Marshal Guthrie McCabe nimmt es mit dem Gesetz nicht so genau und führt mit seiner Geliebten Belle Aragon einen lukrativen Saloon und ein gutes Leben. Eines Tages kommt sein Freund Lieutenant Jim Gary nach Tascosa und überredet McCabe, ihm bei dem Rückkauf einiger von Comanchen entführten Weißen zu helfen. Die Soldaten dürfen wegen der bestehenden Gesetze nicht eingreifen. Die Siedler, deren Angehörige allerdings schon vor Jahren entführt wurden, wollen McCabe für seine Hilfe zusätzlich entlohnen.
Gary und McCabe finden bei den Comanchen auch tatsächlich vier gefangene Weiße: drei Frauen und einen jüngeren Mann, Running Wolf. Häuptling Quanah Parker will ihnen die Weißen gegen Bezahlung ausliefern. Nur eine jüngere Frau, die Mexikanerin Elena, will freiwillig mitkommen, alle anderen haben sich an das Stammesleben gewöhnt und wollen bleiben.
Running Wolf, den McCabe für den entführten Jungen eines Siedlers hält, nehmen sie gegen seinen Willen mit zurück. Running Wolf wird jedoch bald zum Problem, er hasst die Weißen und empfindet sich als Comanche. Ein Siedler hält ihn für seinen verlorenen Sohn, nimmt ihn bei sich auf, was er bald bereut. Denn Running Wolf fühlt sich von dessen Frau bedrängt und tötet sie. Die aufgebrachten Siedler wollen ihn lynchen. McCabe hat derweil ganz andere Probleme, denn er hat sich in die befreite Mexikanerin Elena verliebt …
Comanchen haben vor vielen Jahren die Kinder weißer Siedler entführt und in ihrem Stamm aufgezogen. Jetzt kehren die mittlerweile erwachsenen Kinder zurück. Wie reagieren eigentlich die Weißen? Wer wollte, konnte diesen Gedanken schon vor fünf Jahren durchspielen, als John Ford The Searchers drehte, sein großes Epos, in dem John Wayne seine Nichte aus den Gesellschaft der Comanchen befreite. War das wirklich eine Befreiung? Oder nicht eher eine erneute Gefangennahme?
In "Zwei ritten zusammen" gibt Ford nun selbst eine Antwort; und es ist keine schöne Antwort: Die weißen Siedler in diesem Film sind nicht einfach nur Rassisten, die jeden Native American per se als Behinderung der eigenen Siedlertätigkeit betrachten, sie verhalten sich auch wie degenerierte Fürsten, die die zurückgekehrten Familienangehörigen nach kurzer Betrachtung doch eher zurückgeben wollen – vorher könnten sie aber bitte noch erzählen, wie es sich so lebt in des Wilden Wigwam? Der Film ist keine Herzensangelegenheit John Fords. Er hat den Film gemacht, weil er Harry Cohn, dem Chef von Columbia, einen Gefallen tun wollte. Herausgekommen ist ein zynischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft im Pionierzeitalter. Bornierte Heuchler im weißhäutigen, kühl kalkulierende Händler im rothäutigen Lager.
Von Stolz und Ehre und Blutsverwandschaft erzählt Ford nicht mehr. Er inszeniert eine Männerfreundschaft, deren Protagonisten sich gekonnt gepfefferte Dialoge um die Ohren schmeißen. Aber während man gerade noch über den lustigen Sheriff grinst, den James Stewart (s.u.) in seiner ersten Rolle unter der Regie von John Ford als Kerl spielt, der mit Indianern weit besser kann als mit diesen komischen Frauen, erschrickt man im nächsten Moment über den kalten Hass, den er auf die Kultur der Comanchen verspritzt. Hier wechselt Stewart dauernd zwischen Waynes Ethan Edwards-Charakter und seiner unter Alfred Hitchcock gepflegten Naivität.
Den harten Soldatenhund mit dem verliebten Herzen, Jim Gary, gibt Richard Widmark (Alamo – 1960; Der Garten des Bösen – 1954; Okinawa – 1951). Und auch er changiert zwischen den kantigen Nummern seiner früheren Western und den witzigen Sprücheklopfern.
Für John Ford ist es ein ungewöhnlicher Western. Mit lockerer Howard-Hawks-Note erzählt, aber mit bitterem Zynismus gefüttert. Diese Haltung zieht sich bis in die vorletzte Szene, in der dann sogar Freunde und Vertraute einem in den Rücken fallen.
Leben und Erfahrung des erfolgreichen Regisseurs John Ford scheinen in den zurückliegenden Jahren nicht mit mehr mit den Idealen seiner früheren Filme in Einklang zu bringen zu sein (Der letzte Befehl – 1959; Der schwarze Falke – 1956; Rio Grande – 1950; Der Teufelshauptmann – 1949; Faustrecht der Prärie – 1946; Trommeln am Mohawk – 1939; Der junge Mr. Lincoln – 1939; Ringo – 1939).
James Stewart im Kino
James „Jimmy“ Maitland Stewart (* 20. Mai 1908 in Indiana, Pennsylvania; † 2. Juli 1997 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der als einer der populärsten und erfolgreichsten Stars der Filmgeschichte gilt. Zwischen 1934 und 1991 hatte Stewart fast 100 Film- und Fernsehauftritte.
Seinen Durchbruch erreichte er Ende der 1930er-Jahre durch Frank Capras Komödien „Lebenskünstler“ und „Mr. Smith geht nach Washington“. Stewart verkörperte meistens den leicht unsicheren, bodenständigen und oftmals idealistischen Durchschnitts-Amerikaner. Ab den 1950er-Jahren spielte er zunehmend auch Charakterrollen mit düsteren Facetten, darunter in den Western von Anthony Mann und John Ford. Mit Alfred Hitchcock drehte Stewart einige der bedeutendsten Kriminalfilme der Filmgeschichte. 1941 gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller für die Screwball-Komödie „Die Nacht vor der Hochzeit“, außerdem erhielt er 1985 einen Ehrenoscar. Er wurde ebenfalls unter anderem mit zwei Golden Globes, dem Goldenen Ehrenbären sowie der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.
- Der Mann für Mord (The Murder Man, 1935)
- Rose-Marie (1936)
- Next Time We Love (1936)
- Seine Sekretärin (Wife vs. Secretary, 1936)
- Kleinstadtmädel (Small Town Girl, 1936)
- Speed (1936)
- The Gorgeous Hussy (1936)
- Zum Tanzen geboren (Born to Dance, 1936)
- Dünner Mann, 2. Fall (After the Thin Man, 1936)
- Im siebenten Himmel (Seventh Heaven, 1937)
- Der letzte Gangster (The Last Gangster, 1937)
- Seekadetten (Navy Blue and Gold, 1937)
- Of Human Hearts (1938)
- Vivacious Lady (1938)
- Engel aus zweiter Hand (The Shopworn Angel, 1938)
- Lebenskünstler (You Can’t Take It with You, 1938)
- Ein ideales Paar (Made for Each Other, 1939)
- Tanz auf dem Eis (The Ice Follies of 1939, 1939)
- Mr. Smith geht nach Washington (Mr. Smith Goes to Washington, 1939)
- Drunter und drüber (It’s a Wonderful World, 1939)
- Der große Bluff (Destry Rides Again, 1939)
- Rendezvous nach Ladenschluss (The Shop Around the Corner, 1949)
- Tödlicher Sturm (The Mortal Storm, 1940)
- Keine Zeit für Komödie (No Time for Comedy, 1940)
- Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story, 1940)
- Komm, bleib bei mir (Come Live with Me, 1941)
- Pot o’ Gold (1941)
- Mädchen im Rampenlicht (Ziegfeld Girl, 1941)
- Winning Your Wings (1942)
- Ist das Leben nicht schön? (It’s a Wonderful Life, 1946)
- Fremde Stadt (Magic Town, 1947)
- Kennwort 777 (Call Northside 777, 1948)
- On Our Merry Way (1948)
- Cocktail für eine Leiche (Rope, 1948)
- Isle of Fury (1936)
- Startbahn ins Glück (You Gotta Stay Happy, 1948)
- Malaya (1949)
- The Stratton Story (1949)
- Mein Freund Harvey (Harvey, 1950)
- Der gebrochene Pfeil (Broken Arrow, 1950)
- Winchester '73 (1950)
- Abenteuer eines Pechvogels (The Jackpot, 1950)
- Die Reise ins Ungewisse (No Highway in the Sky, 1951)
- Die größte Schau der Welt (The Greatest Show on Earth, 1952)
- Meuterei am Schlangenfluss (Bend of the River, 1952)
- Stärker als Ketten (Carbine Williams, 1952)
- Nackte Gewalt (The Naked Spur, 1953)
- Die Todesbucht von Louisiana (Thunder Bay, 1953)
- Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller Story, 1954)
- Über den Todespass (The Far Country, 1954)
- Das Fenster zum Hof (Rear Window, 1954)
- In geheimer Kommandosache (Strategic Air Command, 1955)
- Der Mann aus Laramie (The Man from Laramie, 1955)
- Der Mann, der zuviel wusste (The Man Who Knew Too Much, 1956)
- Die Uhr ist abgelaufen (Night Passage, 1957)
- Lindbergh – Mein Flug über den Ozean (The Spirit of St. Louis, 1957)
- Vertigo – Aus dem Reich der Toten (Vertigo, 1958)
- Meine Braut ist übersinnlich (Bell, Book And Candle, 1958)
- Anatomie eines Mordes (Anatomy of a Murder, 1959)
- Geheimagent des FBI (The FBI Story, 1959)
- Der Kommandant (The Mountain Road, 1960)
- Zwei ritten zusammen (Two Rode Together, 1961)
- Der Mann, der Liberty Valance erschoss (The Man Who Shot Liberty Valance, 1962)
- Mr. Hobbs macht Ferien (Mr. Hobbs Takes a Vacation, 1962)
- Das war der Wilde Westen (How the West Was Won, 1962)
- In Liebe eine 1 (Take Her, She’s Mine, 1963)
- Cheyenne (Cheyenne Autumn, 1964)
- Geliebte Brigitte (Dear Brigitte, 1965)
- Der Mann vom großen Fluss (Shenandoah, 1965)
- Der Flug des Phoenix (The Flight of the Phoenix, 1965)
- Rancho River (The Rare Breed, 1966)
- Die fünf Vogelfreien (Firecreek, 1968)
- Bandolero! (1968)
- Geschossen wird ab Mitternacht (The Cheyenne Social Club, 1970)
- Die Gnadenlosen (Fool’s Parade, 1971)
- The Shootist – Der letzte Scharfschütze (The Shootist, 1976)
- Verschollen im Bermuda-Dreieck (Airport ’77, 1977)
- Unsere Lassie (The Magic of Lassie, 1978)
- Der Fremde im Regenwald (Afurika monogatari, 1980)