„Gloves“ Donahue ist Boss einer Gruppe professioneller Spieler und ein großer Liebhaber von Käsekuchen aus der Bäckerei des alten Mr. Miller, mit dem seine Mutter befreundet ist. Als dieser von einem Unbekannten erschossen wird, drängt Mrs. Donahue ihren Sohn, nach einer jungen Frau zu suchen, die in ihren Augen etwas mit dem Mord zu tun hat.
Die Frau heißt Leda Hamilton, ist Sängerin in einem Nachtclub und stammt aus Deutschland. Ihr Begleiter am Klavier, Pepi, sieht es höchst ungern, dass Donahue mit ihr Kontakt sucht; als Miss Hamilton kurz darauf entführt wird, spürt Donahue sie mit seinen Männern im Auktionshaus eines gewissen Ebbing auf. Dort entdeckt er zusammen mit seinem Freund Sunshine, dass das Unternehmen eine Tarnfirma für eine Gruppe Nazis ist, die unter Ebbings Führung gefährliche Sabotageakte planen.
Ein spektakulärer Schlag soll noch in der gleichen Nacht erfolgen, aber die Polizei schenkt Donahue keinen Glauben, als er sie davon informiert, und will ihn stattdessen als vermeintlichen Mörder festsetzen …
Der Film plätschert so zwanzig Minuten dahin, als die Sängerin Leda Hamilton auftritt. Kaaren Verne spielt sie, in Berlin geboren, mit 20 nach England geflohen. Diese Sängerin, Leda, macht mich sofort neugierig; das gelingt Frauen im Film Noir selten. Kaaren Verne muss sich gar nicht anstrengen; entweder ist der Maskenbildner besonders gut. Oder die Schauspielerin strahlt aus sich selbst heraus. Zweites trifft zu und gleitet damit im Fahrwasser so vieler Variationen des gerade so populären Film Noir. Das sehe ich gerne. aber es fehlt das Neue … es fehlt der Grund, warum ich im Kino für Gangster mit nervösem Zeigefinger, ruchlose Frauen und unschuldige tote Bürger schon wieder Eintritt bezahlen soll.
Also haben die Produzenten im Hintergrund die Ironie entdeckt. Man erzählt die harte Geschichte einer kompromisslosen Gang, schneidet ein paar Schlagschattenbilder ein (Schwarze Serie) und bricht die lebensverachtende Brutalität mit witzigen Bemerkungen. „Machen Sie sich keine Sorgen“, sagt der schwarze Hausdiener, „die Dinge sind nicht immer so schwarz, wie sie erscheinen.“ „Es ist doch vernünftiger, die Sache der Polizei zu überlassen. Also geh nach Hause und kauf Dir`n neuen Hut!“ Bogart pflegt eine herzerwärmende Sohn-Mutter-Beziehung; das macht Spaß.
Aber es ist dann doch alles anstrengend, sich schön zu reden. Ich entdecke alles Mögliche, was zu Bogarts Filmografie passt oder zu Erkenntnissen über die Schwarze Serie beiträgt. Aber dem Film hilft es nicht, der bleibt langweilig, weil die Charaktere künstlich sind. Der Film scheitert daran, dass er mit dem augenscheinlich so einfach zu erklärenden Schurken nicht zurecht kommt, er unter dessen historischen Gewicht zusammenbricht – der Drogenschmuggler ist dann doch ein anderes Kaliber als das Thema „Nazis“. „Wir sind auf dem Broadway und nicht in Berlin.“
„Es ist ausgesprochen schade, Mr. Donahue, dass wie beide Gegner sind. Wir haben so vieles gemeinsam.“
„Ja, wie meinen Sie das?“
„Sie sind ein Mann der Tat. Sie nehmen sich das, was Sie wollen. Das tun wir auch. Sie haben keinen respekt vor der Demokratie. Den haben wir such nicht. Wir könnten doch Verbündete sein.“
„Da sind Sie aber auf dem Holzweg. Ich bin überzeugter Demokrat. Seit ich wählen kann. Vielleicht bin ich kein Musterbürger erster Klasse. Aber ich zahle meine Steuern, warte an roten Ampeln und kaufe regelmäßig 24 Karten fpür den Polizeiball. Also bringen Sie mich nicht mit Ihresgleichen in Verbindung. Ich habe noch nie einen harmlosen Bäcker umgelegt!“
Mit den Ideen der Nazis werden die US-Zuschauer in einem Schnellkurs vertraut gemacht und lernen, dass es das KZ Dachau gibt. Was das heißt, bleibt im Ungefähren. Und um immer deutlich zu haben, wann Nazis im Bild sind, kollert von der Soundtrackspur eine verfremdete deutsche Nationalhymne runter, deren schiefe Töne auch den letzten Zweifler in die FGlucht schlagen.
Ein fahrig inszenierter Spionage- und Agentenfilm nach dem Propagandaschema Hollywoods, mit auf Schurkenrollen festgelegten deutschen Emigranten (Veidt, Lorre), die klischee gerecht die Hacken zusammenschlagen und „Sieg, Heil!“ rufen. Der Film, der 1942 gedreht wurde, wirkt wie ein Aufklärungs- und Anti-Hitler Film. Er ist allerdings nur von mittelmäßiger Spannung.Humphrey Bogart im Kino
Humphrey DeForest Bogart (* 25. Dezember 1899 in New York; † 14. Januar 1957 in Los Angeles) war ein amerikanischer Filmschauspieler. 1999 wählte das American Film Institute Humphrey Bogart vor Cary Grant, James Stewart und Marlon Brando zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Nachdem er seine Schauspielerkarriere beim Theater begonnen hatte, kam Bogart Ende der 1920er-Jahre mit dem Tonfilm nach Hollywood. Während der 1930er-Jahre war er vor allem als Nebendarsteller in Gangsterrollen bekannt, darunter in „Der versteinerte Wald“ und „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“.
Anfang der 1940er-Jahre gelang ihm der große Durchbruch zum Filmstar. Insbesondere den Film noir prägte er mit Filmen wie „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“ und „Gangster in Key Largo“ wie kein anderer Darsteller.
Seine wohl berühmteste Rolle ist der Cafébesitzer Rick Blaine aus dem 1942 gedrehten „Casablanca“. Den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt er für seinen Auftritt im Abenteuerfilm „African Queen“ (1951).
- The Dancing Town (1928)
- Broadway’s Like That (1930)
- Up the River (1930)
- A Devil with Women (1930)
- Body and Soul (1931)
- The Bad Sister (1931)
- A Holy Terror (1931)
- Love Affair (1932)
- Big City Blues (1932)
- Three on a Match (1932)
- Call it murder (1934)
- Der versteinerte Wald (1936)
- Wem gehört die Stadt? (1936)
- Zwei gegen die Welt (1936)
- China Clipper (1936)
- Isle of Fury (1936)
- Geheimbund Schwarze Legion (1937)
- Ordnung ist das halbe Leben (1937)
- Mord im Nachtclub (1934)
- Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1934)
- San Quentin (1937)
- Sackgasse (1937)
- Swing Your Lady (1938)
- Schule des Verbrechens (1938)
- Men Are Such Fools (1938)
- Racket Busters (1938)
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (1938)
- Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1939)
- King of the Underworld (1939)
- Oklahoma Kid (1939)
- You Can’t Get Away with Murder (1939)
- Opfer einer großen Liebe (1939)
- Die wilden Zwanziger (1939)
- Das zweite Leben des Dr. X (1939)
- Zwölf Monate Bewährungsfrist (1939)
- Goldschmuggel nach Virginia (1940)
- Ein Nachtclub für Sarah Jane (1940)
- Orchid, der Gangsterbruder (1940)
- Nachts unterwegs (1941)
- Entscheidung in der Sierra (1941)
- Von Stadt zu Stadt (1941)
- Die Spur des Falken (1941)
- Agenten der Nacht (1941)
- Der große Gangster (1942)
- Abenteuer in Panama (1942)
- Casablanca (1942)
- Einsatz im Nordatlantik (1943)
- Sahara (1943)
- Thank Your Lucky Stars (1943)
- Fahrkarte nach Marseille (1944)
- Haben und Nichthaben (1944)
- Konflikt (1945)
- Tote schlafen fest (1946)
- Späte Sühne (1947)
- Die zwei Mrs. Carrolls (1947)
- Die schwarze Natter (1947)
- Always Together (1947)
- Der Schatz der Sierra Madre (1948)
- Gangster in Key Largo (1948)
- Vor verschlossenen Türen (1949)
- Tokio-Joe (1949)
- Des Teufels Pilot (1950)
- Ein einsamer Ort (1950)
- Der Tiger (1951)
- Sirocco – Zwischen Kairo und Damaskus (1951)
- African Queen (1951)
- Die Maske runter (1952)
- Der Weg nach Bali (1952)
- Arzt im Zwielicht (1953)
- Schach dem Teufel (1953)
- Die Caine war ihr Schicksal (1954)
- Sabrina (1954)
- Die barfüßige Gräfin (1954)
- Wir sind keine Engel (1955)
- Die linke Hand Gottes (1955)
- An einem Tag wie jeder andere (1955)
- Schmutziger Lorbeer (1956)