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Plakatmotiv: Die letzte Schlacht (1978)

Zähes Kriegsklischee, das
sich um Relevanz bemüht

Titel Die letzte Schlacht
(Go Tell the Spartans)
Drehbuch Wendell Mayes
nach dem Roman "Incident at Muc Wa" von Daniel Ford
Regie Ted Post, USA 1978
Darsteller

Burt Lancaster, Craig Wasson, Jonathan Goldsmith, Marc Singer, Joe Unger, Dennis Howard, David Clennon, Evan C. Kim, John Megna, Hilly Hicks, Dolph Sweet, Clyde Kusatsu, James Hong, Denice Kumagai, Tad Horino u.a.

Genre Drama, Krieg
Filmlänge 114 Minuten
Deutschlandstart
13. Juli 1978
Inhalt

Im Jahr 1964, während des Vietnamkriegs, soll eine Spezialeinheit der US-Armee unter der Leitung von Major Barker das Dorf Muc Wua zu einem Militärstützpunkt ausbauen. Laut ihrer Vorgesetzten ist das Dorf für den weiteren Kriegsverlauf äußerst wichtig. Jahre zuvor wurde es allerdings von den Franzosen in einem aussichtslosen Kampf aufgegeben.

Den Amerikanern scheint nun dasselbe Schicksal zu widerfahren – die Mission wird für Barker und seine Truppe zum Himmelfahrtskommando …

Was zu sagen wäre

Die Geschichte spielt im Jahr 1964. Für die Amerikaner ist der Krieg in Vietnam noch fremd. Sie sind als Unterstützer im Land, um den Südvietnamesen im Kampf gegen die kommunistischen Vietcong zu helfen. Von großen Kampfverbänden ist noch keine Rede. Damit ist der Reiz an diesem Film umfassend beschrieben. Plakatmotiv (US): Go tell the Spartans (1978) Die US-Soldaten in diesem Film sind noch keine in Verzweiflung versunkene Alles-Erschießer, sondern selbst noch ein bisschen ratlos, was sie hier eigentlich sollen.

Dem Drehbuch gibt diese zeitliche Vorgabe die Möglichkeit, allerlei Vorhersagen einzubauen, von denen wir schon wissen, dass. sie nicht eintreten werden. Ein Überlebender sagt am Ende „Ich gehe jetzt nach Hause. Wenn Ihr mich lasst.“ und stolpert dann orientierungslos in den Wald. Im Kinosessel wissen wir, dass die Amerikaner noch viele Jahre nicht nach Hause gehen werden. 

Im Zentrum steht Major Asa Barker, ein Koreaveteran, im Dienst alt und hoffnungslos geworden, dessen Karriere stockt, weil er vor vielen Jahren ein Verhältnis mit der Frau seines Generals hatte (eine freundliche Anspielung auf Verdammt in alle Ewigkeit, 1953, in der Burt Lancaster ein ähnliches Verhältnis hatte); seitdem steht er auf einer „schwarzen Liste“. Er kommandiert einen personell unterbesetzten Stützpunkt mit lauter Klischeefiguren – dem Möchtegern-Held, dem Geifernden, dem Naiven, dem Träumer, dem Intellektuellen und dem Spaßvogel; seit Robert Altmann M.A.S.H. gehören solche Charaktere zum Stammpersonal eines Kriegsfilms.

Diesen Major spielt Burt Lancaster mit der Würde eines alten, traurigen Mannes (Das Ultimatum – 1977; Treffpunkt Todesbrücke – 1976; 1900 – 1976; Scorpio, der Killer – 1973; Airport – 1970; Die gefürchteten Vier – 1966; 40 Wagen westwärts – 1965; Der Zug – 1964; "Sieben Tage im Mai" – 1964; Der Leopard – 1963; Der Gefangene von Alcatraz – 1962; Urteil von Nürnberg – 1961; Elmer Gantry – Gott ist im Geschäft – 1960; Denen man nicht vergibt – 1960; Zwei rechnen ab – 1957; Die tätowierte Rose – 1955; Der Mann aus Kentucky – 1955; Vera Cruz – 1954; Massai – Der große Apache – 1954; Verdammt in alle Ewigkeit – 1953; "Der rote Korsar" – 1952; Du lebst noch 105 Minuten – 1948). Aber Akzente setzen kann auch er in diesem dürren Stück nicht.

Bei Regisseur Ted Post (Dirty Harry II – Callahan – 1973; Rückkehr zum Planet der Affen – 1970) sind die Vietcong verschlagene Krieger, die bei Nacht angreifen, Fallen aufstellen, aber genauso wenig verstehen, für was sie kämpfen, wie ihre Brüder und Schwestern im Süden. „Wenn die morgen die Seiten wechseln würden, würden die gar keinen Unterschied merken.

Das Schicksal, das die Soldaten erwartet, wird durch die Inschrift über dem Franzosen-Friedhof im ersten Filmdrittel angedeutet, die sich auf die sich aufopfernden 300 Spartaner bei der antiken Schlacht bei den Thermopylen 480 v. Chr. bezieht. Sie nimmt den Originaltitel des Films "Go tell the Spartans" auf, der eine Anspielung auf diese Soldaten ist. Auf einem Denkmal bei den Thermopylen steht: „Fremder, melde den Lakedämoniern, dass wir hier liegen, den Worten jener gehorchend.“ Dieser Hintergrund gibt dem Film eine melancholische Note, macht ihn aber nicht spannender.

Wertung: 3 von 9 D-Mark
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