Die Indianer befinden sich im Krieg mit den Weißen. Der große Apachenhäuptling Geronimo vereinbart mit dem übermächtigen Gegner schließlich doch ein Kapitulationsabkommen. Davon hält einer der wichtigsten Kämpfer im Umfeld Geronimos aber nichts: der eigenwillige Massai. Er zieht sich alleine in die unwirtliche Bergwelt zurück, um weiter gegen die amerikanische Armee zu kämpfen.
Die Armee kann sich einen Aufrührer nicht leisten und schickt deswegen Al Sieber auf die Spur des geflüchteten Indianers, um Massai zur Strecke zu bringen. Das erweist sich als schwieriges Unterfangen, da Massai seine Heimat besser kennt kennt und deswegen in den Bergen ein sicheres Versteck findet.
Dort lebt er mit einer Indianerin in der ständigen Gefahr zusammen, von seinen Feinden entdeckt zu werden …
Ein Film aus der Zeit, als der Kontinent endgültig den Weißen – den Siedlern, Glücksrittern und Unternehmern – zufiel. Wir schreiben das Jahr 1886. Aus kleinen Siedlungen sind große Städte geworden. Die Siedler kultivieren Ackerland und Viehzucht, für die sie die weite Prärie mit Zäunen in persönliches Weideland parzelliert haben. Und die Ureinwohner? Die sich gegen diese Landnahme jahrzehntelang gewehrt haben? Sie werden in Reservate verschickt, oder mit Alkohol stillgelegt.
Es ist die Zeit, in der die Indianer eingesehen haben, dass sie der Übermacht der Weißen nichts mehr entgegenzusetzen haben. Sie passen sich an. Die einst stolzen Krieger der Cherokee sind zu Landarbeitern geworden, die Mais säen und ernten und dann in Handel mit den Weißen treten. Die Apachen hingegen haben bis zuletzt gegen die Eroberer gekämpft und müssen nun, nach der Unterwerfung ihres großen Häuptlings Geronimo aus ihrer Gebirgslandschaft Arizonas nach Florida umsiedeln. Hier beginnt die Geschichte mit der Ein-Mann-Revolution des Apachen Massai, der zwischen alle Räder der modernen Gesellschaft gerät und selbst bei seinen Brüdern, den Cherokee, kein Verständnis mehr findet: „Du hast eine Frau und … holst das Wasser selbst?“, fragt Massai verwundert einen Cherokee-Farmer, der unbehelligt unter Weißen seine Felder bewirtschaftet. „Die Weißen haben manchmal raue Sitten“, sagt der Cherokee. „Wir leben mit dem weißen Mann in Frieden und haben viel von ihm gelernt.“ Soweit, so US-Siedlergeschichte: Der Ureinwohner muss froh sein, was wir ihn alles lehren.
Nur die Figur des unnachgiebigen – für weiße Militärs und Staatsbedienstete lästigen – Massai erinnert uns im Kinosessel daran, dass die Ureinwohner, bevor die weißen Siedler kamen, schon jahrhundertelang ein auskömmliches Leben (mit der Natur) hatten, und dass sie jetzt von den Weißen wahlweise verjagt oder als Billiglöhner im Eisenbahnbau verheizt werden. Das genau zeigt der Film. Abseits der feierlich unterzeichneten Verträge mit dem Großen Vater in Washington werden die Ureinwohner vor Ort mehr oder weniger versklavt und mit Alkohol abgefüllt, also ruhig gestellt. „Unser Volk hat keinen Stolz mehr!“, klagt Massai gegenüber seinem Häuptling Santos. „Stolz ist das Wort eines Kriegers“, entgegnet der. „Ich habe viel gesehen“, entgegnet Massai. „Und ein Mann kann stolz sein, auch ohne zu kämpfen. Es gibt einen Weg, um mit dem weißen Mann auszukommen. In Frieden und mit gleichen Rechten.“ Es ist nicht überliefert, ob der unnachgiebige Krieger Massai, der auf seine Rechte als Erstbewohner des Kontinents beharrte (ohne das so dezidiert ausgedrückt zu haben), tatsächlich eine Chance als rothäutiger Farmer in einer überwiegend weißen Wirtschaftsgesellschaft gesehen haben könnte. Dies insinuiert nur Robert Aldrichs Film. Aber wenn, dann hat das – sofern wir der Filmerzählung folgen – Apachen-Häuptling Santos persönlich zunichte gemacht, der Massai kurzerhand an die Weißen verriet. So wie die Weißen sieht auch Santos in dem unnachgiebigen Massai eine Bedrohung für das, was von seinem Volk noch übrig ist.
Massai, den Burt Lancaster (Verdammt in alle Ewigkeit – 1953; "Der rote Korsar" – 1952) mit irritierend blauäugiger Pathos-Statur ausfüllt, muss im Film ein weiteres Mal fliehen, er findet eine Frau, findet tatsächlich Sinn im Anbau von Mais, zeugt ein Kind und wird am Ende von der weßen Übermacht in Frieden eingehegt. Robert Aldrich lässt im Finale offen, wie die Geschichte um den revoltierenden Indianer ausgeht. Als die Schlussfanfare ertönt, sieht es so aus, als hätten sich nun alle endlich lieb. Was so gar nicht zum beinharten Zynismus der 90 Minuten zuvor passt.
<Nachtrag1998>Dieses Finale war ein klebriger Kompromiss zwischen Produzent und Regisseur. Das Originaldrehbuch hatte eine klarere Konsequenz vorgesehen. Dort wurden die Weißen im Finale als jene kalten Killer erzählt, gegen die Massai immer gekämpft hat. Das gab dem Drama einerseits einen dramatischen Schlusspunkt, andererseits eine klar positionierte Emotionalität: Massai sollte beim Gang zu seinem Kind von hinten erschossen werden. Aber Produzent Harold Hecht wollte es dann doch lieber optimistisch, einigte sich darüber mit seinem Co-Produzenten Burt Lancaster (der auch den Massai spielt) und bald war Aldrich verpflichtet, ein alternatives Ende zu drehen, in welchem Massai eben nicht erschossen wird, damit sich dann tatsächlich alle lieb haben können. Aldrich mochte dieses neue Ende gar nicht und schimpfte: „Die Sache ging verloren, weil ein 500-Dollar-pro-Woche-Regisseur sich niemals gegen Hecht-Lancaster und United Artists durchsetzen kann. Es war ein böser Kompromiss. Man macht einen Film über die Unausweichlichkeit von Massais Tod. Sein Mut wird an dieser Unausweichlichkeit gemessen. Die ganzen vorhergehenden zwei Stunden werden sinnlos, wenn er am Schluss einfach weggehen kann.“</Nachtrag1998>