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Plakatmotiv: Die Tür mit den 7 Schlössern (1962)

Nebel, Nacht und geifernde Erben.
Ein Role Model für alle Wallace-Filme

Titel Die Tür mit den 7 Schlössern
Drehbuch Harald G. Petersson & Johannes Kai & Gerhard F. Hummel
nach dem gleichnamigen Roman von Edgar Wallace
Regie Alfred Vohrer, BRD, Fr. 1962
Darsteller

Heinz Drache, Sabine Sesselmann, Eddi Arent, Pinkas Braun, Hans Nielsen, Gisela Uhlen, Werner Peters, Jan Hendriks, Ady Berber, Siegfried Schürenberg, Friedrich Joloff, Klaus Kinski u.a.

Genre Crime, Mystery
Filmlänge 95 Minuten
Deutschlandstart
19. Juni 1962
Inhalt

Scotland-Yard-Chef Sir John ist ratlos. Innerhalb kürzester Zeit werden zwei auf den ersten Blick nicht in Zusammenhang stehende Personen ermordet. Inspektor Dick Martin und sein Assistent Holmes nehmen die Ermittlungen auf und kommen erst weiter, als der Ganove Pheeny bei Martin auftaucht und ihm eine seltsame Geschichte von einer Tür mit sieben Schlössern erzählt, die er für einen unbekannten Auftraggeber hätte aufbrechen sollen. Als Pheeny kurz darauf umgebracht wird, bleibt Martin lediglich die Zeichnung eines Familienwappens, die Pheeny ihm hinterlassen hat.

Im Gewand eines in der Victoria Station getöteten Priesters wird ein Brief gefunden mit der Aufforderung, sich beim Advokaten Haveloc einzufinden. Haveloc ist der Testamentsvollstrecker des verstorbenen Lord Selford, der, wie sich später herausstellt, kurz vor seinem Tod an sieben seiner Bekannten je einen Schlüssel geschickt hat, mit dem sie am Tag der Volljährigkeit seines Sohnes in der Familiengruft der Selfords eine Tür mit sieben Schlössern öffnen sollen.

Mit Hilfe der Bibliothekarin Sybil Lansdown findet Inspektor Martin heraus, dass die Zeichnung von Pheeny das Wappen der Familie Selford zeigt. Mit seinem Assistenten Holmes besucht Martin Schloss Selford und trifft dort an der Tür auf den polizeibekannten ehemaligen Gangster Tom Cawler und auf dem Anwesen den angeblichen Arzt Dr. Staletti.

Wieder zurück im Büro von Notar Haveloc trifft Inspektor Martin erneut auf die Bibliothekarin Sybil Lansdown, die sich als Nichte des verstorbenen Lord Selford erweist. Sie bittet Martin um Hilfe, da sie einen Brief von Lopez Silva, dem ehemaligen Gärtner ihres Onkels, erhalten hat, in dem Silva seine Ankunft in London ankündigt und Sybil vor einer drohenden Gefahr für ihr Leben warnt. Doch der Mann aus Lissabon wird bereits im Flugzeug ermordet. Man findet seine Leiche in der Maschine und eine zerrissene Kette um seinen Hals, der Schlüssel daran aber fehlt …

Was zu sagen wäre

Landsitze im nächtlichen Nebel. Geheimgänge. Verborgende Schätze. Käuzchenrufe. Und ein Testament, das zu einem Stichtag in Kraft tritt und mit geheimnisvollen Schlüsseln in Verbindung steht. Anders ausgedrückt: Es ist Edgar-Wallace-Time. Dazu kommt noch ein schmallippiger Wissenschaftler und ein Faktotum, das Ady Berber, der "blinde Joe" aus Die toten Augen von London, gewohnt unheimlich verkörpert.

Es ist eine Qualität der jüngeren Edgar-Wallace-Filme, dass sie die bisweilen grotesken Romanvorlagen sehr ernst nehmen und dann Eddie Arent an Bord holen, der mit seiner steifen Butlerhaftigkeit für die komischen Momente sorgt – nur, dass er hier nicht Butler spielt, sondern Kriminalassistent Holms, also den Zuarbeiter für Inspektor Dick Martin, der mal nicht von Joachim Fuchsberger gespielt wird, sondern von einem vor Spiellaune bebenden Heinz Drache. Auch er schaut den Damen besonders gern auf die nackten Waden und findet schnell jene, welche ihm in die Arme sinken soll; auch das gehört zu den Wallace-Filmen.

Diese Frau ist gleichzeitig eine entfernte Verwandte eines toten Lords, dessen Testament nun in wenigen Tagen verlesen werden soll. Sie, Bibliothekarin Sybil Lansdown, ist nicht unter den Erben, erbt allerdings alles, sofern der eigentliche Erbe, der Sohn des Lords, zuvor zu Tode kommt. Nun ist die junge Bibliothekarin schon qua Haarfarbe (blond, und damit Flirt-Ziel des jeweiligen Edgar-Wallace-Inspektors) unverdächtig, den jungen Lord unrechtmäßig beerben zu wollen. Dennoch sterben lauter Menschen, die einen der sieben Schlüssel bei sich tragen, die zu einer Tür passen sollen, hinter der sich das Erbe des jungen Lord Selford befinden soll.

Bis sich das Rätsel in voller Länge löst, ist viel Nebel durch die britischen Landsitze gewabert, ausgelöst von den vielen Nebelkerzen, die die Autoren zur Ablenkung gezündet haben. Ein verdächtiger, weil wahnsinnig scheinender Wissenschaftler, der Menschenversuche anstellt etwa, Klaus Kinski, der als Ganove Pheeny so schnell das Zeitliche segnet, dass das schon wieder verdächtig ist.

Diese Edgar-Wallace-Verfilmung ist ein spannender Spaß, dem ein etwas zurückhaltenderer Heinz Drache aber gut getan getan hätte – er ist hier mehr Aufschneider als Ermittler.

Wertung: 5 von 7 D-Mark
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