Seit Jahren treibt der Zinker in der Londoner Unterwelt sein Unwesen. Immer wenn dort gestohlene Ware verhehlert werden soll, meldet er sich, um diese zu Tiefstpreisen an sich zu reißen. Falls die Diebe auf sein Angebot nicht eingehen, „verzinkt“ (verrät) er diese bei Scotland Yard. Larry Greame, ein aktenkundiger Krimineller, hat dem Unbekannten eine Falle gestellt und kennt darum seine Identität. Kurz bevor er den Zinker verraten kann, wird er mit dem Gift einer Schwarzen Mamba ermordet.
Inspektor Elfords Spur führt zunächst zu Mrs. Mulford, der Besitzerin einer Tierhandlung, und deren Geschäftsführer Frank Sutton, denn dort wurde kurze Zeit vorher eine Schwarze Mamba entwendet. Auch Mrs. Mulfords Nichte Beryl, eine Kriminalschriftstellerin, sowie Josua Harras, ebenfalls Reporter, interessieren sich für den Fall.
Die Unterwelt – allen voran Larry Greames Bruder, genannt Der Lord – ist auf Rache aus und plant bereits einen neuen Coup gegen den Zinker, der in Bedrängnis gerät und deshalb nicht vor weiteren Morden zurückschreckt …
Ein Edgar-Wallace-Film, der seinen eigenen Weg geht und damit auch die Erwartungen strapaziert: keine Schlösser, kein Testament, aber Nebel und Nacht. "Der Zinker" erzählt eine Geschichte aus dem Innenleben der Kriminellen. Denn im Grunde genommen betrügen sich hier Betrüger gegenseitig und töten sich Räuber und Killer. Da muss Scotland Yard natürlich hinterher sein. Aber so richtig eifrig ist da gerade niemand.
Aber dann kommt Schlangengift ins Spiel. Und das lässt Inspector Bill Elford keine Ruhe. Heinz Drache spielt auch diesen Inspector wieder mit jener Unruhe, die auch seinem Inspektor Dick Martin innewohnte, der in der Sache der Tür mit den 7 Schlössern ermittelt hatte.
Alfred Vohrer inszeniert wieder mit Gespür für Licht und Schatten in möglichst hartem Kontrast. Durch die Kulisse schleichende Schuhe ohne erkennbaren Träger, Mörder, die Menschen hungrigen Tigern zum Fraß vorwerfen und alte Damen, die ein sehr eigenes Spiel spielen – Agnes Windeck als Nancy Mulford ist eine Offenbarung – geben dem Film eine ganz eigene Spannung.
In vier Jahren sind mittlerweile 13 meist sehr unterhaltsame, überraschende Edgar-Wallace-Verfilmungen entstanden. Da ist es bei dieser 14. Verfilmung nicht gar so überraschend, dass man schnell ahnt, wo der Hase, bzw., die Schlange lang läuft – oder kriecht. Der geheimnisvolle Zinker ist …
Genau. Ist nicht so wichtig. Wir haben große Stars des deutschen Kinos. Wir haben eine spannende Geschichte. Wir haben ein paar ordentliche Lacher. Und wir haben den Namen Edgar Wallace.
Edgar Wallace im Kino
Als Edgar-Wallace-Filme werden Filme bezeichnet, die auf Werken des britischen Schriftstellers Edgar Wallace beruhen.
Zugleich steht die Bezeichnung für den Kriminalfilm des deutschsprachigen Unterhaltungskinos der 1960er Jahre. Die Rialto-Film schuf mit der dänischen Produktion Der Frosch mit der Maske (1959) eine eigenständige deutsche Spielart dieses Filmgenres, deren Erfolg eine regelrechte Serienproduktion einläutete, die zahlreiche Nachahmer auf den Plan rief. Den Abschluss fand die Serie mit der italienisch-deutschen Produktion "Das Rätsel des silbernen Halbmonds"(1972), die kaum mehr etwas mit dem ursprünglichen Stil gemein hatte.
- Der Frosch mit der Maske (1959)
- Der rote Kreis (1960)
- Der Rächer (1960)
- Die Bande des Schreckens (1960)
- Der grüne Bogenschütze (1961)
- Die toten Augen von London (1961)
- Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961)
- Der Fälscher von London (1961)
- Die seltsame Gräfin (1961)
- Das Rätsel der roten Orchidee (1962)
- Die Tür mit den 7 Schlössern (1962)
- Das Gasthaus an der Themse (1962)
- Der Fluch der Gelben Schlange (1963)
- Der Zinker (1963)
- Der schwarze Abt (1963)
- Das indische Tuch (1963)
- Todestrommeln am großen Fluss (1963)
- Zimmer 13 (1964)
- Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964)
- Der Hexer (1964)
- Das Verrätertor (1964)
- Sanders und das Schiff des Todes (1965)
- Neues vom Hexer (1965)
- Der unheimliche Mönch (1965)
- Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966)
- Der Bucklige von Soho (1966)
- Das Geheimnis der weißen Nonne (1966)
- Die blaue Hand (1967)
- Der Mönch mit der Peitsche (1967)
- Der Hund von Blackwood Castle (1968)
- Im Banne des Unheimlichen (1968)
- Der Gorilla von Soho (1968)
- Der Mann mit dem Glasauge (1969)
- Das Gesicht im Dunkeln (1969)
- Der Teufel kam aus Akasava (1971)
- Die Tote aus der Themse (1971)
- Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972)
- Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)