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Plakatmotiv: Housesitter – Lügen haben schöne Beine (1992)

Eine gar nicht
komische Komödie

Titel Housesitter – Lügen haben schöne Beine
(Housesitter)
Drehbuch Mark Stein & Brian Grazer
Regie Frank Oz, USA 1992
Darsteller

Steve Martin, Goldie Hawn, Dana Delany, Julie Harris, Donald Moffat, Peter MacNicol, Richard B. Shull, Laurel Cronin, Roy Cooper, Christopher Durang, Heywood Hale Broun, Cherry Jones, Vasek Simek, Suzanne Whang, Mary Klug u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
17. September 1992
Inhalt

Gerade hat Architekt Newton Davis eine Abfuhr erhalten. Obwohl er seiner Traumfrau Becky nicht nur einen Ring am Finger, sondern auch ein Traumhaus bieten konnte.

Kurz darauf trifft Newton auf die Kellnerin Gwen, mit der er ohne ernste Absichten die Nacht verbringt. Umso erstaunter ist er, als Gwen in seinem Heimatort Dobson Mill auftaucht und sich ungefragt in seinem Leben einnistet.
Dabei erzählt sie immer wieder die unglaublichsten Geschichten - die meisten halten einer Überprüfung in der Realität nicht stand.

Doch Gwen ist auch hilfreich für Newton - ihre Anwesenheit erweckt Beckys Interesse, und Newtons Chef ist hingerissen von der schönen Blondine. Nur Newton braucht lange Zeit, sich mit der Idee anzufreunden, dass die erfinderische Gwen in seinem Haus und in seinem Leben an der richtigen Stelle ist …

Was zu sagen wäre

Es gibt so Filme, bei denen man sich, bei allem Respekt für die Kreativen aus allen Gewerken, fragt, auf welcher Grundlage sie entstanden sind. Gibt es vielleicht Modellrechnungen – ähnlich denen, auf denen Versicherungskalkulationen beruhen – in den Büros von Produzenten, aus denen hervorgeht, dass ein Film, Plakatmotiv: Housesitter – Lügen haben schöne Beine (1992) auf dessen Plakat die Namen Goldie Hawn und Steve Martin (Grand Canyon – Im Herzen der Stadt – 1991; "Vater der Braut” – 1991; L.A. Story – 1991; My Blue Heaven – 1990; "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" – 1988; Ein Ticket für zwei – 1987; Roxanne – 1987; "Der kleine Horrorladen" – 1986; "Drei Amigos!" – 1986; Solo für 2 – 1984; Ein Single kommt selten allein – 1984; "Der Mann mit zwei Gehirnen" – 1983; Tote tragen keine Karos – 1982; Reichtum ist keine Schande – 1979)) stehen eine gewisse Summe an Dollars einspielen wird und man jetzt also nur noch einen Film drumherum konzipieren muss, der weniger kostet als diese Summe?

An "Housesitter" stimmt nichts. Er ist nicht mal sonderlich komisch, was bei einer Komödie schwierig ist. Das Traumhaus, dass Architekt Newton Davis für seine Becky gebaut hat, sieht aus, wie ein übergroßes, zusammen geklebtes Plastikuas, wie es sie früher von Faller gab, das irgendwer auf dem Weg irgendwohin vom Laster hat fallen lassen. In seinem Beruf arbeitet er an der immer gleichen Bürogebäuderstruktur und will befördert werden. Ist er ein guter Architekt? Man weiß es nicht, nach dem Haus, dass er für Becky gebaut hat, zu urteilen, eher nicht – aber das ist natürlich Geschmacksache. Und an Gwen stimmt natürlich gar nichts, das ist ja das Prinzip der Geschichte, dass die sich mit lauter Lügen durchs Leben lügt und damit durchkommt; und dem Zuschauer schrecklich auf die Nerven geht – auch darüber kann man natürlich streiten und es ist ja auch Goldie Hawns Alleinstellungsmerkmal, dass sie immer kreischige, blonde, eher raffinierte als kluge Frauen spielt. Passen die beiden zusammen? Sie und ihr Architekt? Nein. Deshalb wundere ich mich auch nicht, dass er ihr am Ende einen Heiratsantrag aus dem Ärmel schüttelt macht, nachdem er gerade noch frohlockte, dass er seine Becky jetzt fast schon wieder zurückerobert habe.

"Housesitter" ist nicht einmal witzig. Die kleine Stadt, in der die Geschichte spielt, mit ihren vielen freundlichen Kleinstadtbewohnern ist charmant, aber freundliches Kleinstadtleben schütteln Hollywoods Filmemacher aus dem Ärmel, das ist da keine Kunst. Die Dialoge sind platt, Steve Martins Grimassen immer dieselben, die Charaktere eindimensionale Stichwortgeber.

Ein ganz und gar unlustiger Film.

Wertung: 1 von 10 D-Mark
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