Dr. David Huxley ist ein vergeistigter, etwas verwirrter Paläontologe. In den letzten vier Jahren arbeitete er an der Rekonstruktion eines Brontosaurus, für die ihm jetzt nur noch ein einziger Knochen fehlt. Huxley steht außerdem kurz vor der Hochzeit mit seiner Assistentin Alice Swallow.
Für die dominante und ernsthafte Alice zählt Karriere und Wissenschaft mehr als Liebe und Familie, sie will kein Kind mit David, sondern sieht den Brontosaurus als „gemeinsames Kind“ der beiden. Am Tag vor der Ankunft des Knochens und der Hochzeit wird er von seiner Verlobten zu einem Golfspiel mit dem Anwalt Peabody geschickt. Peabody ist der Anwalt der Millionärin Mrs. Carlton Random, welche überlegt, Davids Museum eine Million US-Dollar zu spenden. David soll einen guten Eindruck bei dem renommierten Anwalt erwecken und damit dem Museum zur Spende verhelfen.
Dieser Vorsatz scheitert, als David auf dem Golfplatz die äußerst temperamentvolle Susan Vance trifft. Sie hält Davids Golfbälle und zum Schluss auch sein Auto für ihr Eigentum. Am Abend trifft er sie in einem Restaurant wieder, wo es durch Susans Eingreifen zu allerlei komischen Vorfällen kommt, die David in der Gunst von Mr. Peabody sinken lassen. Unter anderem sorgt ein Missgeschick von Susan dafür, dass der Psychiater Dr. Lehman David beschuldigt, die Handtasche seiner Frau gestohlen zu haben.
Susan hält David für einen Zoologen und bringt ihn am nächsten Tag dazu, auf den zahmen Leoparden „Baby“ aufzupassen, ein Geschenk ihres Bruders an ihre Tante. Sie bringen den Leoparden in das Landhaus der Tante in Connecticut. Auf dem Weg zum Landhaus stiehlt Susan das Auto von Dr. Lehman, damit sie keinen Strafzettel erhält, weil sie mit ihrem eigenen Auto vor einem Hydranten geparkt hat. Susan beschließt, dass sie sich in David verliebt hat, und versucht, ihn so lange wie möglich im Haus zu halten, um seine bevorstehende Hochzeit zu sabotieren …
Dieser Film ist völlig absurd … durchgeknallt … bar jeder … achwassolls: Der Film behandelt die Schwierigkeiten der freien Forschung, Forschungsgelder zu generieren; es geht um den Gegensatz von brotlos-trockener Wissenschaft und den Lebemann-leicht-verdienten Millionen, die es an Glaubensbrüder – also Gleich an Gleich – zu verteilen gilt, nur dass halt Millionäre nie in Labors arbeiten und forschen, es also ein Gleich zu Gleich nie geben kann. Und weil also die trockene Laboratte und der Golfplatz-Lebemann sich per se nicht verstehen, kann Howard Hawks Turbulenzen inszenieren, wie es sie in diesem Film gibt.
Labor – Golfplatz – Abendgesellschaft im Ritz Carlton … Howard Hawks schafft in 15 Minuten soviel Chaos, dass ich gar keine Zeit habe, zum Beispiel darüber nachzudenken, wie unglaublich auf den Wecker mir diese impertinente Susan Vance geht und wie sie eigentlich auf den fehlgeleiteten Gedanken kommt, Huxleys Auto für das ihre zu halten – Auftakt aller kommenden Verwicklungen; ich komme einfach nicht zum Luft holen – nachzuvollziehen, was da vor unserem Auge passiert, ist sinnlos. „Nicht, dass ich Sie etwa nicht mag, Susan“, gesteht Dr. Huxley, „In gewissen ruhigen Augenblicken fühlte ich mich sogar, seltsamerweise, zu Ihnen hingezogen. Aber ruhige Augenblicke gab es ja überhaupt nicht. Unsere Ein-Tag-Beziehung war eine ununterbrochene Folge von Missgeschicken. Vom Anfang bis zum Ende!“ Atemberau … buchstäblich. Später übrigens, spätestens im Landhaus der Großmutter, geht mir Ms. Vance nicht mehr auf den Wecker. Da hat Katharine Hepburn, die diese Chaosfrau mit unvergleichlicher Chuzpe durchspielt, längst mit einer kleinen Kopfbewegung klar gemacht, dass sie in diesen komischen Professor verknallt ist – da verzeihnt man(n) gerne manches unverständliches Chaos. Selbst so komische Sätze wie ihren „Er ist der einzige Mann, den ich je geliebt habe!“ – im Howard-Hawks-Kino verlieben sich Frauen ja immer schnell und unerklärlich. Die Hälfte der Dialoge kann man zudem auch kaum verstehen, weil die Sätze sich dauernd überlappen; die Kunst ist, dass die Hälfte der Dialoge auch gar nicht wichtig ist – sie dienen nur der Vergrößerung des Chaos' (und gelten als Grundstein für das Subgenre Screwball Comedy).
Letztlich können wir uns dem Treiben nur ergeben, oder das Kino vorzeitig verlassen. Das würde uns aber einen un-glaub-lich lustigen Nachmittag versauen. Sie hat halt einen Köder geschluckt, als David sie im Ritz einfach stehen ließ – „Sie sind immer noch böse auf mich. Was kann ich nur tun?“ „Weg gehen.“ „Oh nein, ich war zuerst hier.“ „Dann gehe ich eben weg.“ – und seitdem ist sie hinter ihm her. Hepburn changiert von einer Sekunde zur anderen zwischen Nervbratze und Hilflos-vom-Lande – es ist eine wahre Freude.
WIKIPEDIA schreibt über „Bringing up Baby“: Die Rolle der Susan Vance konnte schnell besetzt werden, nachdem man kurz Hawks Cousine Carole Lombard in Betracht gezogen hatte, wurde Katharine Hepburn gewählt. Hepburns Filme hatten nach ihrem Oscar für „Morgenrot des Ruhms“ wenig Erfolg an den Kinokassen gehabt, weshalb sie den Ruf eines Kassengifts besaß. RKO Pictures war daher glücklich darüber, dass Hepburns Vertrag mit ihnen nach diesem Film endete. Der männliche Hauptdarsteller Cary Grant war hingegen durch den Film „Die schreckliche Wahrheit“ im Vorjahr zu einem Star der Liebeskomödie aufgestiegen. Bevor Grant in der Rolle besetzt wurde, wollte Hawks den Stummfilmkomiker Harold Lloyd für die Rolle gewinnen; später lehnte man Lloyds Aussehen mit der markanten Rundbrille an die Figur des Dr. Huxley an. Weitere Kandidaten waren Ronald Colman, Robert Montgomery, Fredric March und Ray Milland. Der aus den Dünner-Mann-Filmen bekannte Hund Skippy wurde als George, Susans Hund, eingesetzt. Sowohl Baby als auch der Zirkusleopard wurden unter anderem von einem „Nissa“ gerufenen Tier, das in den Jahren zuvor schon in einigen B-Filmen eingesetzt wurde, verkörpert. Im Film wurde sowohl ein Leopard als auch ein Jaguar als Leopard eingesetzt.
In den Nebenrollen musste Charlie Ruggles für die Rolle des Großwildjägers von Paramount Pictures ausgeliehen werden. Hawks besetzte Virginia Walker, die im Juni 1938 seinen jüngeren Bruder William Hawks heiraten sollte, als Davids Verlobte Miss Swallow. Walker verstarb 1946 mit nur 30 Jahren. Dem Sigmund Freud folgenden Klischee des deutschen Psychiaters entsprechend, spricht die Figur des übereifrigen Psychiaters Dr. Lehman – der David und Susan für gefährliche Diebe hält – in der Originalfassung einen deutschen Akzent. Dargestellt wurde er vom gebürtigen Berliner Fritz Feld, in zwei Szenen ist auch die Österreicherin Tala Birell als seine Ehefrau Mrs. Lehman zu sehen.
Der Film sollte ursprünglich vom 1. September bis 31. Oktober 1937 gedreht werden, doch der Termin konnte nicht gehalten werden. Letztlich begann man mit den Dreharbeiten am 23. September. Zunächst wurden die Szenen in Susans Appartement gedreht, Anfang Oktober drehte man auf dem Golfplatz des Bel Air Country Club. Der Hauptteil des Films wurde auf einer Ranch nahe San Francisco gedreht, die im Film als Haus von Tante Elizabeth diente. Hepburn hatte einige Probleme mit ihrem Schauspiel, denn es war ihre erste komödiantische Filmrolle, und meist betrieb sie Overacting. Deshalb bat Hawks den erfahrenen Broadwayschauspieler Walter Catlett um Hilfe. Die Proben von Catlett mit Hepburn brachten ein so gutes Ergebnis, dass Catlett auf Bitte von Hepburn als trotteligen Polizeichef besetzt wurde.
Die Dreharbeiten verzögerten sich stark, da Grant und Hepburn während ihrer Szenen oft lachten. Die Szene, in der Huxley Susan fragt, wo denn der Knochen des Brontosaurus sei, wurde sechs Stunden gedreht. Auch verwarf oder änderte Hawks immer wieder Dialoge, was sich insbesondere bei den Gefängnisszenen bemerkbar machte: Ursprünglich waren nur fünf Drehtage angesetzt, letztlich wurden es zwölf. Am 6. Januar 1938 wurden als letztes die Szenen vor dem Haus des Anwaltes Peabody gedreht. Statt den eingeplanten etwa 700.000 US-Dollar kostete der Film rund 1,1 Millionen US-Dollar, was damals ein vergleichsweise hoher Wert für einen Film war. Dies lag vor allem an den durch insgesamt 40 Tage Drehverzögerung stark erhöhten Gehältern der Verantwortlichen.
In den Previews erhielt der Film von Zuschauern und Kritikern gute bis hervorragende Rezensionen, so dass das Studio einen großen Erfolg erwartete. Trotz einiger zweideutiger Szenen im Film gab es keine größeren Beanstandungen des National Board of Review. Der Film spielte allerdings in den USA nur 715.000 US-Dollar ein und war ein großer Flop. Nur mit den zusätzlichen Einspielergebnissen aus dem Ausland konnten insgesamt 1.109.000 US-Dollar eingespielt werden. Dies bedeutete weltweit einen immer noch unzufriedenstellenden Gewinn von 15.000 US-Dollar.
Für Regisseur Hawks bedeutete der kommerzielle Misserfolg das Ende seiner Karriere bei RKO, so dass er zu Columbia Pictures wechseln musste. Sein erster Film dort war „S.O.S. Feuer an Bord“ – ebenfalls mit Grant – und brachte ihn wieder in die Erfolgsspur zurück. Katharine Hepburns Ruf als Kassengift festigte sich noch, nach einem weiteren Misserfolg mit „Die Schwester der Braut“ (wieder mit Grant) musste sie sich aus ihrem Vertrag bei RKO freikaufen und kehrte zum New Yorker Broadway zurück. Für ihre umjubelte Rückkehr ins Filmgeschäft sorgte Die Nacht vor der Hochzeit, ihre vierte und letzte Zusammenarbeit mit Cary Grant. In den folgenden Jahrzehnten gehörten sowohl Grant als auch Hepburn zu den führenden Stars in Hollywood.