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Plakatmotiv: Durchs wilde Kurdistan (1965)

Männer und Frauen in bunten Kostümen
reiten durch die Wüste und schießen aufeinander

Titel Durchs wilde Kurdistan
Drehbuch Franz Josef Gottlieb
nach dem gleichnamigen Roman von Karl May
Regie Franz Josef Gottlieb, Spanien, BRD 1965
Darsteller

Lex Barker, Marie Versini, Ralf Wolter, Djordje Nenadovic, Gustavo Rojo, Werner Peters, Dieter Borsche, Chris Howland, Charles Fawcett, Wolfgang Lukschy, Gloria Cámara, Fernando Sancho, José María Caffarel, José Nieto, Antonio Casas, Maite Matalonga u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
28. September 1965
Inhalt

Als Ahmed El Corda, Sohn des Scheichs der Haddedihn, Soldaten unter dem Befehl des Machredsch von Mossul untersagt, an einer Wasserstelle in der Wüste Wasser zu entnehmen, wird er nach einem Kampf gefangen genommen und nach Burusco ins Gefängnis verschleppt. Dort soll er hingerichtet werden.

Kara Ben Nemsi, der den gefürchteten Schut besiegt hatte, wurde vom Padischah geehrt und will eigentlich in seine Heimat zurückkehren, als er von der Gefangennahme erfährt. Er macht sich mit Hadschi Halef Omar auf, dessen Stammesgefährten zu befreien. Unterwegs treffen sie auf Sir David Lindsay und seinen Diener Archie, die sich der Befreiungsaktion anschließen. Kurze Zeit später können sie so gerade eben einen Überfall der Soldaten unter dem Befehl des Machredsch auf das Dorf der Jesidi abwehren. Geschlagen und auf Rache sinnend, zieht der Machredsch ab.

In Burusco erwirbt Kara Ben Nemsi das Vertrauen des Befehlshabers des Ortes, wird aber vom Machredsch in eine Falle gelockt. Plakatmotiv: Durchs wilde Kurdistan (1965) Auch Sir David, Archie und Ingdscha, die Tochter des Oberhauptes der Chaldäer, fallen in die Hände des Machredsch …

Was zu sagen wäre

Jetzt brauchen sie einen Ballon, um irgendwas Neues für die Karl-Ma<y-Filme zu haben; ein Ballon, in dem Sir David, Diener Archie sowie Ingdscha und deren Zofe Benda vor den Banditen des Machredschs fliehen können. Der Ballon ist peinlich klar als Trickmodell zu erkennen und macht den letzten Rest Authentizität zunichte, die Karl-May-Filme bei aller comichaften inhaltlichen Dürre doch auch immer haben.

Vielleicht ist es bei den Winnetou-Filmen, die für westliche Kinogänger und Fernsehzuschauer in familiärer Umgebung spielen, einfach nicht so aufgefallen. Der vorliegende Film jedenfalls tut sich sehr schwer, irgendwas zu erzählen. Wir erleben einen von uns, Kara Ben Nemsi aus Europa, der im Orient für Ordnung sorgt, ähnlich wie das der Europäer Shatterhand im Wilden Westen tut – als Freund der Fremden. Alle fremden Herrscher respektieren diesen Europäer, der dafür seinerseits die Verräter in den Reihen der fremden Völker enttarnt und Felsüberhänge hinunterstürzt. Die Scheichs sind so austauschbar, dass der eine, Mohammed Emin, gerade erschossen worden ist und sein Schauspieler (Charles Fawcett) gleich darauf als Scheich Kadir Bei wieder auftaucht. Daneben gibt es lustige Typen und schöne Frauen, die ihr Herz an den Europäer verlieren, der aber lieber alleine in den Sonnenuntergang reitet. Wenn zwischenzeitlich mal ein Felsbrocken auf ihn stürzt, kommt er mit einer Schürfwunde davon.

Zwischen bunten Kostümen, prächtigen Palästen und stolzen Pferden erleben wir Intrigen und Heldentode. Das ist so fröhlich wie ein Kindergeburtstag und so spannend wie Topfschlagen.

Wertung: 2 von 7 D-Mark
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