemühen der berühmte Riesendiamant, der "Rosarote Panther", Frankreichs ganzer Stolz, gestohlen wird.

Zuvor hatte der Dieb bereits in London, Turin und Kyoto zugeschlagen: Er klaute die "Magna Charta", das Grabtuch von Turin und ein kaiserliches Schwert. Daher haben die drei betroffenen Länder – England, Italien und Japan – eine Spezialeinheit zur Ermittlung des Täters, das "Dream-Team", zusammengestellt. Nach dem Diebstahl des "Panthers" stößt auch Clouseau dazu. Zum Team gehören neben dem Franzosen der britische Inspektor Pepperidge, der japanische Computer-Experte Kenji sowie der Italiener Vicenzo.

Clouseau steht außerdem sein treuer Assistent Ponton zur Seite. Nachdem er sich mit seiner Frau überworfen hat, weil ihm die Arbeit zu wichtig ist, muss Ponton mit seinen beiden Söhnen kurzfristig sogar Unterschlupf in Clouseaus Wohnung nehmen.

Die Ermittlungen führen die schillernde Truppe, zu der noch die schöne Sonia gestoßen ist, in die Nähe von Rom, auf den Landsitz des Hehlers Alfonso. Alfonso wird schon lange verdächtigt, selbst "Tornado" zu sein, doch das "Dream-Team" kann ihm nichts nachweisen. Nur Clouseau bleibt misstrauisch.

Doch dann wird dem Papst quasi unter den Augen des "Dream-Teams" ein kostbarer Ring gestohlen. Und es kommt noch schlimmer: Beim Nachstellen des Diebstahls fällt Clouseau in Papstmontur vom Balkon des Petersdoms auf den Petersplatz. Frankreich ist total blamiert.

Doch Clouseau wäre nicht er selbst, wenn er nicht stets den Dingen eine unerwartete Wendung geben könnte. Jetzt kommt ihm sein gutes Gedächtnis, sein Verkehrsdienst und sein unerschütterlicher Glaube an die eigenen Fähigkeiten zugute. Aber es gilt nicht nur, diesen Fall zu lösen und Frankreich zu rehabilitieren. Clouseau muss auch um Nicole kämpfen, denn er hat unerwartet Konkurrenz bekommen …

Was zu sagen wäre

Ich habe schon ein paar Mal mehr gelacht, als im ersten Teil. Nach Shawn Levy sitzt jetzt der Niederländer Harald Zwart auf dem Regiestuhl ("Agent Cody Banks" – 2003; Eine Nacht bei McCool's – 2001). Und wenn auch der neue Clouseau-Film nichts anderes erzählt als der vorherige Clouseau-Film, sitzt hier das Timing, sind die Slapsickszenen abgedrehter. Plakatmotiv (US): The Pink Panther 2 (2009) Wenn Clouseau in Papstrobe auf dem Balkon des Papstes steht, von der Menge auf dem Petersplatz bejubelt wird und dann vom Balkon fällt, ist das sicher nicht aderoriginellste Witz des Monats. Aber die Szene macht Spaß.

Spaß haben die Dreharbeiten offenbar auch John Cleese gemacht (Der Tag, an dem die Erde stillstand – 2008; "In 80 Tagen um die Welt" – 2004; 3 Engel für Charlie – Volle Power – 2003; James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag – 2002; Harry Potter und die Kammer des Schreckens – 2002; Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia – 2002; Harry Potter und der Stein der Weisen – 2001; James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug – 1999; Wilde Kreaturen – 1997; Mary Shelleys Frankenstein – 1994; Ein Fisch namens Wanda – 1988; "Clockwise – Recht so, Mr. Stimpson" – 1986; "Der Sinn des Lebens" – 1983; Das Leben des Brian – 1979; Die Ritter der Kokosnuss – 1975), der die Dreyfus-Rolle von Kevin Kline übernommen hat. Cleese, der notorische Brite, ist mit Feuereifer der französische Polizeichef und der einzige, der seine Figur ohne Akzent sprechen darf – das hat er sich höchstwahrscheinlich verbeten. Alle anderen, diesmal auch Jean Reno, müssen mit albernem französischen, italienischen oder asiatischem Akzent sprechen. Das klingt im Kinosessel reichlich albern, ohne dabei aber lustig zu sein.

Die Figur des Clouseau bleibt flach. Diesmal leidet er unter Liebeskummer. Das gibt wenigstens eine Facette. ansonsten ist er der Klamaukclown, den wir aus dem Vorgänger kennen, von Steve Martin wieder verkniffen gespielt, diesmal aber immerhin zum fremdschämen gut (Der rosarote Panther – 2006; "Schlaflos in New York" – 1999; Immer Ärger mit Sergeant Bilko – 1996; … und das Leben geht weiter – 1993; Housesitter – Lügen haben schöne Beine – 1992; Grand Canyon – Im Herzen der Stadt – 1991; "Vater der Braut” – 1991; L.A. Story – 1991; My Blue Heaven – 1990; Ein Ticket für zwei – 1987; Roxanne – 1987; "; Solo für 2 – 1984; Ein Single kommt selten allein – 1984; Tote tragen keine Karos – 1982; Reichtum ist keine Schande – 1979). Jean Reno, der den Clouseau loyalen Assistenten spielt, kam beim letzten Mal so gut an, dass die Autoren beschlossen, seinen Part zu erweitern. Und jetzt fehlt der Figur alles, was vor drei Jahren ihren Charme ausgemacht hat: Zurückhaltung, Ruhe und konsequentes unbeeindruckt sein. Reno fällt als Juwel, anders als im ersten Teil, also aus. Für ihn springt Emily Mortimer in die Bresche, die schon im ersten Film die entzückende Polizeiassistentin Nicole spielte und hier ins Kreuzfeuer zweier sie liebenden Männer gerät.

Das Polizeiteam ist europäischer geworden, das heißt, es gibt mehr Fremdsprachenakzente, die nachgemacht werden müssen. Das gibt dem Film einen internationalen Touch. Sonst nichts. Die Kriminalen protzen ein wenig mit ihren Spürnasenfähigkeiten und fühlen sich von Clouseau überfordert. Die Geschichte bleibt ohne Interesse. Der "Tornado" hat weltweit wertvolle Gegenstände geklaut. Die Polizei geht mal dieser, mal jener Spur nach und wer im Hintergrund die Fäden zieht, kann man sich sehr bald denken und weiß es lange vor dem Finale. Ein Film, der allein auf seinen Klamauk baut, aber nichts zu erzählen hat, präsentiert eine bessere Nummernrevue. Wir lachen das eine oder andere Mal, freuen uns eigentlich aber schon auf das Glas Wein danach; diesmal halt keinen französischen Wein.

Wertung: 3 von 7 €uro
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