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Plakatmotiv: Der grüne Bogenschütze (1961)

Ein atemberaubend besetzter,
dann aber mäßig aufregender Film

Titel Der grüne Bogenschütze
Drehbuch Wolfgang Menge & Wolfgang Schnitzler
nach dem gleichnamigen Roman von Edgar Wallace
Regie Jürgen Roland, BRD 1961
Darsteller

Klausjürgen Wussow, Karin Dor, Gert Fröbe, Eddi Arent, Harry Wüstenhagen, Wolfgang Völz, Heinz Weiss, Stanislav Ledinek, Hans Epskamp, Georg Lehn, Edith Teichmann, Hela Gruel u.a.

Genre Crime Drama
Filmlänge 93 Minuten
Deutschlandstart
2. Februar 1961
Inhalt

Illegalerweise führt der Sekretär des amerikanischen Millionär Abel Bellamy Touristen durch Garre Castle, den Wohnsitz seines Chefs. Dort soll der Legende nach ein grüner Bogenschütze sein Unwesen treiben und Menschen töten. So auch diesen Nachmittag, als er Tourist durch einen Pfeil ums Leben kommt. Daraufhin schaltet sich Scotland Yard in die Ermittlungen ein und schickt mit Inspektor James Lamotte Featherstone ihren besten Schnüffler.

Die Nachforschungen müssen jedoch schnell voranschreiten, da der grüne Bogenschütze keine Gnade kennt und einen Menschen nach dem anderen erschießt. Im benachbarten Anwesen von Lady Manor trifft der Inspektor auf die wunderschöne Patentochter der Besitzers, Valerie Howett, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter Elaine ist. Die Vorkommnisse scheinen durch den Grünen Bogenschützen miteinander verbunden zu sein …

Was zu sagen wäre

Zwei nahe beieinander liegende Landsitze, getrennt durch den immerwährenden Nebel. Hier ein unangenehm auftretender Landlord, dort eine neu zuziehende Gruppe. Der Film lässt offen, wer das ist – ein alter Mann, ein jüngerer Mann, eine Frau. Im anderen Haus wohnt – offensichtlich – ein Unsympath. Er heißt Abel Bellamy und wird gespielt von Gert Fröbe, der diesen Abel mit großer Lust als einen gefährlichen, geheimnisvollen Rätselspieler darstellt. Dieser Bellamy hat ein großes Geheimnis, mehrere versteckte Geheimgänge und von grünen Pfeilen erschossene Tote im Haus.

Gleichzeitig schwirrt ums Haus herum ein lange Zeit geheimnisvoller Typ, der zur Mitte des Films als Scotland-Yard-Inspector vorgestellt wird, bis dahin aber vor allem dafür da ist, die Frauenfigur im Film zu beschäftigen. Das Problem dieses Thrillers ist, dass er sich erzählerisch über seine Frauenfigur dem Drama nähert, diese Frauenfigur aber eigentlich keine selbst handelnde Figur ist – sie lebt erst durch die Aktionen der männlichen Figuren – die aber eben eigentlich gerade keine Rolle spielen. Spannend ist der Film durch seine Architektur: Es gibt da ein Familiengeheimnis, das für einige Verschwörungen gut ist. Aber dann gibt es eben nicht mal eine Verschwörung.

Es gibt eine Frau, die ihren Bruder sucht. Es gibt einen alten Mann, der die Schatten der Vergangenheit bekämpft. Es gibt einen maskierten Bogenschützen, aber in zweifacher Ausführung. Zusammengehalten wird all das von einer kaum erklärlichen Liebesgeschichte zwischen Inspektor James Lamotte Featherstone und der potenziellen Erbin Valerie Howett.

Dieser "Bogenschütze" ist ein grandios besetzter Film, der einen im Kinosessel unter Spannung hält. Aber draußen an der frischen Luft bleibt ein durchschnittlich spannender Kriminalfilm übrig, in dem Eddie Arent einen auch im hitzigsten Gefecht lockeren, fröhlichen Fernsehreporter spielt, der den nach einer Explosion Erschrockenen munter erklärt, das sei „nichts, Sir. Da wird nur der neue Edgar-Wallace-Film gedreht.

Wertung: 5 von 7 D-Mark
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