Emily und Matt sind zwei liebende Eltern, ihre beiden Kinder Alice und Leo sind das Wichtigste in ihrem beschaulichen Vorstadt-Leben. Allerdings haben Emily und Matt eine Vergangenheit in den Spion-Branche. Und die holt sie nach 15 Jahren wieder ein, als wegen einer kleinen Übererfüllung ihrer elterlichen Pflichten ihre Tarnung auffliegt und plötzlich mehrere Attentäter es auf die Familie abgesehen haben.
Offenbar trachtet ihnen ein alter Widersacher nach dem Leben. Die Familie gerät zwischen die Fronten gleich mehrerer undurchsichtiger Figuren und mitten hinein in eine Verschwörung.
Gut nur, dass Mum und Dad ihre Nahkampffähigkeiten nicht eingebüßt haben und immer noch wissen, wie sie sich und ihre Kinder beschützen können …
Ein sehr dünner Film ohne große Überraschungen. Entworfen am Reißbrett zeitgenössischer Drehbuchseminare. Jede erwähnte Kleinigkeit wird im Laufe des Films eine große Bedeutung gewinnen, der Freund ist der Feind, der vermeintliche Gegner ist ein zuverlässiger Kollege. "Back in Action" ist schnell erkennbar nicht das Werk eines ambitionierten Autors, sondern Kind der Netflix-Schule. Dort haben sie ihre Algorithmen gecheckt, gesehen, wann ihre Kunden aus Filmen aussteigen, was sie einschalten (also ein Abo abschließen lässt), was sie für einen Filmabend auf der Couch erwarten.
Sie erwarten sowas wie "Back in Action", das uns nach langer Babypause ein Wiedersehen mit Cameron Diaz beschert ("Sex Tape" – 2014; The Counselor – 2013; In a World … – Die Macht der Stimme – 2013; Bad Teacher – 2011; The Green Hornet – 2011; Knight and Day – 2010; "Love Vegas" – 2008; "Liebe braucht keine Ferien" – 2006; "In den Schuhen meiner Schwester" – 2005; 3 Engel für Charlie: Volle Power – 2003; Gangs of New York – 2002; Minority Report – 2002; "Super süß und super sexy" – 2002; Vanilla Sky– 2001; 3 Engel für Charlie – 2000; An jedem verdammten Sonntag – 1999; Being John Malkovich – 1999; Verrückt nach Mary – 1998; Angst und Schrecken in Las Vegas – 1998; Lebe lieber ungewöhnlich – 1997; Die Hochzeit meines besten Freundes – 1997; "Kopf über Wasser" – 1996; Die Maske – 1994). Ihre Emily hat den Geheimdienstschlägereien abgeschworen, sieht sich aktuell ihrem Endgegner gegenüber, ihrer pubertierenden Tochter, die mit 14 so gar nicht verstehen kann, warum sich ihre spießige Mom noch in ihr Leben einmischt. Außerdem hat Emily selbst ein paar Mom-Issues, denn auch die Beziehung zu ihrer Mutter, die Glenn Close (Guardians of the Galaxy – 2014; 102 Dalmatiner – 2000; Air Force One – 1997; "Weg aus der Hölle" – 1997; Mars Attacks! – 1996; 101 Dalmatiner – 1996; Mary Reilly – 1996; Schlagzeilen – 1994; Das Geisterhaus – 1993; Hook – 1991; Die Affäre der Sunny von B. – 1990; Gefährliche Liebschaften – 1988; Eine verhängnisvolle Affäre – 1987; "Das Messer" – 1985; Der Unbeugsame – 1984; Der große Frust – 1983; Garp und wie er die Welt sah – 1982) herrlich exaltiert spielt, ist fragwürdig.
Und dann passiert, was in solchen Filmen immer passiert: Die Familienmitglieder, die sich mit gewaltigen Worten aus dem Weg gehen, lernen einander zu vertrauen, während ihnen vierschrötige Kerle mit schweren Waffen und schnellen Fahrzeugen nach dem Leben trachten. Zwischendurch ist immer auch Zeit für einen kurzen Spaß-Dialog mit One-Linern, die sich gut über TikTok vermarkten lassen.
Werde ich enttäuscht? Ich bin mit James Bond groß geworden. Damals war die Action noch echt und kam nicht, wie hier ganz oft, aus dem Rechner. Insofern: Ja, das Actionpaket ist müde, aber es geht ja in erster Linie um die Familienzusammenführung. Allerdings ist die eben auch müde und überraschungsarm. Wenigstens macht der prügelnde Jamie Foxx im Smoking (Spider-Man: No Way Home – 2021; Robin Hood – 2018; Baby Driver – 2017; A Million Ways To Die In The West – 2014; The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro – 2014) keine schlechtere Figur, als die alten James Bond-Heroen.
Nichts an diesem Film ist bemerkenswert. Nichts reißt mich vom Hocker. Aber wenn man auf den Bus wartet, bietet der Film angemessenen Zeitvertreib.
Und eine Fortsetzung ist auch schon eingebaut.