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Plakatmotiv: Indiskret (1958)

Zwei Glamour-Stars
spielen Teenager-Liebe

Titel Indiskret
(Indiscreet)
Drehbuch Norman Krasna
nach dem Stück "Kind Sir" von Norman Krasna
Regie Stanley Donen, UK 1958
Darsteller

Cary Grant, Ingrid Bergman, Cecil Parker, Phyllis Calvert, David Kossoff, Megs Jenkins u.a.

Genre Komödie, Romanze
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
25. Dezember 1958
Inhalt

Das Leben der Schauspielerin Anna Kalman ist gesegnet mit Ruhm und Reichtum. Nur eines fehlt Anna noch, um glücklich zu sein: die Ehe. Als sie den NATO-Diplomaten Philip Adams kennenlernt, reicht ein Augenblick, um in ihm den idealen Hochzeitskandidaten zu sehen.

Aber Anna beschleichen trotzdem Zweifel, denn der Diplomat scheint nicht sehr erpicht auf eine ewige Bindung zu sein, macht er doch gerade eine Scheidung durch. Zufällig erfährt Anna, dass Philips Ehe sowieso nur ein außenwirksamer Bluff ist, damit dieser sich seinen Single-Status bewahren kann.

Anna greift zur selben Methode und will sich mit einem Schein-Liebhaber rächen, mit dem Philip sie genau in dem Moment erwischt, als er ihr einen Antrag machen will …

Was zu sagen wäre

Das höchste Glück der Frau ist es, einen Ehering an den Finger gesteckt zu bekommen. Zumindest im Kino. Der Mann dazu ist meistens nicht so wichtig, Hauptsache, er kann ein Leben in Wohlstand garantieren. So scheint es Annas ältere Schwester zu halten, die einen sehr viel älteren Mann geheiratet hat, der aber ein hohes Tier im britischen Außenministerium ist, über Beziehungen verfügt und ein lustiger Vogel ist. Anna selbst ist erfolgreiche Schauspielerin. London liegt ihr zu Füßen. Sie will tatsächlich einen liebevollen, zugeneigten, aufrichtigen gut aussehenden Mann haben, der ihr den Ring an den Finger steckt. Der steht plötzlich in der Tür.

Der Moment, als da dieser Philip Adams im Raum steht, hat Stanley Donen wundervoll beiläufig inszeniert (Ein süßer Fratz – 1957; Du sollst mein Glücksstern sein – 1952). Eben war noch großes Hallo, als erst Annas Schwester und dann auch Annas Schwager zur Tür herein kommen, alle reden durcheinander. Plakatmotiv: Indiskret (1958) Und dann steht da stumm, würdevoll und freundlich lächelnd Philip Adams, bzw. Cary Grant (Die große Liebe meines Lebens – 1957; Über den Dächern von Nizza – 1955; Liebling, ich werde jünger – 1952; Ich war eine männliche Kriegsbraut – 1949; Berüchtigt – 1946; "Arsen und Spitzenhäubchen" – 1944; Verdacht – 1941; Die Nacht vor der Hochzeit – 1940; Sein Mädchen für besondere Fälle – His Girl Friday – 1940; S.O.S. – Feuer an Bord – 1939; Die Schwester der Braut – 1938; Leoparden küsst man nicht – 1938).

Der Rest des Films begleitet zwei Turteltäubchen, die sich in einer moralisch für diese Zeit verwerflichen Liebesgeschichte verstricken, in der sie ihn nur deshalb nicht zu einer Ehe drängt, weil er verheiratet ist und seine Frau ihn „nie freigeben“ würde, und in der er diese Ehe nur vorschiebt, um entspannt das Leben des freien Singles leben zu können. „Wir sind doch erwachsene Menschen!“, betonen beide immer wieder. aber sie benehmen sich wie pubertierende Teenager. Die halt nur von Cary Grant und Ingrid Bergman gespielt werden ("Anastasia" – 1956; Sklavin des Herzens – 1949; Berüchtigt – 1946; Ich kämpfe um dich – 1945; "Das Haus der Lady Alquist" – 1944; Wem die Stunde schlägt – 1943; Casablanca – 1942).

Zwei große Stars in eleganten Roben auf üppig ausgestatteten Bällen, in verschwenderisch dekorierten Clubs der Oberen Tausend, denen das Drehbuch eine charmant amoralische Pose zuschreibt, die von sexuellen Zweideutigkeiten begleitet werden („Der Füller ist ausgelaufen. Bitte verzeihen Sie, er ist von meinem Mann!“). Spannend oder in sich aufregend ist der Film nicht. Wir wissen ohnehin, wie es ausgeht, die Falle, die Anna ihrem Philip im Finale stellt, ist ein kurzer, fröhlich überkandidelter Blutdruck-Heber. "Indiskret" unterhält durch die üppigen Bilder und die flotten Dialoge der gut aufgelegten Protagonisten.

Wertung: 4 von 7 D-Mark
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