Ein abgrundtiefer Hass trennt die alten und die neuen Bewohner Amerikas. Nach einem blutigen Zwischenfall in den Bergen Arizonas beschließt der Einzelgänger Tom Jeffords, seinen Beitrag zur Verständigung zwischen Indianern und Weißen zu leisten. Er handelt mit dem Apachen-Häuptling Cochise freies Geleit für die Postreiter auf dem Weg nach Tucson aus.
Obwohl die Vereinbarung eingehalten wird, halten die Bewohner alles für einen abgekarteten Plan von Jeffords und Cochise. Nur das entschlossene Eingreifen von General Howard verhindert die Lynchjustiz an Jeffords.
Gegen den Willen einiger Stammesgenossen stimmt der Häuptling der Apachen nun Howards Friedensinitiative zu, die eine dreimonatige Probezeit ohne Kampfhandlung vorsieht. Alles geht zunächst gut, und Jeffords verliebt sich in das Apachen-Mädchen Sonseeahray. Doch am Hochzeitstag geraten sie in den Hinterhalt von Banditen, die den Frieden brechen wollen …
Ein klassisches Cowboy-gegen-Indianer-Abenteuer? Eher nicht! Tom Jeffords und der Apachenhäuptling Cochise sind historische Figuren, die Anfang der 1870er Jahre für Frieden zwischen Siedlern und Indianern in Arizona sorgten.
Delmer Daves (Die schwarze Natter – 1947) hat diese historischen Begebenheiten dramaturgisch aufbereitet, um aus dem Stoff einen dramatischen Western zu machen. James Stewart spielt Tom Jeffords, der zu Beginn des Films nach zehn Jahren in der Armee für Indianer nichts übrig hat, sie für grausame Wilde hält.
In den Bergen stößt er auf einen jungen Indianer, der von Schrotkugeln verletzt ist. Tagelang hilft Jeffords ihm wieder auf die Füße und wird dann von dem Vater des Jungen und weiteren Indianern gestellt. Normalerweise wäre er sofort tot. Weil er aber das Leben des Jungen gerettet hat, lassen sie ihn am Leben. Jeffords ist beeindruckt, sowohl davon, dass der Junge glaubt, seine Mutter weine sicherlich schon um ihn, als auch vom „Gerechtigkeitssinnn der Apachen“. Eine starke Szene, die deutlich macht, was die weißen Siedler in den Indianern gesehen haben – sicher keine weinenden Mütter oder gerechte Menschen. Stärker wird die Szene, weil sie in einen blutigen Überfall eben dieser Indianer eingebettet ist, die einen kleinen Treck aus dem Hinterhalt überfallen und die Überlebenden qualvoll zu Tode bringen. So kennen wir die Indianer aus zahlreichen Filmen. Hier aber erleben wir auch die andere Seite. Hier weist der Held des Films, James Stewart, in einem Dialog deutlich darauf hin, dass es die Siedler waren, die sich nicht an Friedensvereinbarungen gehalten haben.
Stewart spielt seine Rolle mit selten bei ihm zu sehender Aggressivität. Jeffords geht keinem Streit aus dem Weg, wenn ihn ein Siedler als Verräter bezeichnet, der mit Cochise eine dunkle Verschwörung plane. Gegenüber Cochise tritt er als aufrechter Mann auf, dem man unbedingt vertrauen kann. Stewart spielt souverän. Seinen Gesprächspartner, Cochise, spielt Jeff Chandler als stolzen Mann, der sein Volk mit harter Hand führt und dabei aber anders als der blutrünstige Wilde erscheint, den auch Jeffords ursprünglich in ihm sah.
Kinohelden brauchen eine Frau an ihrer Seite. James Stewart (Jahrgang 1908) wird die 25 Jahre jüngere Debra Paget (Jahrgang 1933) zur Seite gestellt, die die Schamanin Sonseeahray spielt, die sich augenblicklich in den weißen Mann mit den blauen Augen verliebt. Ein großer Altersunterschied bei Liebespaaren ist in Hollywood gang und gäbe; die Filmindustrie ist eine männlich geprägte, alle Indianer im Film werden von weißen Darstellern gespielt; die Filmindustrie ist auch eine weiß geprägte.
Der Film behauptet, alles sei damals so geschehen, wie es der Film zeigt (außer, dass die „Apachen unsere Sprache sprechen“). Wie alt Sonseeahray wirklich war, ist unbekannt. Im Film spielt sie eine zentrale Rolle.
In der grandiosen Weite Arizonas entfaltet Delmer Daves ein packendes Drama über stolze Ureinwohner, verängstigte oder aufgewiegelte Siedler und eine große Freundschaft zwischen Jeffords und Cochise, die Vorbild sein könnte für Karl Mays Erzählungen um Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand.
James Stewart im Kino
James „Jimmy“ Maitland Stewart (* 20. Mai 1908 in Indiana, Pennsylvania; † 2. Juli 1997 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der als einer der populärsten und erfolgreichsten Stars der Filmgeschichte gilt. Zwischen 1934 und 1991 hatte Stewart fast 100 Film- und Fernsehauftritte.
Seinen Durchbruch erreichte er Ende der 1930er-Jahre durch Frank Capras Komödien „Lebenskünstler“ und „Mr. Smith geht nach Washington“. Stewart verkörperte meistens den leicht unsicheren, bodenständigen und oftmals idealistischen Durchschnitts-Amerikaner. Ab den 1950er-Jahren spielte er zunehmend auch Charakterrollen mit düsteren Facetten, darunter in den Western von Anthony Mann und John Ford. Mit Alfred Hitchcock drehte Stewart einige der bedeutendsten Kriminalfilme der Filmgeschichte. 1941 gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller für die Screwball-Komödie „Die Nacht vor der Hochzeit“, außerdem erhielt er 1985 einen Ehrenoscar. Er wurde ebenfalls unter anderem mit zwei Golden Globes, dem Goldenen Ehrenbären sowie der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.
- Der Mann für Mord (The Murder Man, 1935)
- Rose-Marie (1936)
- Next Time We Love (1936)
- Seine Sekretärin (Wife vs. Secretary, 1936)
- Kleinstadtmädel (Small Town Girl, 1936)
- Speed (1936)
- The Gorgeous Hussy (1936)
- Zum Tanzen geboren (Born to Dance, 1936)
- Dünner Mann, 2. Fall (After the Thin Man, 1936)
- Im siebenten Himmel (Seventh Heaven, 1937)
- Der letzte Gangster (The Last Gangster, 1937)
- Seekadetten (Navy Blue and Gold, 1937)
- Of Human Hearts (1938)
- Vivacious Lady (1938)
- Engel aus zweiter Hand (The Shopworn Angel, 1938)
- Lebenskünstler (You Can’t Take It with You, 1938)
- Ein ideales Paar (Made for Each Other, 1939)
- Tanz auf dem Eis (The Ice Follies of 1939, 1939)
- Mr. Smith geht nach Washington (Mr. Smith Goes to Washington, 1939)
- Drunter und drüber (It’s a Wonderful World, 1939)
- Der große Bluff (Destry Rides Again, 1939)
- Rendezvous nach Ladenschluss (The Shop Around the Corner, 1949)
- Tödlicher Sturm (The Mortal Storm, 1940)
- Keine Zeit für Komödie (No Time for Comedy, 1940)
- Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story, 1940)
- Komm, bleib bei mir (Come Live with Me, 1941)
- Pot o’ Gold (1941)
- Mädchen im Rampenlicht (Ziegfeld Girl, 1941)
- Winning Your Wings (1942)
- Ist das Leben nicht schön? (It’s a Wonderful Life, 1946)
- Fremde Stadt (Magic Town, 1947)
- Kennwort 777 (Call Northside 777, 1948)
- On Our Merry Way (1948)
- Cocktail für eine Leiche (Rope, 1948)
- Isle of Fury (1936)
- Startbahn ins Glück (You Gotta Stay Happy, 1948)
- Malaya (1949)
- The Stratton Story (1949)
- Mein Freund Harvey (Harvey, 1950)
- Der gebrochene Pfeil (Broken Arrow, 1950)
- Winchester '73 (1950)
- Abenteuer eines Pechvogels (The Jackpot, 1950)
- Die Reise ins Ungewisse (No Highway in the Sky, 1951)
- Die größte Schau der Welt (The Greatest Show on Earth, 1952)
- Meuterei am Schlangenfluss (Bend of the River, 1952)
- Stärker als Ketten (Carbine Williams, 1952)
- Nackte Gewalt (The Naked Spur, 1953)
- Die Todesbucht von Louisiana (Thunder Bay, 1953)
- Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller Story, 1954)
- Über den Todespass (The Far Country, 1954)
- Das Fenster zum Hof (Rear Window, 1954)
- In geheimer Kommandosache (Strategic Air Command, 1955)
- Der Mann aus Laramie (The Man from Laramie, 1955)
- Der Mann, der zuviel wusste (The Man Who Knew Too Much, 1956)
- Die Uhr ist abgelaufen (Night Passage, 1957)
- Lindbergh – Mein Flug über den Ozean (The Spirit of St. Louis, 1957)
- Vertigo – Aus dem Reich der Toten (Vertigo, 1958)
- Meine Braut ist übersinnlich (Bell, Book And Candle, 1958)
- Anatomie eines Mordes (Anatomy of a Murder, 1959)
- Geheimagent des FBI (The FBI Story, 1959)
- Der Kommandant (The Mountain Road, 1960)
- Zwei ritten zusammen (Two Rode Together, 1961)
- Der Mann, der Liberty Valance erschoss (The Man Who Shot Liberty Valance, 1962)
- Mr. Hobbs macht Ferien (Mr. Hobbs Takes a Vacation, 1962)
- Das war der Wilde Westen (How the West Was Won, 1962)
- In Liebe eine 1 (Take Her, She’s Mine, 1963)
- Cheyenne (Cheyenne Autumn, 1964)
- Geliebte Brigitte (Dear Brigitte, 1965)
- Der Mann vom großen Fluss (Shenandoah, 1965)
- Der Flug des Phoenix (The Flight of the Phoenix, 1965)
- Rancho River (The Rare Breed, 1966)
- Die fünf Vogelfreien (Firecreek, 1968)
- Bandolero! (1968)
- Geschossen wird ab Mitternacht (The Cheyenne Social Club, 1970)
- Die Gnadenlosen (Fool’s Parade, 1971)
- The Shootist – Der letzte Scharfschütze (The Shootist, 1976)
- Verschollen im Bermuda-Dreieck (Airport ’77, 1977)
- Unsere Lassie (The Magic of Lassie, 1978)
- Der Fremde im Regenwald (Afurika monogatari, 1980)