Mit seiner Luxuslimousine bespritzt Philip Shayne im Vorbeifahren den Mantel der arbeitslosen Cathy Timberlake. Philip ist ein gut aussehender Geschäftsmann, der sein Junggesellendasein in vollen Zügen genießt. Auch die empörte Cathy möchte er erobern.
Als Wiedergutmachung für sein Malheur überredet er sie zu einer Traumreise auf die Bermudas. Das verführerische Ambiente ruft bei Cathy einen nervösen Ausschlag hervor, und Philip ist schachmatt. Aber so schnell gibt er sich nicht geschlagen …
Milliardär müsste man sein. Dann flögen einem die Herzen der schönsten Frauen zu und man bräuchte nur auszuwählen – wen ich mit für ein Wochenende auf die Bermudas nehme. Und nächstes Wochenende kann ich dann ja eine andere mitnehmen. Was die Frauen davon haben? Nun, ein Wochenende auf den Bermudas und eine Menge schöner neuer Kleider. Skrupellos, diese Männer.
Zum Glück sind es Hollywood-Männer, also am Ende Kerle, die sich als gar nicht so übel herausstellen. Philip Shayne zum Beispiel, der Milliardär, der aussieht wie Cary Grant, ist ein Milliardär von der Sorte, der vor der UNO Vorträge über Bodenschätze in Drittwelt-Ländern hält und einen Sekretär hat, der depressiv ist, weil sein Boss, der Milliardär, so ein menschenfreundlicher Humanist ist, dessen schlimmste Drohung gegen seinen Sekretär lautet „Seien Sie still, sonst erhöhe ich Ihr Gehalt!“, obwohl dem Sekretär, einst schlecht bezahlter Soziologie-Professor in Princeton, das Bild des Menschenschinders pflegt, an den sich die Menschen für ein Auto, ein Kleid, ein bisschen Geld verkaufen. Milliardär Shayne ist sogar so nett, dass er die Depression seines Sekretärs mit der freundlichen Gelassenheit eines großen Bruders zur Kenntnis nimmt – und ihm das Gehalt erhöht. Philip Shayne ist eine weitere Glanzrolle, die ganz auf Cary Grant zugeschnitten ist (Vor Hausfreunden wird gewarnt – 1960; Unternehmen Petticoat – 1959; Der unsichtbare Dritte – 1959; Hausboot – 1958; Indiskret – 1958; Die große Liebe meines Lebens – 1957; Über den Dächern von Nizza – 1955; Liebling, ich werde jünger – 1952; Ich war eine männliche Kriegsbraut – 1949; Berüchtigt – 1946; Verdacht – 1941; Die Nacht vor der Hochzeit – 1940; Sein Mädchen für besondere Fälle – His Girl Friday – 1940; S.O.S. – Feuer an Bord – 1939; Die Schwester der Braut – 1938; Leoparden küsst man nicht – 1938) – elegant, weltläufig, charmant ehrlich: „Cathy, Sie haben viele Qualitäten. Sie sind direkt, sind ehrlich, sind unkompliziert. Sie sind der Typ Frau, der in einem Mann das Schlimmste eckt: sein Gewissen!“
Ihm gegenüber steht Cathy. Sie ist arbeitslos, also am ganz anderen Ende auf der sozialen Lebensleiter, aber sie ein Mädchen aus ”Upper Sandusky“, was sie so oft betont, dass damit wohl einhergeht, dass sie nicht auf den Kopf gefallen sein kann. Sie ist ein wenig schusselig, ein wenig durch den Wind. Und sie ist Doris Day (Der Mann, der zuviel wusste – 1956). Es ist nach "Bettgeflüster" (1959) und "Ein Pyjama für zwei" (1961) die dritte Variation ihres Erfolgsrezeptes: eine schlüpfrige, kokette Liebesgeschichte, die frivol ist aber stets ohne Flecken auf der Bettwäsche in den Abspann kommt. Cathy teilt sich mit ihrer Freundin Connie ein Appartement in New York, die eine sehr erfrischende Sicht auf die Männer hat: „Die treiben doch immer dasselbe Spiel mit uns. Seit 2000 Jahren kriegen wir ihre Kinder, waschen ihnen die Wäsche, fegen ihnen ihre Hütte und kochen ihnen ihr Essen. Und was haben sie uns dafür gegeben? Dass wir in der Öffentlichkeit rauchen dürfen. Wir haben uns verkauft für eine Zigarette.“ Aber im Grunde warten beide, Cathy und Connie nur darauf, einen Ring an den Finger gesteckt zu bekommen.
Was umgekehrt Philip Shayne letztlich an Cathy aus Upper Sandusky reizt, außer dass alle Versuche, mit ihr eine Nacht zu verbringen, scheitern, bleibt weitgehend unklar. Er ist bis zum Ende ein bisschen gönnerhaft und Cary Grant ist auch 18 Jahre älter als Doris Day. Aber das ist in solchen Filmen nicht der Punkt. Hier steht nicht die Geschichte über den Figuren. Die Geschichte hält bizarre Situationen bereit und wunderbare Bildideen. Aber eigentlich geht es genau darum: Cary Grant und Doris Day in frivolem, kokettem, aber immer sauberem Reigen umeinander tänzeln zu lassen, mal auf den Bermudas, mal in Manhattan oder auch mal in Philadelphia.