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Plakatmotiv: Der rosarote Panther wird gejagt (1982)

Ein manchmal witziger
Nachruf auf Peter Sellers

Titel Der rosarote Panther wird gejagt
(Trail of the Pink Panther)
Drehbuch Blake Edwards & Farnk Waldman & Tom Waldman & Geoffrey Edwards
Regie Blake Edwards, UK, USA 1982
Darsteller
Peter Sellers, David Niven, Herbert Lom, Richard Mulligan, Joanna Lumley, Capucine, Robert Loggia, Harvey Korman, Burt Kwouk, Denise Crosby, Graham Stark, Peter Arne, André Maranne, Ronald Fraser, Leonard Rossiter, Marne Maitland u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 96 Minuten
Deutschlandstart
8. Juli 1983
Inhalt

Der rosarote Panther-Diamant wird einmal mehr gestohlen. Natürlich schaltet die Polizei sofort die größte Spürnase Frankreich ein, um den Edelstein zu finden: Inspektor Jaques Clouseau. Doch auf seiner Reise verschwindet plötzlich das Flugzeug mit Clouseau an Bord.

Die berühmte französische TV-Reporterin Marie Jouvet macht sich daran, das Geheimnis um das Verschwinden des Inspektors zu lösen. Sie befragt zunächst Clouseaus alte Weggefährten. Zu ihren Interviewpartnern zählen Chef-Inspektor Dreyfus, Sir Charles und Lady Simone Litton, die mit Clouseau verheiratet war, seinen ehemaligen Partner Hercule Lajoy und Cato Fong.

Alle berichten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven von ihren Begegnungen mit dem tollpatschigen Meisterdetektiv. Bei ihrer Recherche wird Marie selbst das Opfer einer Entführung und macht schließlich die Bekanntschaft von Clouseaus Vater. Aber wo steckt der Inspektor ..?

Was zu sagen wäre

Das ist ein Hybridfilm. Halb Film, halb Wiederaufbereitungsanlage. Vor zwei Jahren ist Peter Sellers gestorben, der Mann, der fünf Mal den Inspektor Clouseau verkörpert hat und dafür sorgte, dass gleich im ersten Film, der eigentlich auf einen Gentleman-Dieb und einen großen Diamanten zugeschnitten war, dieser Inspektor allen die Show stahl; und nebenbei einem pinkfarbenen Zeichentrickpanther, der den Vorspann etwas auflockern sollte, mit dem großen Erfolg der Filme zu einer eigenen, sehr erfolgreichen TV-Serie verhalf.

Inspektor Clouseau und – zumindest – die frühen Pink-Panther-Filme gehören zum Kanon des Hollywoodkinos. Blake Edwards war ihr Zeremonienmeister ("Victor/Victoria" – 1982; 10 – Die Traumfrau – 1979; Der rosarote Panther kehrt zurück – 1975; Der Partyschreck – 1968; Das große Rennen rund um die Welt – 1965; Ein Schuss im Dunkeln – 1964; Der rosarote Panther – 1963; Frühstück bei Tiffany – 1961; Unternehmen Petticoat – 1959). Zusammen mit Peter Sellers entwickelte er einen Leinwand-Humor, der seinesgleichen suchte. Wahrscheinlich deshalb hat Edwards nun diesen Film gemacht, an dem die Rahmenhandlung neu ist, der Rest aber damals rausgeschnittene oder umgeschnittene Szenen aus den alten Pink-Panther-Filmen sind. Er wollte seinem Freund Sellers eine Abschiedsvorstellung bieten. Das ist leidlich gelungen.

Grob gesagt: Alle Szenen mit Peter Sellers zwingen zum Kringeln vor Lachen im Kinosessel. Wenn er beim Anzünden einer Pfeife das halbe Büro abfackelt oder mit seinem Hut an einem Stummen Diener verzweifelt, wenn er mit zwei Einkaufstüten im Arm größte Schwierigkeiten hat, den Fahrstuhl zu verlassen, erinnert er uns daran, was für ein großartiger Clown er war, wenn er wieder und wieder an der Tücke des Objekts scheiterte.

Die Rahmenhandlung, ebenfalls von Edwards inszeniert, teils mit den Schauspielern aus den Klassikern, zeigt, wie sehr Peter Sellers es war, der die Situationskomik komisch machte und wie wenig Drehbuch und Regie. Denn die Rahmenhandlung ist dröge. Eine senile, halb blinde, nahezu gehörlose Bedienstete, die ein Tablett mit zwei Gläsern Wein unfallfrei an den Tisch bringen soll, was nur mithilfe eines bellenden und in die richtige Richtung zerrenden Hundes gelingt, ist der originellste Witz – und der changiert ins Geschmacklose.

Dramaturgisch führt der Film nirgendwo hin. Peter Sellers ist tot. Im Film verschwindet sein Inspektor Clouseau im Flugzeug über dem Meer. Alle im Kino wissen, dass der alte Clouseau nicht zurückkommen wird. Wohin also soll die Rahmenhandlung mit der Reporterin, die Clouseau finden will, führen? Sie ist eine ins Leere laufende, mäßig humorige Moderation, die aus den alten Filmen recycelte Szenen miteinander verbindet, die einen würdevollen Rückblick auf einen genialen Clown ermöglichen. Möge er in Frieden ruhen.

Wertung: 3 von 9 D-Mark
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