IMDB

Plakatmotiv: Der Frosch mit der Maske (1959)

Ein gänsehautiger
Killer-Thriller

Titel Der Frosch mit der Maske
Drehbuch Egon Eis (as Trygve Larsen) & J. Joachim Bartsch
nach dem gleichnamigen Roman von Edgar Wallace
Regie Harald Reinl, Den., BRD 1959
Darsteller

Joachim Fuchsberger, Siegfried Lowitz, Elfie von Kalckreuth, Jochen Brockmann, Carl Lange, Dieter Eppler, Eva Pflug, Walter Wilz, Fritz Rasp, Erwin Strahl, Ulrich Beiger, Eddi Arent, Reinhard Kolldehoff, Ernst Fritz Fürbringer, Michel Hildesheim u.a.

Genre Crime, Thriller
Filmlänge 89 Minuten
Deutschlandstart
4. September 1959
Inhalt

Seit Jahren versetzt der unheimlich maskierte Chef einer Verbrecherbande, der sogenannte "Frosch mit der Maske", London in Angst und Schrecken. Weder Inspektor Elk noch seinem Assistenten Sergeant Balder ist es gelungen, den furchterregenden Verbrecher und seine Bande zu fassen. Nach jedem Diebstahl oder Mord findet sich eine Abbildung eines Frosches. Nach einem erneuten Juwelenraub und der Ermordung eines Kriminalbeamten, der versucht hatte, sich in die Froschbande einzuschleichen, interessiert sich nun Richard Gordon, der Neffe von Scotland-Yard-Chef Sir Archibald, für den Fall.

Eine erste Spur führt ihn und seinen Butler James zu dem mysteriösen John Bennet, der mit Sohn Ray und Tochter Ella in einem idyllischen Haus in der Nähe von Hertford lebt. Schon bald muss Gordon feststellen, dass die Bennets in das Fadenkreuz der Froschbande geraten sind, denn nicht nur er, sondern auch der Frosch selbst hat ein Auge auf Ella geworfen. Auch Ray ist in Gefahr, der gerade eine Anstellung in der Lolita-Bar findet. Dieses Tanz- und Revue-Lokal wird mehr und mehr zum Mittelpunkt der Fahndungen von Inspektor Elk, als sich der Verdacht erhärtet, dass diese ein Tummelplatz für Mitglieder der Froschbande ist.

Gordon lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein Er nimmt einen Job als Beleuchter in der Lolita-Bar an …

Was zu sagen wäre

Der Kampf zwischen Gut und Böse ist ein ewiger, auch im London des Edgar Wallace. Hier stehen sich Scotland Yard und zahlreiche Kleinkriminelle gegenüber, die sich neu sortiert haben, sich einem Oberguru unterstellt haben, einem unheimlichen Verbrecher in einem fremdartigen Kostüm mit grotesker Maske, den keiner identifizieren kann. Er macht, wie das in zeitgenössischen Kriegsfilmen so gerne heißt, keine Gefangenen. Aber die Männer von Scotland Yard müssen sich bei der Jagd auf ihn an die Regeln halten. Richard Gordon muss das nicht. Nicht nur ist der Privatdetektiv kein britischer Polizeibeamter, er ist auch noch Amerikaner.

Von diesen erzählerischen Fesseln befreit kann Harald Reinl einen spannenden Kriminalfilm mit ordentlich Action inszenieren. Dem Detektiv (trotz allem europäischer Prägung – Joachim Fuchsberger taugt nicht zur ur-amerikanischen Sam-Spade-Figur) zur Seite steht ein Butler, dem Eddie Arent mit jeder Menge „Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sir!“ eine jetzt schon zeitlose Aura verleiht.

Reinl erzählt seine Verbrecherjagd in harten Schlagschatten. Durch enge, nächtliche Gassen, die ein London nur antäuschen und tatsächlich in Dänemark, Niedersachsen oder im Studio entstanden sind (aber eben nicht in London), nähern sich die Kriminalen dem Zentrum der Verschwörung.

Joachim Fuchsberger kann als von allen Beamtenstatuten befreiten, amerikanischem US-Bürger mit aller Leichtigkeit Scotland Yard auf die rechte Schiene setzen und das Mädchen erobern. Siegfried Lowitz als SY-Inspector Elk spielt eher so den Dirigenten. Er findet wenig selbst heraus, weiß aber seine Protagonisten – Beamte und US-Amerikaner – für seine Zwecke geschickt zu lenken.

Das spannende Zentrum des Films findet sich in der Familie Bennet, in der von Anfang an Vater John speziell verdächtig ist und Sohn Ray als besonders anfällig für Dummheiten erscheint; und in der Tochter Ella als Romy-Schneider-Lookalike eine bezaubernde Partnerin für den lockerflockigen amerikanischen Detective ist. So bietet der Film ordentlich Spannung bis zum sehr emotionalen Höhepunkt, in dem der offiziell bestallte Henker von London seinen jüngsten Delinquenten richten muss.

Ein abseits des bunten Alpenfilms bemerkenswert düsterer Kriminalfilm im deutschen Kino. Und noch dazu Schwarz-Weiß!

Wertung: 6 von 7 D-Mark
IMDB