Nach dem Ersten Weltkrieg kehren die amerikanischen Veteranen Lloyd Hart, George Hally und Eddie Bartlett, die sich in Frankreich im Schützengraben kennengelernt haben, in ihre Heimatstadt New York City zurück. Hart arbeitet als Rechtsanwalt, Eddie hingegen hat seinen alten Job als Mechaniker verloren. Er schlägt sich als Taxifahrer durch. Die Prohibition bietet ihm die Chance, als Schwarzbrenner zu Macht und Reichtum zu gelangen. Mit Durchsetzungskraft und Härte baut er sich eine Bande auf. Auf diesem Weg begleiten ihn Hart als Rechtsberater und die Bardame Panama. Panama ist in Eddie verliebt, was dieser jedoch ignoriert.
Eddie verliebt sich in die junge Jean und fördert ihre Karriere als Sängerin. Diese tritt regelmäßig in einer Flüsterkneipe auf, die von Eddie mit Schnaps beliefert wird. Jean erwidert die Liebe jedoch nicht, sondern verliebt sich in Hart. Eddie befindet sich in Konkurrenz zum mächtigen Alkoholschmuggler Nick Brown und Eddie beschließt, eines seiner Schiffe auszurauben. Bei einem nächtlichen Überfall von Eddies Bande auf ein Schmugglerschiff trifft Eddie Hally wieder, der es ebenfalls durch Härte und Brutalität als Alkoholschmuggler weit gebracht hat. Die beiden arbeiten zusammen und bauen ihre kriminellen Geschäfte aus.
Während eines nächtlichen Überfalls auf ein Alkohollager treffen Eddie und Hally ihren ehemaligen Vorgesetzten von der Front in Frankreich wieder, der als Wachmann arbeitet. Obwohl dieser bereits überwältigt am Boden liegt, ermordet Hally diesen, um sich an ihm zu rächen. Hart beendet die Zusammenarbeit mit den beiden und Hally droht ihm dessen Ermordung an, falls er aussagen sollte. Hart und Eddie beenden ihre Freundschaft, als Eddie begreift, dass Jean und Hart sich lieben.
Nach der Wirtschaftskrise und dem Ende der Prohibition endet Eddies Karriere. Er muss sich Geld von Hally leihen, der seine eigene Bande aufgebaut hat …
Der Krieg hat noch selten etwas Gutes hervor gebracht. In diesem Kriegsfilm geht es nicht um das Leid der Eroberten, die Trauer der Hinterbliebenen. Es geht um das Schicksal derer, die den Krieg gewonnen haben und überlebten. "The roaring Twenties" verfolgt die WWI-Heimkehrer, wie sie in ihr altes Leben zurückdrängen – und das alte Leben sie zurückweist. Die Heimkehrer erfahren, dass sich die Heimat, während sie deren Freiheit verteidigt haben, weiter gedreht hat; für sie ist kein Platz mehr. Arbeitsplätze? Mangelware.
Raoul Walsh inszeniert sein Drama in Form einer tönenden Wochenschau. Die Zivilgesellschaft hat einen Weltkrieg zu verabeiten, ist zurück auf dem Weg in den Alltag – einige jedenfalls, andere werden ausgestoßen, der Krieg hat auch daheim Verheerungen hinterlassen. Die Geschehnisse werden aus dem Off kommentiert, gesellschaftliche Entwicklungen werden erläutert, um Handlungen, Handelnde – und die Zuschauer – einzuordnen. „Die Röcke der Frauen sollen kürzer werden. Der Bubikopf wird eingeführt, aber noch sehr zaghaft. (…) Allenthalben sprechen die Menschen über die hohen Lebenshaltungskosten. Alles steigt: Lebensmittel, Miete, Kleidung. Steuern. Das Prohibitionsgesetz ist durch die Ratifizierung der erforderliche der 36 Staaten Bundesgesetz geworden.“
Für die ehemaligen Frontsoldaten tut sich eine neue Front auf: der Alkoholdurst der Massen. Walsh zeigt kompromisslos den Weg der Rückkehrer in den Untergrund. Oft machen seine Protagonisten vom Maschinengewehr, der "Tommy Gun" Gebrauch – Walsh lässt es ordentlich krachen. Seine drei Protagonisten personifizieren die unterschiedlichen Moralvorstellungen jener Zeit: James Cagney (Eddie) will eigentlich nur wieder arbeiten, wird aber von der etablierten Gesellschaft abgewiesen und in den Untergrund gedrängt – „Ein paar Jahre Knast machen sie reif für diesen schwierigen Job!“ Eddie wird es nie schaffen, sein Leben in die eigenen Hände zu bekommen, bleibt jedesmal Opfer der Umstände. Humphrey Bogart (George) spielt den verdorbenen Charakter. Da erschießt er noch schnell, buchstäblich in der letzten Sekunde des Krieges, einen 15-Jährigen – „Der wird keine 16 mehr.“ – schaut sich dann sein Gewehr an und sagt „Gefällt mir das Ding hier. Ich denke, das lasse ich mitgehen.“ Lloyd Hart schließlich verkörpert den edlen Charakter, der nach dem Krieg Anwalt wird, Eddies Geschäfte dankend ablehnt und reinen Herzens das blonde Mädchen bekommt.
James Cagney (Oklahoma Kid – 1939; Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern – 1938; Frisco Kid – 1935; "Ein schwerer Junge" – 1934; Der öffentliche Feind – 1931) darf sich als Hauptfigur des Films profilieren, inddem er selbst keinen Alkohol anrührt: „Nehmen sie immer Milch, wenn Sie in einer Flüsterkneipe bestellen?“ „Ich gehe nie in Flüsterkneipen.“ „Es gibt Menschen, die mögen Spinat“, verdreht seine Kumpelfreundin Panama die Augen. Ihr gehört auch der Schlusssatz in der sehr schönen Schlussszene: „He used to be a big shot.“
Humphrey Bogart im Kino
Humphrey DeForest Bogart (* 25. Dezember 1899 in New York; † 14. Januar 1957 in Los Angeles) war ein amerikanischer Filmschauspieler. 1999 wählte das American Film Institute Humphrey Bogart vor Cary Grant, James Stewart und Marlon Brando zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Nachdem er seine Schauspielerkarriere beim Theater begonnen hatte, kam Bogart Ende der 1920er-Jahre mit dem Tonfilm nach Hollywood. Während der 1930er-Jahre war er vor allem als Nebendarsteller in Gangsterrollen bekannt, darunter in „Der versteinerte Wald“ und „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“.
Anfang der 1940er-Jahre gelang ihm der große Durchbruch zum Filmstar. Insbesondere den Film noir prägte er mit Filmen wie „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“ und „Gangster in Key Largo“ wie kein anderer Darsteller.
Seine wohl berühmteste Rolle ist der Cafébesitzer Rick Blaine aus dem 1942 gedrehten „Casablanca“. Den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt er für seinen Auftritt im Abenteuerfilm „African Queen“ (1951).
- The Dancing Town (1928)
- Broadway’s Like That (1930)
- Up the River (1930)
- A Devil with Women (1930)
- Body and Soul (1931)
- The Bad Sister (1931)
- A Holy Terror (1931)
- Love Affair (1932)
- Big City Blues (1932)
- Three on a Match (1932)
- Call it murder (1934)
- Der versteinerte Wald (1936)
- Wem gehört die Stadt? (1936)
- Zwei gegen die Welt (1936)
- China Clipper (1936)
- Isle of Fury (1936)
- Geheimbund Schwarze Legion (1937)
- Ordnung ist das halbe Leben (1937)
- Mord im Nachtclub (1934)
- Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1934)
- San Quentin (1937)
- Sackgasse (1937)
- Swing Your Lady (1938)
- Schule des Verbrechens (1938)
- Men Are Such Fools (1938)
- Racket Busters (1938)
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (1938)
- Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1939)
- King of the Underworld (1939)
- Oklahoma Kid (1939)
- You Can’t Get Away with Murder (1939)
- Opfer einer großen Liebe (1939)
- Die wilden Zwanziger (1939)
- Das zweite Leben des Dr. X (1939)
- Zwölf Monate Bewährungsfrist (1939)
- Goldschmuggel nach Virginia (1940)
- Ein Nachtclub für Sarah Jane (1940)
- Orchid, der Gangsterbruder (1940)
- Nachts unterwegs (1941)
- Entscheidung in der Sierra (1941)
- Von Stadt zu Stadt (1941)
- Die Spur des Falken (1941)
- Agenten der Nacht (1941)
- Der große Gangster (1942)
- Abenteuer in Panama (1942)
- Casablanca (1942)
- Einsatz im Nordatlantik (1943)
- Sahara (1943)
- Thank Your Lucky Stars (1943)
- Fahrkarte nach Marseille (1944)
- Haben und Nichthaben (1944)
- Konflikt (1945)
- Tote schlafen fest (1946)
- Späte Sühne (1947)
- Die zwei Mrs. Carrolls (1947)
- Die schwarze Natter (1947)
- Always Together (1947)
- Der Schatz der Sierra Madre (1948)
- Gangster in Key Largo (1948)
- Vor verschlossenen Türen (1949)
- Tokio-Joe (1949)
- Des Teufels Pilot (1950)
- Ein einsamer Ort (1950)
- Der Tiger (1951)
- Sirocco – Zwischen Kairo und Damaskus (1951)
- African Queen (1951)
- Die Maske runter (1952)
- Der Weg nach Bali (1952)
- Arzt im Zwielicht (1953)
- Schach dem Teufel (1953)
- Die Caine war ihr Schicksal (1954)
- Sabrina (1954)
- Die barfüßige Gräfin (1954)
- Wir sind keine Engel (1955)
- Die linke Hand Gottes (1955)
- An einem Tag wie jeder andere (1955)
- Schmutziger Lorbeer (1956)