Seit Jahren versetzt der unheimlich maskierte Chef einer Verbrecherbande, der sogenannte "Frosch mit der Maske", London in Angst und Schrecken. Weder Inspektor Elk noch seinem Assistenten Sergeant Balder ist es gelungen, den furchterregenden Verbrecher und seine Bande zu fassen. Nach jedem Diebstahl oder Mord findet sich eine Abbildung eines Frosches. Nach einem erneuten Juwelenraub und der Ermordung eines Kriminalbeamten, der versucht hatte, sich in die Froschbande einzuschleichen, interessiert sich nun Richard Gordon, der Neffe von Scotland-Yard-Chef Sir Archibald, für den Fall.
Eine erste Spur führt ihn und seinen Butler James zu dem mysteriösen John Bennet, der mit Sohn Ray und Tochter Ella in einem idyllischen Haus in der Nähe von Hertford lebt. Schon bald muss Gordon feststellen, dass die Bennets in das Fadenkreuz der Froschbande geraten sind, denn nicht nur er, sondern auch der Frosch selbst hat ein Auge auf Ella geworfen. Auch Ray ist in Gefahr, der gerade eine Anstellung in der Lolita-Bar findet. Dieses Tanz- und Revue-Lokal wird mehr und mehr zum Mittelpunkt der Fahndungen von Inspektor Elk, als sich der Verdacht erhärtet, dass diese ein Tummelplatz für Mitglieder der Froschbande ist.
Gordon lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein Er nimmt einen Job als Beleuchter in der Lolita-Bar an …
Der Kampf zwischen Gut und Böse ist ein ewiger, auch im London des Edgar Wallace. Hier stehen sich Scotland Yard und zahlreiche Kleinkriminelle gegenüber, die sich neu sortiert haben, sich einem Oberguru unterstellt haben, einem unheimlichen Verbrecher in einem fremdartigen Kostüm mit grotesker Maske, den keiner identifizieren kann. Er macht, wie das in zeitgenössischen Kriegsfilmen so gerne heißt, keine Gefangenen. Aber die Männer von Scotland Yard müssen sich bei der Jagd auf ihn an die Regeln halten. Richard Gordon muss das nicht. Nicht nur ist der Privatdetektiv kein britischer Polizeibeamter, er ist auch noch Amerikaner.
Von diesen erzählerischen Fesseln befreit kann Harald Reinl einen spannenden Kriminalfilm mit ordentlich Action inszenieren. Dem Detektiv (trotz allem europäischer Prägung – Joachim Fuchsberger taugt nicht zur ur-amerikanischen Sam-Spade-Figur) zur Seite steht ein Butler, dem Eddie Arent mit jeder Menge „Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sir!“ eine jetzt schon zeitlose Aura verleiht.
Reinl erzählt seine Verbrecherjagd in harten Schlagschatten. Durch enge, nächtliche Gassen, die ein London nur antäuschen und tatsächlich in Dänemark, Niedersachsen oder im Studio entstanden sind (aber eben nicht in London), nähern sich die Kriminalen dem Zentrum der Verschwörung.
Joachim Fuchsberger kann als von allen Beamtenstatuten befreiten, amerikanischem US-Bürger mit aller Leichtigkeit Scotland Yard auf die rechte Schiene setzen und das Mädchen erobern. Siegfried Lowitz als SY-Inspector Elk spielt eher so den Dirigenten. Er findet wenig selbst heraus, weiß aber seine Protagonisten – Beamte und US-Amerikaner – für seine Zwecke geschickt zu lenken.
Das spannende Zentrum des Films findet sich in der Familie Bennet, in der von Anfang an Vater John speziell verdächtig ist und Sohn Ray als besonders anfällig für Dummheiten erscheint; und in der Tochter Ella als Romy-Schneider-Lookalike eine bezaubernde Partnerin für den lockerflockigen amerikanischen Detective ist. So bietet der Film ordentlich Spannung bis zum sehr emotionalen Höhepunkt, in dem der offiziell bestallte Henker von London seinen jüngsten Delinquenten richten muss.
Ein abseits des bunten Alpenfilms bemerkenswert düsterer Kriminalfilm im deutschen Kino. Und noch dazu Schwarz-Weiß!
Bei der Verfilmung des gleichnamigen Romans (Originaltitel: "The Fellowship of the Frog") von Edgar Wallace handelt es sich um den ersten deutschsprachigen Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Uraufführung war am 4. September 1959 im Universum in Stuttgart. Mehr als 3,2 Millionen Besucher sahen den Film im Kino. Der Erfolg legte den Grundstein für die bis 1972 laufende Edgar-Wallace-Filmreihe sowie zahlreiche weitere Kriminalfilme nach ähnlichem Muster.
Edgar Wallace im Kino
Als Edgar-Wallace-Filme werden Filme bezeichnet, die auf Werken des britischen Schriftstellers Edgar Wallace beruhen.
Zugleich steht die Bezeichnung für den Kriminalfilm des deutschsprachigen Unterhaltungskinos der 1960er Jahre. Die Rialto-Film schuf mit der dänischen Produktion Der Frosch mit der Maske (1959) eine eigenständige deutsche Spielart dieses Filmgenres, deren Erfolg eine regelrechte Serienproduktion einläutete, die zahlreiche Nachahmer auf den Plan rief. Den Abschluss fand die Serie mit der italienisch-deutschen Produktion "Das Rätsel des silbernen Halbmonds"(1972), die kaum mehr etwas mit dem ursprünglichen Stil gemein hatte.
- Der Frosch mit der Maske (1959)
- Der rote Kreis (1960)
- Der Rächer (1960)
- Die Bande des Schreckens (1960)
- Der grüne Bogenschütze (1961)
- Die toten Augen von London (1961)
- Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961)
- Der Fälscher von London (1961)
- Die seltsame Gräfin (1961)
- Das Rätsel der roten Orchidee (1962)
- Die Tür mit den 7 Schlössern (1962)
- Das Gasthaus an der Themse (1962)
- Der Fluch der Gelben Schlange (1963)
- Der Zinker (1963)
- Der schwarze Abt (1963)
- Das indische Tuch (1963)
- Todestrommeln am großen Fluss (1963)
- Zimmer 13 (1964)
- Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964)
- Der Hexer (1964)
- Das Verrätertor (1964)
- Sanders und das Schiff des Todes (1965)
- Neues vom Hexer (1965)
- Der unheimliche Mönch (1965)
- Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966)
- Der Bucklige von Soho (1966)
- Das Geheimnis der weißen Nonne (1966)
- Die blaue Hand (1967)
- Der Mönch mit der Peitsche (1967)
- Der Hund von Blackwood Castle (1968)
- Im Banne des Unheimlichen (1968)
- Der Gorilla von Soho (1968)
- Der Mann mit dem Glasauge (1969)
- Das Gesicht im Dunkeln (1969)
- Der Teufel kam aus Akasava (1971)
- Die Tote aus der Themse (1971)
- Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972)
- Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)