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Plakatmotiv: Die Rückkehr der Musketiere (1989)

Eine wunderbarer Reminiszenz
an meine Kindheit im Kino

Titel Die Rückkehr der Musketiere
(The Return of the Musketeers)
Drehbuch George MacDonald Fraser
nach der literarischen Vorlage "Zwanzig Jahre später" (Vingt ans après) von Alexandre Dumas
Regie Richard Lester, UK, Fr., Spanien 1989
Darsteller

Michael York, Oliver Reed, Frank Finlay, C. Thomas Howell, Kim Cattrall, Geraldine Chaplin, Roy Kinnear, Christopher Lee, Philippe Noiret, Richard Chamberlain, Eusebio Lázaro, Alan Howard, David Birkin, Bill Paterson, Jean-Pierre Cassel u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
19. April 1989
Inhalt

Es ist lange her, dass D’Artagnan, Athos, Porthos und Aramis den legendären Spruch „Einer für alle – alle für einen!“ das letzte Mal ausgesprochen haben. Zwanzig Jahre sind seither ins Land gezogen und die vier Musketiere sind ihre eigenen Wege gegangen.

D’Artagnan arbeitet mittlerweile für Kardinal Mazarin, der ihm einen gefährlichen Auftrag gibt: Er soll den englischen König Charles I. vor der Hinrichtung retten. Diese Herausforderung will D’Artagnan nicht alleine meistern und so reaktiviert er zunächst zwei seiner drei ehemaligen Mitstreiter.

Es ist der Beginn einer Reihe von atemberaubenden Abenteuern, die die vier Fechtkünstler wieder eng aneinander schweißen. Die Freundschaft droht jedoch zu zerbrechen, als die schöne Spionin Justine den vier Herren den Kopf verdreht …

Was zu sagen wäre

Einer für alle. Alle für Einen. Aber das ist 20 Jahre her.“ Irgendwie schön, dass die alten Männer in der Regie und vor der Kamera nochmal zusammen gefunden haben und meine Kindheit heraufbeschwören. Tatsächlich ist alles so wie früher. 1974 hatten sich die Musketiere in den vermeintlichen Ruhestand begeben. Plakatmotiv: Die Rückkehr der Musketiere (1989) Aber Richard Lester (Superman III – Der stählerne Blitz – 1983; Superman II – Allein gegen alle – 1980; "Butch und Sundance – Die frühen Jahre" – 1979; Robin und Marian – 1976; Die vier Musketiere – 1974; Achtzehn Stunden bis zur Ewigkeit – 1974; Die drei Musketiere – 1973; "Wie ich den Krieg gewann" – 1967; "Toll trieben es die alten Römer" – 1966; "Hi-Hi-Hilfe!" – 1965; Yeah! Yeah! Yeah! – 1964) hat noch Alexandre Dumas' Buch "Zwanzig Jahre später" gefunden, ein Spaßprojekt, um die royale Politik noch einmal aufzuspießen und die alten Kerle wieder zu beleben. Das Handlungsgerüst besteht wieder aus Kabale und Liebe und Saufen und Raufen in Paris sowie einer Reise nach England und dann einem Showdown im Schloss.

Am Hof hat sich wenig geändert in den 20 Jahren. Damals war der König begriffsstutzig, heute ist der König 10 Jahre alt. Seine Mutter, für die damals D'Artagnan zweimal mit so viel Mut in die Bresche gesprungen war, gibt die Königin-Mutter, aber gelenkt werden beide von einem intriganten Kardinal, in diesem Fall Mazarin, dem Philippe Noiret (Cinema Paradiso – 1988; Chouans! – Revolution und Leidenschaft – 1988; "Masken" – 1987; "Die Bestechlichen" – 1984; "Der Saustall" – 1981; Ein verrücktes Huhn – 1977; Das große Fressen – 1973; Topas – 1969; Alexander, der Lebenskünstler – 1968) ein großväterliches Image gibt, hinter dem sich Mord und Totschlag verbergen. Es gibt auch wieder Nonnen im Kloster, die einem Gefecht im Klosterhof beiwohnen. Etwas verwirrend ist, dass Rochefort wieder auftaucht, die „Klinge des Kardinals“ mit der Augenklappe, obwohl der doch 1974 nach einem hasserfüllten Kampf von D'Artagnan getötet worden war. Auch war die Lady DeWinter damals gehängt worden, nicht geköpft, wie es heute ihre trauernde Tochter moniert. Und dann hat Rochefort im Film auch noch nicht mal eine tragende Rolle. Christopher Lees Auftritt (1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood – 1979; Airport – Verschollen im Bermuda-Dreieck – 1977; James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt – 1974; Die vier Musketiere – 1974; Die drei Musketiere – 1973; Dracula jagt Mini-Mädchen – 1972; Das Privatleben des Sherlock Holmes – 1970; Dracula – 1958) wirkt, als hätte Richard Lester ihn halt einfach gerne beim Treffen der alten Herren dabei gehabt (und vielleicht ist Rochefort ja auch in Alexandre Dumas' Vorlage gar nicht tot?)

Hier geht es nicht um innovatives Kino. Im Zeitalter von Terminator, Lethal Weapon oder Die Hard geht es diesem Film unter der Hand darum, den jungen Wilden, die mit Special Effects, großen Explosionen und Auto-verschrottungs-Arien den Actionfilm neu zu erfinden versuchen, zu zeigen, dass manchmal einfach ein paar Originalschauplätze und gut gelaunte, motivierte Hauptdarsteller auf Pferden im gestreckten Galopp reichen, um Spannung und Spaß zu erzeugen. Es gibt eine Fechtszene im Zimmer der Lady DeWinter – sie gegen die Musketiere – in der es auf engem Raum ohnehin hoch hergeht, die Lady aber die Übersicht behält, weil sie über zahlreiche Falltüren und andere Gemeinheiten in diesem Zimmer verfügt, die sie über die Arme eines Kerzenständers individuell auslösen kann, und sich schließlich herausstellt, dass die Arme des Leuchters eine Etage tiefer in einem Raum voller Zwerge Ziffern aufrufen, nach denen die Zwerge dann die jeweilige Falle auslösen müssen Der Film ist Unterhaltungskino auf hohem Niveau.

Schön, dass die alten Herren noch einmal die Zeit gefunden haben, zusammenzuarbeiten.

Wertung: 7 von 10 D-Mark
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