Gus Gorman hat viel Pech und jetzt ist ihm auch noch das Glück abhanden gekommen. Er findet keinen Job. Und als der Computerspezialist als Aushilfe im Konzern des mächtigen Moguls Ross Webster einen Job bekommt, da findet er nach wenigen Tagen die Schwachstelle im System, zweigt ein paar hunderttausend Dollar ab und wird am nächsten tag zum Chef zitiert: Ross Webster.
Webster ist ganz begeistert von den schlummernden Talenten seines Mitarbeiters und befördert ihn gleich mal in seinen engsten Beraterkreis. Webster nämlich will sein Imperium vergrößern und dafür alle verbliebenen Konkurrenten auschalten. Dazu soll Gus einen Wettersatelliten so umprogrammieren, dass der die gesamte Kaffee-Ernte Kolumbiens vernichtet; das würde Webster ein Monopol sichern. Aber Superman macht ihm einen Strich durch die Rechnung.
Das macht Webster richtig böse. Er will den Stählernen endgültig aus dem Weg räumen: Gus Gorman soll ihm synthetisches Kryptonit herstellen, dafür wird Webster ihm seinen Traum erfüllen – und Gus den vollkommenen Computer bauen.
Superman ist als Clark Kent gerade in Smallville bei einem Highschool-Treffen und bandelt da mit seiner Jugendliebe Lana Lang an. Auf dem Weg hierher hat er das Feuer in einer Chemiefabrik gelöscht, Smallville dadurch gerettet und deshalb soll er nun zum Ehrenbürger der Stadt ernannt werden. Hier nun taucht Gus Gorman wieder auf, der mittlerweile synthetisches Kryptonit hergestellt hat – aber versagt: Das Kryptonit tötet Superman nicht.
Aber das künstliche Kryptonit verwandelt Superman; macht ihn schleichend zu einem trinkenden und prolligen Raufbold, dem alles egal ist und der nur tut, was ihm Spaß macht.
Währenddessen baut Webster Gorman den versprochenen allmächtigen Computer …
Fesseln gesprengt – Film gewinnt. Nach den Streitereien rund um die beiden vorherigen Superman-Filme sitzt hier nun Pichard Lester unangefochten auf dem Regiestuhl – und liefert prompt die lustigste Eingangssequenz, mit der ein Kinofilm seit langem aufwarten kann. Die Kettenreaktion, in die ein kleiner Junge, eine Eistüte, eine sommerlich-knapp bekleidete Blondine, ein Blinder mit Hund, eine Straßenmarkier-Maschine, jede Menge Autos, Fußgänger und Verkehrsschilder verwickelt sind, ist unglaublich lustig und unglaublich unnütz – damit setzt Lester klar den Farbton für seinen Film: ein buntes Dur.
Lex Luthor hat Urlaub und wird ersetzt durch Ross Webster, dem Robert Vaughn gewohnt kalt-lächelnde Präsenz gibt (Sador – Herrscher im Weltraum – 1980; Flammendes Inferno – 1974; Bullitt – 1968; Die glorreichen Sieben – 1960). Ihm assistiert einer der beliebtesten Komiker seiner Zeit, Richard Pryor als Gus ("Der Spielgefährte" – 1982; Zwei wahnsinnig starke Typen – 1980; "Trans-Amerika-Express" – 1976). Über den Computer-Fachmann sagt der etwa 80-jährige Assistent Websters: „Irgenwann macht er einen Fehler.” „Warum?”, fragt Webster. „Keine Ahnung”, sagt der Assistent. „Das sagen sie immer in den Filmen!”
Pryor, der eigentlich harmlose Tüftler bildet das perfekte Gegengewicht zum patriotisch gestimmten Superman Christopher Reeves. Teil III fährt Tempo, ist klar, strukturiert und schnell bei der Sache – bei einem Comicfilm ist das die halbe Miete. Der Part von Margot Kidder als Lois Lane fällt hier auf Statistenniveau ab. Sie hatte sich mit den Produzenten (Ilya und Alexander Salkind) überworfen und sich lautstark über die Ausbootung von Richard Donner als Regisseur von Superman II beklagt.
Richard Lester (Superman II – Allein gegen alle – 1980; "Butch und Sundance – Die frühen Jahre" – 1979; Robin und Marian – 1976; Die vier Musketiere – 1974; Achtzehn Stunden bis zur Ewigkeit – 1974; Die drei Musketiere – 1973; "Hi-Hi-Hilfe!" – 1965; Yeah! Yeah! Yeah! – 1964) besinnt sich auf das Anything-Goes des Kinos und … macht einfach. Flott, comical. Und es zeigt: Am besten sind solche Geschichten, wenn man ihnen das Pathos der Comics nimmt. Allerdings sind diese Film in dem Fall dann auch … naja … irgendwie nicht Supermanlike … Ein Film, der das Dilemma moderner Comic-Verfilungen aufdeckt. Pathos geht gut im gezeichneten Heft. Im Kino weht da immer gleich die Flagge. Also mehr Komik ins Comic – aber dann fehlt der Weltschmerz aller Superhelden, die ihre Maske nicht lüften dürfen.
Möglicherweise dieser Spagat hat dem Film an der Kasse das Genick gebrochen. In den US-Kinos holte er nur 60 Millionen US-Dollar in die Kassen – Wegweiser für einen phänomenalen Flop.
Die Superman-Filme
- Superman – Der Film (USA 1978)
- Superman II – Allein gegen Alle (USA 1980)
- Superman III – Der stählerne Blitz (USA 1983)
- Superman IV – Die Welt am Abgrund (USA 1987)
- Superman returns (USA 2006)
- Man of Steel – Superman (USA 2013)
- Batman v Superman: Dawn of Justice (USA 2016)
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