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Plakatmotiv: Girl's Night Out (2017)

Mann? Frau? Egal!
Hauptsache Drogen!

Titel Girls' Night Out
(Rough Night)
Drehbuch Lucia Aniello & Paul W. Downs
Regie Lucia Aniello, USA 2017
Darsteller
Scarlett Johansson, Jillian Bell, Zoë Kravitz, Ilana Glazer, Kate McKinnon, Paul W. Downs, Ryan Cooper, Ty Burrell, Demi Moore, Enrique Murciano, Dean Winters, Colton Haynes, Patrick Carlyle, Eric André, Bo Burnham u.a.
Genre Komödie, Crime
Filmlänge 101 Minuten
Deutschlandstart
29. Juni 2017
Inhalt

Fünf gute Freundinnen, Jess, Alice, Blair, Frankie und Pippa, mieten sich ein Strandhaus in Miami Beach, um hier nicht nur einen Tag, sondern gleich das ganze Wochenende einen Jungesellinnenabschied zu feiern. Jess' Hochzeit steht nämlich in Kürze an und deshalb wollen sie zusammen als reine Mädelsrunde noch ein letztes Mal die alten Freundschaften aufleben lassen, ihre Freiheit ausgiebig genießen und eine unvergessliche Zeit miteinander verbringen.

Unvergesslich wird das Wochenende dann tatsächlich, allerdings nicht so wie beabsichtigt: Leider stirbt durch einen dummen Zufall nämlich der von ihnen engagierte männliche Stripper, woraufhin die Feier eine andere Richtung einschlägt als ursprünglich geplant …

Was zu sagen wäre

Ich wusste schon länger, dass Filme wie "Hangover", in denen Männer, die komplett über die Stränge schlagen und dabei noch als sympathische Typen gezeichnet werden, männlichen Kinogängern früher oder später auf die Füße fallen werden. Voilà: Hier kommt der Jungesellinnenabschied von Jess mit Alkohol, Kokain und einer Leiche.

Es wäre zu einfach zu behaupten, Filme dieser Art würden Frauen zeigen, die sich wie Männer benehmen, um damit klar zu stellen: Hey, es gibt da keinen Unterschied, Ihr seid genauso eindimensional wie wir! Die Männer arbeiten sich nach einer durchsoffenen Nacht an ihren in jener Nacht begangenen Fehler ab. Frauen dagegen, tanzen, koksen, trinken, bestellen einen Stripper. Und töten den dann, weil die Dicke in der Gruppe – auch in Freundinnengruppen gibt es immer eine Dicke, die auch die frivolste ist – im zu heftig aufs Genick gesprungen ist.

Ich weiß nicht, wie Frauen heute ihren Junggesellinnenabschied feiern. Ich weiß auch nicht, wie Männer heute ihren Junggesellenabschied feiern – als ich geheiratet habe, war das Internet gerade erst erfunden, Partys also noch zwei drei Nummern normaler. Egal: Diesem Film zufolge sind Frauen genauso wie Männer – Personen mit Humor, sexueller Lust, einem guten Job, den besten Sprüchen und den zupackendsten Händen. Und halt mit Brüsten.

Über eine Stunde quält uns Autorin und Regisseurin Lucia Aniello mit Klischees und einem immer absurder werdenden Szenario, in dem das Problem des toten Strippers erweitert wird um einen erigierten Penis, skrupellose Diamentenräuber und ein sexgeiles Ehepaar im Nachbarhäuschen am Strand – hier hat Demi Moore einen Gastauftritt, von dem man wünscht, dass sie ihn nicht hätte ("LOL – Laughing Out Loud" –  2012; Der große Crash – Margin Call – 2011; 3 Engel für Charlie – Volle Power – 2003; "Harry außer sich" – 1997; Die Akte Jane – 1997; "Striptease" – 1996; Nicht schuldig – 1996; Enthüllung – 1994; Ein unmoralisches Angebot – 1993; Eine Frage der Ehre – 1992; Nochmal so wie letzte Nacht… – 1986; St. Elmo's Fire – 1985).

Aus der männlichen Kinosesselperspektive kann ich sagen, dass wenigstens die Hauptdarstellerinnen interessanter sind, als jene in den Männerversionen wie "Hangover", und Scarlett Johansson (Ghost in the Shell – 2017; Hail, Caesar! – 2016; Lucy – 2014; Her – 2013; Under the Skin – Tödliche Verführung – 2013; Don Jon – 2013; Hitchcock – 2012; Wir kaufen einen Zoo – 2011; Vicky Cristina Barcelona – 2008; Die Schwester der Königin – 2008; Nanny Diaries – 2007; Prestige – Die Meister der Magie – 2006; Black Dahlia – 2006; Scoop – Der Knüller – 2006; Die Insel 2005; Match Point – 2005; Lovesong für Bobby Long – 2004; Das Mädchen mit dem Perlenohrring – 2003; Lost in Translation – 2003; Arac Attack – 2002; Ghost World – 2001; The Man Who Wasn't There – 2001; Der Pferdeflüsterer – 1998) spielt zwar hier nur eine hoffnungsfrohe Politikerin, aber ihren mittlerweile zementierten Ruf als beinharte Kämpferin kann sie dann doch nicht ganz ablegen. Aber das sind ja letztlich keine Kriterien, die über die Qualität eines Films urteilen. Künstlerisch ist der Film Mist. Unterhaltungstechnisch ist der Film eine Stunde langweilig, danach gibt es Herzschmerz, Verschwesterungsszenen, High Five und im Abspann dann noch ein paar lustige Szenen.

Wertung: 2 von 8 €uro
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