Dezember 1941: Es sieht schlecht aus für Captain Shermans "See-Tiger". Das U-Boot wurde beim Angriff der Japaner schwer getroffen. Für eine Reparatur fehlt das Material, doch zum Glück besitzt der neu an Bord versetzte Leutnant Holden ein großes, wenn auch nicht ganz legales Organisationstalent.
Leider kommt das notdürftig geflickte Schiff nicht weit und muss für weitere Ausbesserungen die nächstgelegene Insel anlaufen. Dort nimmt Sherman fünf gestrandete Krankenschwestern der NAVY mit an Bord und schon sinkt die Arbeitsmoral. Besonders die atemberaubende Anatomie von Schwester Dolores stiftet Verwirrung.
Die halbe Mannschaft meldet sich krank und will sich unbedingt behandeln lassen. Der Rest der Besatzung steht unweigerlich immer dort, wo Dolores gerade einen engen Gang passieren muss. Als der "See-Tiger" auch noch einen rosa Anstrich bekommt, läuft die Schiffsdisziplin völlig aus dem Ruder …
Der Alltag an Bord eines U-Bootes im Kriegseinsatz unterscheidet sich nur unwesentlich von dem an Land in Friedenszeiten. Im Wesentlichen geht es dort wie hier darum, über die Runden zu kommen und sich nicht von einer Verwaltung des Mangels die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Nachdem der Papierkrieg mit Formularen nicht zu gewinnen ist, greifen die Männer beherzt zu, nun ja, anderen Mitteln, um zu bekommen, wonach sie seit Monaten ersuchen, Toilettenpapier etwa.
Blake Edwards inszeniert den Krieg als, wie man so sagt, turbulente Komödie, ohne ins Plumpe oder Peinliche abzudriften. Die Besatzung des U-Bootes ist ein eingeschworener Haufen, das zu seinem Boot steht und stolz ist, dass es der Käpt'n nicht im Stich gelassen hat, als es gleich nach dem Stapellauf im Marinestützpunkt Cavite auf den Philippinen versenkt worden war. Es finden sich der erfindungsreiche Maschinist, der clevere Versorgungsoffizier – und Cary Grant, der herzallerliebst den stets in sich ruhenden Papa der Kompanie spielt. Egal, was an Bord passiert, ob Matrosen wegen der fünf Krankenschwestern an Bord rollig werden oder keine Schutzfarbe aufzutreiben ist und das U-Boot deshalb rosa angestrichen wird, etwaige Unruhe behält der Käpt'n für sich und strahlt nach außen eine Was-ich-nicht-ändern-kann-lässt-mich-kalt-Ruhe aus; bei all seinen Smoking-Rollen in der Vergangenheit spielt Grant als schicksalsergebener, aber zielbewusster Uniformträger hier eine seiner schönsten Rollen.
Sein Kontrahent, den erfindungsreichen Versorgungsoffizier Holden, spielt Tony Curtis (Flucht in Ketten – 1958; Winchester 73 – 1950). Die Öffentlichkeitsarbeiter des Films wollen, das Cary Grant, der auch als Co-Produzent fungiert, Curtis für diese Rolle haben wollte, weil er so begeistert davon war, wie Curtis in Manche mögen's heiß Cary Grant parodiert hat. Das mag stimmen oder nicht, es ist eine schöne Geschichte und die beiden Schauspieler ergänzen sich prächtig. Curtis hat tatsächlich etwas von dem jungen Cary Grant, der in früheren Filmen auch mal Fünfe gerade sein lassen konnte (Der unsichtbare Dritte – 1959; Hausboot – 1958; Indiskret – 1958; Die große Liebe meines Lebens – 1957; Über den Dächern von Nizza – 1955; Liebling, ich werde jünger – 1952; Ich war eine männliche Kriegsbraut – 1949; Berüchtigt – 1946; Verdacht – 1941; Die Nacht vor der Hochzeit – 1940; Sein Mädchen für besondere Fälle – His Girl Friday – 1940; S.O.S. – Feuer an Bord – 1939; Die Schwester der Braut – 1938; Leoparden küsst man nicht – 1938).
Edwards' Film ist eine Satire auf chaotische Zustände an der Pazifikfront des Zweiten Weltkriegs. Die Knappheit an Ersatzteilen und die bürokratischen Hürden, um ebendiese knappen Vorräte vor den eigenen Leuten zu schützen. Die grausamen Seiten des Krieges klammert Edwards aus. Man sieht Rauchwolken hier und da, das rosa U-Boot nimmt auch schwangere Flüchtlinge samt Ziege an Bord, natürlich fallen Bomben, aber solche Szenen nutzt der Film als Überbrückung zur nächsten Pointe: „Frauen unter 21 schützt das Gesetz, Frauen über 60 die Natur. Alle dazwischen sind auf sich allein gestellt.“ Das Drehbuch ist voll von solchen Dialogen und Blake Edwards findet zudem reichlich Gelegenheit, in dieser harten Männerwelt, in die fünf attraktive Frauen gestolpert sind, allerlei doppeldeutige Anzüglichkeiten zu inszenieren.
Der Film ist ein charmanter Spaß mit wunderbaren Schauspielleistungen.
Die Filmhandlung ist zeitlich in der Anfangsphase der Schlacht um die Philippinen von Ende 1941 bis Anfang 1942 angesiedelt. Für das Drehbuch wurde eine Reihe von Ereignissen verarbeitet, die sich tatsächlich abgespielt haben. Bei dem dargestellten Angriff auf die Marinebasis Cavite am 10. Dezember 1941 wurde mit der "Sealion" ein U-Boot mit ähnlichem Namen schwer beschädigt, im Gegensatz zum Film dann aber nicht mehr instandgesetzt, sondern einige Tage später selbstversenkt.
Für das Beschwerdeschreiben über nicht geliefertes Toilettenpapier gibt es ebenfalls eine historische Vorlage. Für die Torpedierung des Lkw diente ein Vorfall der USS Bowfin als Vorlage, bei dem am 9. August 1944 bei der Versenkung mehrerer japanischer Schiffe im Hafen von Minami-daitō auch ein Bus getroffen wurde. Die Englisch sprechenden weiblichen Stimmen in den Radiosendungen, mit denen der japanische Rundfunk amerikanische Schiffsbesatzungen zur Aufgabe bewegen wollte, wurden unter dem Namen Tokyo Rose bekannt.