New Mexico, 1870: Der Geschäftsmann Frank Pierce hat den aufrechten Farmer Taw Jackson, auf dessen Land Gold gefunden wurde, durch eine Intrige um seinen Besitz und ins Gefängnis gebracht. Während Jackson hinter Gittern seinen Racheplänen frönt, stößt Pierce auf die Haupt-Goldader.
Als der Betrogene auf freien Fuß kommt, früher als gedacht und selbstsicher wie eh und je, will er seine Vergeltung in die Tat umsetzen. Doch auch Pierce will Jackson aus dem Weg räumen – diesmal für immer – und bietet dem Revolverhelden Lomax ein Kopfgeld von 10.000 Dollar. Jackson hat den Schachzug vorausgesehen und macht Lomax ein Gegenangebot, das dieser nicht ablehnen kann: Er verspricht dem treffsicheren Schützen einen Beuteanteil von 100.000 Dollar, falls er bei einem Überfall auf die Kutsche mitmacht, mit der Pierce das geschürfte Gold regelmäßig zur Bank in El Paso transportiert.
Doch der Plan hat eine Schwachstelle: Die Goldkutsche ist nämlich eine rollende Festung im Panzerkleid. Unterstützung bekommen die beiden durch den Indianer Levi Walking Bear und den Meister des Dynamits, Billy Hyatt …
John Wayne und Kirk Douglas als Feind-Freunde, zwei Kerle, die einander nicht recht über den Weg trauen, aber doch aufeinander angewiesen sind. Das ist in einem Western keine wirklich neue Paarung, aber was ist im Western noch neu. Seine große Zeit hat er seit ungefähr einem Jahrzehnt hinter sich. Wenn heute Männer mit breiten Hüten durch eine Prairie reiten, handelt es sich entweder um einen verkappten Krimi, in dem der Sheriff einen Mörder jagt, oder um düstere Männer in langen Staubmänteln, die wortkarg ihrer Rache nachgehen, wie Clint Eastwood in Für eine Handvoll Dollar (1964).
"Die Gewaltigen" ist ein Themenpark im Westerngenre: es gibt die Saloonschlägerei, es gibt wild reitende Indianer, es gibt einen Postkutschenüberfall, es gibt die besagten beiden misstrauischen Kerle, es gibt den bösen Großgrundbesitzer und es gibt eine große Goldader. Und John Wayne und Freund-Feind Kirk Douglas, bei denen man manchmal nicht sicher ist, ob die Dialoge, die sie sprechen, so im Drehbuch stehen oder gerade am Set improvisiert worden sind. Wayne und Douglas, das ist politisch das konservative und das links-liberale Lager; die beiden sind grundverschieden. Aber sie mochten sich, schätzen aufrechten Gang am jeweils anderen. Das wirkt sich vor der Kamera gut aus. Die beiden bilden ein großartiges Gespann.
Wayne ist, wie immer, der Mann, der in eine Stadt reitet und sofort rennt jemand zum Sheriff, um dem zu sagen, dass John Wayne in der Stadt ist (El Dorado – 1967; Die vier Söhne der Katie Elder – 1965; Held der Arena – 1964; McLintock – 1963; Hatari! – 1962; Der Mann, der Liberty Valance erschoss – 1962; Das war der Wilde Westen – 1962; Die Comancheros – 1961; Land der 1000 Abenteuer – 1960; Alamo – 1960; Rio Bravo – 1959; Der letzte Befehl – 1959; Der schwarze Falke – 1956; Der See-Fuchs – 1955; Rio Grande – 1950; Der Teufelshauptmann – 1949; "Red River" – 1948; Die Freibeuterin – 1942; Ringo – 1939).Er hat ein großes Huhn zu rupfen mit jemand, der ihm sein Land weg genommen hat. Und wer John Wayne aus seinen großen Western kennt, weiß, dass es keine gute Idee ist, dem Mann was wegzunehmen.
Das weiß auch der Mann, der besagter Großgrundbesitzer nur ist, weil er eben diesen Besitz Wayne weggenommen hat, und deshalb will er einen Revolvermann anheuern, Lomax – Kirk Douglas (Brennt Paris? – 1966; "Sieben Tage im Mai" – 1964; Spartacus – 1960; Der letzte Zug von Gun Hill – 1959; Die Wikinger – 1958; Wege zum Ruhm – 1957; Zwei rechnen ab – 1957; Zwischen zwei Feuern – 1955; Die Fahrten des Odysseus – 1954; 20.000 Meilen unter dem Meer – 1954; Reporter des Satans – 1951; Goldenes Gift – 1947). Douglas spielt seinen Part als zynischer Aufschneider in engem, seinen Brustkorb betonendem, glänzendem Hemd, gold schimmernder Weste und großen Sprüchen. „Meiner hat zuerst am Boden gelegen.“ sagt er, nachdem er und Tag Jackson zwei Handlanger erschossen haben. „Aber meiner ist länger!“, sagt Jackson und deutet auf seinen Colt.
Nachdem die beiden sich handelseinig geworden sind – Lomax erschießt Jackson nicht für 12.000 Dollar, bekommt dafür 100.000 Dollar aus dem Überfall auf einen Goldtransporter – beginnt so eine Art Rififi mit Die glorreichen Sieben-Vorspann: Eine schwer bewachte und ebenso gepanzerte Kutsche soll ausgeraubt werden. Dafür müssen erst aus unterschiedlichen Ecken Männer – Spezialisten – herbei getrommelt werden. Der Rest läuft dann ab wie ein Uhrwerk.
Ein unterhaltsamer Actionwestern, der Spaß macht und große Galoppszenen bietet – auch so etwas, was in keinem ordentlichen Western fehlen darf.