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Plakatmotiv: Die toten Augen von London (1961)

Alfred Vohrer verstärkt den dunklen
Schauder-Faktor im Wallace-Kino

Titel Die toten Augen von London
Drehbuch Egon Eis (als Trygve Larsen) & Wolfgang Lukschy
nach dem gleichnamigen Roman von Edgar Wallace
Regie Alfred Vohrer, BRD 1961
Darsteller

Joachim Fuchsberger, Karin Baal, Dieter Borsche, Wolfgang Lukschy, Eddi Arent, Anneli Sauli, Bobby Todd, Franz Schafheitlin, Ady Berber, Harry Wüstenhagen, Rudolf Fenner, Hans Paetsch, Ida Ehre, Fritz Schröder-Jahn, Klaus Kinski u.a.

Genre Crime, Thriller
Filmlänge 99 Minuten
Deutschlandstart
28. März 1961
Inhalt

Eine rätselhafte Unfallserie, bei der immer nachts, immer bei Nebel, schwerreiche Männern aus dem Ausland in die Themse stürzen und ertrinken, bringt Inspektor Larry Holt von Scotland Yard dazu den Fall in die Hand zu nehmen, denn er glaubt, dass es sich bei allen Unfällen um Mord handelt.

Bald schon entdeckt er, dass alle Opfer Verträge bei derselben Versicherungsanstalt, der Greenwich-Insurance-Company, über sehr hohe Versicherungssummen unterschrieben hatten. Dies bringt ihn auf die Fährte der "toten Augen von London", einer ehemaligen Verbrecherbande und deren Anführer, den "blinden Jack".

Die "toten Augen von London" treiben wieder ihr Unwesen in Englands Hauptstadt und mit Hilfe seines Assistenten Inspektor Sunny Harvey und der einstigen Blindenpflegerin Nora Ward kommt Inspektor Holt auf die Spur der Bande, die er in einem Blindenheim unter der Leitung Reverend Dearborns vermutet …

Was zu sagen wäre

Wenn gleich in der ersten Szene sich Ady Berber aus dem nächtlichen Nebel an der Themse schält, ist der Ton dieses Films gesetzt: Horror schleicht durch die Nacht. Berber als der "blinde Jack" trägt weiße Haftschalen im äuge und ist über und über behaart. Im nächtlichen Nebel, in dem er gleich einen Mord begeht, ist zunächst nicht zu erkennen, ob wir es nicht vielleicht mit einem Werwolf zu tun haben.

Joachim Fuchsberger, mit seinem dritten Einsatz schon eine versierte Edgar-Wallace-Kraft, ermittelt als Inspector Larry Holt und kommt einem perfiden Mordplan auf die Schliche, nachdem bei einer Leiche ein Fetzen Papier in Blindenschrift gefunden wurde. Um diese zu übersetzen, stellt ihm sein Assistent, der leidenschaftlich strickende Sunny Harvey – Eddie Arent diesmal als Mann von Scotland Yard –, Nora Ward vor, die die Blindenschrift lesen kann. Auch in diesem Edgar-Wallace-Film ist schnell klar, dass Holt sein Mädchen bekommt, bald schon strickt Assistent Sunny zwei Babyleibchen, eins in blau, eins in rosa.

Es sind zwielichtige, bösartige Machenschaften, die Holt nach und nach aufdeckt, ein London, das von oben bis unten von Mordlust durchseucht ist, von einer Versicherungsagentur mit fragwürdig beleumundeten Klienten bis zu einem Heim für blinde Männer, aus denen grausame Gestalten kommen. Dabei ist vieles nicht so, wie es zunächst scheint, die Geschichte schlägt mehrere Haken, bei denen ach mal ein Hauptverdächtiger tot auf der Müllhalde endet. Gegenüber dem Vorgänger Der grüne Bogenschütze schraubt Vohrer den Humor in seinem Film deutlich zurück, gruseln ist angesagt. entsprechend sind die Morde und die Kamera, die diese in hartem Schwarzweiß abbildet.

So gruslig der Schwarzweiß-Krimi ist, so bunt plötzlich der Vorspann: Erstmals ist der Vorspann eines Edgar-Wallace-Films in Farbe – farbige Schrift auf schwarz weißen Bildern – gestaltet.

Wertung: 6 von 7 D-Mark
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