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Plakatmotiv: Der Schatz der Azteken (1965)

Ein großer Langeweiler
in großer Landschaft

Titel Der Schatz der Azteken
Drehbuch Georg Marischka & Ladislas Fodor & Robert A. Stemmle
nach dem Roman "Schloss Rodriganda" von Karl May
Regie Robert Siodmak, BRD, Italien, Frankreich 1965
Darsteller

Lex Barker, Gérard Barray, Rik Battaglia, Michèle Girardon, Alessandra Panaro, Theresa Lorca, Fausto Tozzi, Hans Nielsen, Gustavo Rojo, Kelo Henderson, Jean-Roger Caussimon, Friedrich von Ledebur, Jeff Corey u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 101 Minuten
Deutschlandstart
4. März 1965
Inhalt

Im Mexiko des Jahres 1864 herrschen die französischen Besatzer unter Kaiser Maximilian mit eiserner Hand. Der amerikanische Präsident Lincoln will den Freiheitskampf der Mexikaner unterstützen und schickt den deutschen Arzt und Abenteurer Dr. Karl Sternau mit einer Geheimbotschaft zu dem Rebellenführer Benito Juarez.

Unterwegs gerät Sternau mit dem abtrünnigen Hauptmann Verdoja aneinander, macht die Bekanntschaft des skurrilen Kuckucksuhrenvertreters André Hasenpfeffer und befreit zusammen mit seinem alten Freund Frank "Donnerpfeil" Wilson die schöne Aztekenprinzessin Karja aus der Gewalt von Indianern.

Doch auch nach Sternaus Treffen mit Benito Juarez sind die Gefahren noch nicht ausgestanden: Wie sich herausstellt, ist Karja die Erbin des sagenhaften Schatzes der Azteken. Für den interessieren sich auch Hauptmann Verdoja, der heimtückische Graf Alfonso und dessen intrigante Geliebte Josefa. Sternau ist entschlossen, dem Recht zum Sieg zu verhelfen – doch dann setzen ihn seine Gegner überraschend gefangen …

Was zu sagen wäre

Der Film heißt zwar "Der Schatz der Azteken" und dieser Schatz funkelt auch nach wenigen Filmminuten schon auf der Leinwand. Aber es geht in dem Film gar nicht um den Schatz. Der spielt nur am Rande und insofern eine Rolle, als dass es da einen Glücksspieler und Pechvogel gibt, der wegen dauernder Spielschulden von seinem vermögenden, einflussreichen Vater enterbt wird und sich daraufhin die letzte Aztekenprinzessin ins Bett holen will, um von der die Lage des Aztekenschatzes zu erfahren. Diese Nebenhandlung führt an ihrer einflussreichsten Stelle dazu, dass Lex Barker eine Nacht im Gefängnis verbringen muss, dann aber schon sich selbst befreit und von seinen Freunden dann gerettet wird.

Aber sonst geht es um den mexikanischen Widerstandskampf gegen den von Napoleon III. als "König von Mexiko" eingesetzten Erzherzog Maximilian von Österreich. Der Film und seine Helden sind auf Seiten Mexikos, schon weil US-Präsident Abraham Lincoln sein Missfallen gegen königliche Herrscher ausdrückt. Einflussreiche Landbesitzer in Mexiko unterstützen also heimlich Rebellenführer Juarez, der immer mit Zylinder auftritt, denen im Weg stehen korrupte französische Offiziere und eine Bande Banditen. Und dazwischen eilt Lex Barker als Dr. Sternau von einer geheimen Mission zur nächsten. Würde man parallel zu Azteken-Film einen der Winnetou-Filme schauen, könnte man nicht immer erkennen, in welchem Film man gerade ist, es sei denn, dass auffällt, dass der Federschmuck der mexikanischen "Indianer" nicht so farbenfroh ist.

Robert Siodmak (Der Schut – 1964; Katja, die ungekrönte Kaiserin – 1959; "Nachts wenn der Teufel kam" – 1957; "Die Ratten" – 1955; "Der rote Korsar" – 1952) packt diese Versatzstücke in prachtvolle Landschaftsaufnahmen, bietet lauter klassische Karl-May-Elemente, reiht Kampfszene an Reitszene an Kampfszene. Und das war's. Spannung kommt keine auf. Es gibt eine Fortsetzung. Deren Verlauf ich nach diesem Film ziemlich genau erahne und dennoch nicht erwarte.

Wertung: 2 von 7 D-Mark
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